Didaktischer Einsatz von KI
Spätestens seit ChatGPT ist die Frage nach dem Umgang mit künstlicher Intelligenz an Hochschulen angekommen. Wir möchten auf dieser Seite den Fokus auf den konkreten didaktischen Einsatz in der Lehre richten und Ihnen möglichst praxistaugliche Informationen bereitstellen. Des Weiteren finden Sie hier Informationen zu Weiterbildungsveranstaltungen an der TUD zum Thema KI.
Table of contents
Einsatzszenarien
KI-Tools können Sie in der Lehre auf vielfältige Weise unterstützen. Sie können Ihnen helfen, erste Ideen zu finden, zu recherchieren, zu strukturieren, Materialien zu erstellen, Texte zu formulieren, Feedback zu geben, Texte zu korrigieren und vieles mehr. Neben ChatGPT gibt es auch andere KI-Tools wie z.B. DeepL, Dall-E oder Gamma. Bei KI-Tools mit Chatfunktion (wie z. B. ChatGPT) können Sie mit der KI in eine Art Gesprächsprozess gehen und gemeinsam das Ergebnis weiterentwickeln. Durch die Eingabe der Texte (Prompts) können Sie der KI Rückmeldungen zur vorherigen Antwort geben und entsprechend Überarbeitungen anfordern, bis das Ergebnis Ihren Erwartungen entspricht.
Je nach Einsatzzweck des Ergebnisses ist es notwendig, die Ausgabe kritisch auf Vollständigkeit, Richtigkeit und möglichen zugrundeliegenden Bias zu prüfen.
Im Folgenden sind Einsatzszenarien aufgeführt, wie KI-Sprachmodelle für das Lehren und Lernen an der TU Dresden eingesetzt werden können. Diese sind weder vollständig noch trennscharf. Bei den genannten Einsatzszenarien muss stets die eigene Weiterarbeit, Anpassung und Korrektur der KI-Outputs mitgedacht werden.
Bitte beachten Sie, dass Sie keine TU-bezogenen und studierendenbezogenen Daten in KI-Tools verwenden dürfen.
Good Practice Beispiele
- Spannagel, Christian (15.03.2023): Rules for Tools. Version 2.1. Pädagogische Hochschule Heidelberg. Online verfügbar unter: https://csp.uber.space/phhd/rulesfortools.pdf ⇒ Christian Spannagel stellt für seine Lehrveranstaltungen Regeln zur Nutzung von Medien und Werkzeugen auf, an denen man sich für die eigene Lehre orientieren kann. Diese Regeln laden gleichzeitig dazu ein, das Thema KI (und Medien im Allgemeinen) konkret zu Beginn der Lehrveranstaltung mit den Studierenden zu thematisieren.
- Heckmann, Dirk (2023): ChatGPT und das Prüfungsrecht. Vortrag am 06.03.2023 an der Technischen Universität München. Online verfügbar unter https://www.youtube.com/watch?v=LsITeLET2uY . ⇒ Hier wird ab Minute 17 eine juristische Lehrveranstaltung beschrieben, in der Studierende mit ChatGPT arbeiten, indem sie z. B. mit der KI einen Referatstext erstellen, dessen Korrektheit prüfen, das Referat iterativ weiterentwickeln und das Endprodukt sowie den Entwicklungsprozess reflektieren und wissenschaftlich analysieren.
- Weimann-Sandig, Nina (2023): ChatGPT – Eine Chance zur Wiederbelebung des kritischen Denkens in der Hochschullehre. ⇒ Praxistest: Studierende evaluieren ChatGPT-Ergebnisse
Prompting
Um KI-Tools zielführend zu nutzen, ist die Formulierung präziser Aufgabenstellungen für das Tool, sogenannte Prompts, notwendig. Hierbei kann man sich an folgenden Bausteinen orientieren:
- Kontext
- Relevante Informationen zur Rolle des/der Fragestellenden (z.B. "Ich bin Dozentin an einer Universität und unterrichte Erstsemesterstudierende im Fach "Einführung in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens".)
- Rolle, die das KI-Tool einnehmen soll (z.B. Dozierende:r, Moderator:in einer Diskussion, Technisches System, Kritiker:in)
- Zielgruppe (z.B. Studierende)
- Kanal / Ort, für den die Ausgabe geschrieben werden soll (z.B. ein bestimmter Social-Media-Kanal, Abschlussklausur, Mailnachricht, Forumsbeitrag im Lehrveranstaltungskurs im Lernmanagementsystem)
- Frage und/oder Szenario (s. #Einsatzszenarien)
- Format
- stilistische Eigenschaften (z.B. wissenschaftlicher Sprachstil)
- Ausgabeformat (z.B. Tabellen, Stichpunkte, Diagramme)
- Länge der Ausgabe
- Ggf. Beispiele zum Ausgabeformat
Weitere Hinweise:
- Die Formulierung von Prompts in englischer Sprache bietet oft zufriedenstellendere Ergebnisse
- Sollte eine Ausgabe nicht die erwünschten Ergebnisse liefern, sollte die laufende Ausgabe direkt unterbrochen werden oder die fertige Ausgabe editiert werden, da der bisherige Dialog immer die Ausgangsbasis für das Folgende darstellt
- Höflichkeitsfloskeln (wie bitte und danke) sind nicht notwendig
- Es ist auf eine möglichst klare und präzise Formulierung zu achten. Hierunter fällt auch die Vermeidung von Füllwörtern.
Im folgenden listen wir Ihnen Quellen mit Prompt-Beispielen sowie mit Tipps zur Erstellung von Prompts auf.
- Kompetenzzentrum für Innovation in Studium und Lehre der Hochschule Mainz (2023): Gutes Prompting mit ChatGPT. Online verfügbar unter https://www.hs-mainz.de/fileadmin/Hochschule/Qualitaetsmanagement/Kompetenzzentrum/pdf/prompting_handreichung_05.pdf ⇒ Konkrete Beispielprompts und Tipps für die Prompterstellung kurz und knapp auf 2 Seiten dargestellt.
- Lenk-Ostendorf, Ben (2023): ChatGPT-4 Cookbook. Prompt Inspirations for teaching. ProLehre | Medien und Didaktik der Technischen Universität München. Online verfügbar unter: https://www.prolehre.tum.de/fileadmin/w00btq/www/Angebote_Broschueren_Handreichungen/Handreichungen/ChatGPT-4_Cookbook.pdf ⇒ Beispielprompts für verschiedene Einsatzszenarien, z.B. Erstellung einer Einleitung für Gruppendiskussionen, einer Einführungsgeschichte in ein spezifisches Lehrgebiet oder zur Erstellung von Quizfragen.
- Lange, Bernhard (2023): ChatGPT in der Lehre. Universität Luzern. Online verfügbar unter: https://www.unilu.ch/fileadmin/universitaet/dienste/zele/Dok/ChatGPT_in_der_Lehre_Website.pdf ⇒ Ab Folie 8 wird eine gesamte Lehrveranstaltung mit ChatGPT geplant und der Prompt-Verlauf gezeigt. Die Prompts und der Chat lassen sich sehr gut für die eigene Lehrveranstaltungsplanung adaptieren.
Überlegungen zum Datenschutz
Bitte beachten Sie vor der Verwendung von KI-Tools, dass diese typischerweise nicht die Datenschutzvorgaben unseres Gesetzgebers und der TU Dresden einhalten. Dies betrifft sowohl die Nutzung der einschlägigen Internetangebote als solche als auch die Inhalte, die Sie in Form von Prompts eingeben. Bitte prüfen Sie vor der Verwendung alle datenschutzrelevanten Aspekte und kontaktieren gegebenenfalls die Informationssicherheit an der TU Dresden.
In der folgenden FAQ-Box finden Sie weiterführende Informationen zu diesem Thema:
Literatur
Bitte beachten Sie, dass die Liste stetig erweitert und aktualisiert wird.
Hochschuldidaktische Weiterbildungsangebote zum Thema KI
Stand: 13.03.2025
Termin | Thema | Form |
---|---|---|
18.03.2025 | Werkstatt Generative KI-Werkzeuge in der Hochschullehre: Didaktische Herausforderungen und Chancen | Präsenz, Mittweida |
19.03.2025 | KI@Campus - Impulse zu KI in der Lehre: Stefan Müller - Technik-Update zu generative-KI-basierten Tools | Online |
01.04.2025 | KI@Campus - Impulse zu KI in der Lehre: Alexander Alfred Zyla - Vorführung Lokales LLM – vom Download bis zur Anwendung | Online |
07.04.2025 | KI-Werkzeuge und das wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden | Online |
10.04.2025 | KI@Campus - Impulse zu KI in der Lehre: Laura Jotschke - Vorstellung eines didaktischen Konzepts einer KI-Lehrveranstaltung im grundständigen Studium | Online |
14.04.2025 | KI-gestützte Vorbereitung und Durchführung von Hochschullehre | Online |
22.04.2025 | KI@Campus - Impulse zu KI in der Lehre: Nele Hirsch - Wie gelingt gute Mensch-Maschine-Interaktion? | Online |
12.05.2025 | Generative KI-Werkzeuge in der Hochschule: Didaktische Herausforderungen und Chancen | Online |
23.05.2025 | KI@Campus - Impulse zu KI in der Lehre: Nina Melching - Hat die Hausarbeit ausgedient“? – Schreibdidaktische Fragen und Antworten | Online |
17.06.2025 | KI@Campus - Impulse zu KI in der Lehre: Dr.in Claudia Loitsch - Personalisiertes KI-basiertes Coaching zur Förderung der Studienkompetenzen (Scads.Ai) | Online |
02.07.2025 | KI@Campus - Impulse zu KI in der Lehre: Leoni Cramer, Franziska Kinskofer und Maria Tulis-Oswald - Studienergebnisse einer Befragung von Hochschulrektoraten zu KI | Online |