Videonormen
Die Darstellung von Bildern als Video erfordert mehr als 15 Bilder pro Sekunde. Dann kann das Auge es als Film wahrnehmen. Für die Farbinformationen sind für jeden Bildpunkt 24 Bit notwendig. Kompressionsalgorithmen nutzen die Zusammenhänge der Pixel sowohl innerhalb eines Bildes als auch zwischen den aufeinander folgenden Bildern. Dadurch können mit der Komprimierung räumliche und zeitliche Redundanzen ausgenutzt werden.
H.261
H.261 war der erste digitale Standard für die Kodierung von bewegten Bildern. Er wurde 1988 von der ITU verabschiedet.
Der Standard bildet die Grundlage, um über ISDN-Leitungen Videokonferenzen betreiben zu können. Die notwendige Reduktion der Bilddaten für die geringe Bandbreite wird mittels des DPCM-Verfahrens durchgeführt.
Die maximale Verzögerungszeit für Kompression und Dekompression wird im Standard mit 150 ms definiert. Neben einigen anderen Mechanismen wird ein Vorhersagemodell für die nachfolgende Bildsequenz durch Intra- und Predicted-Frames verwendet.
H.262
H.262 ist eine andere Bezeichnung für MPEG-2 Part 3. Er definiert einen Videocodec, welcher vorrangig für die Kodierung von DVDs verwendet wird. Bei Videokonferenzen findet er keine Anwendung.
H.263
H.263 ist ein ITU-Standard, welcher zur Videokodierung eingesetzt wird. Er ist eine Weiterentwicklung von H.261, wobei aber seine Kompressionsrate deutlich verbessert wurde.
H.263 ist für niedrige Datenübertragungsraten und Sequenzen mit relativ wenig Bewegung optimiert.
Er fand Eingang in MPEG-4 Part 2.
H.264
H.264 ist die ITU-Bezeichnung für einen Videokompressionsalgorithmus, welcher zusammen mit der MPEG entwickelt wurde. Der wortgleiche Standard heißt dort MPEG-4/AVC und ist Part 10 von MPEG-4.
H.264 baut sowohl auf den Vorgängern der ITU (H.261,H.263) als auch der MPEG (MPEG-1, MPEG-2) auf. Die deutliche Weiterentwicklung führt bei Videokonferenzen mit gleicher Bildqualität zu einer Datenreduktion auf die Hälfte gegenüber H.263.
H.265
H.265 ist eine andere Bezeichnung für den Standard High Efficiency Video Coding (HEVC). Er wurde gemeinsam durch die Moving Picture Experts Group (MPEG) und die International Telecommunication Union (ITU) entwickelt.
Er besitzt eine im Vergleich zu H.264 doppelt so starke Kompression ohne Qualitätsverlust und kann Bildgrößen zwischen 320x240 bis 8192x4320 darstellen.