18.04.2017
Die Vereinten Nationen in Dresden
Vom 03.-07. April fand zum achten Mal die studentische UN-Simulation „elbMUN“ (Elbe Model United Nations) im sächsischen Landtag statt. Unter dem Motto „Igniting Minds in a heated world“ trafen sich 75 interessierte Teilnehmer, um sich eine Woche lang an Weltpolitik zu üben. In vier verschiedenen UN- Gremien, darunter dem Sicherheitsrat, dem Wirtschafts- und Sozialrat, dem Menschenrechtsrat und dem Abrüstungskomitee, wurden spannende Themen diskutiert und Lösungen für globale Konflikte und Themen gesucht. Jeder Teilnehmer vertrat dabei ein Land oder eine NGO seiner Wahl und musste sich im Voraus mit den Interessen und politischen Umständen in seinem Land/seiner Organisation befassen, um diese dann in der Diskussion so gut wie möglich repräsentieren zu können. Zu den diskutierten Themen gehörten neben dem brandaktuellen Jemen-Konflikt und der Thematik des „Cyber-Wars“ auch Nahrungsmittelsicherheit und die Rechte indigener Völker.
Das Organisationsteam von elbMUN e.V., einem studentischen Verein, der von IB-Studierenden gegründet und heute noch in großen Teilen von Mitgliedern des Studiengangs getragen wird, hatte sich für die diesjährige elbMUN einige Neuerungen einfallen lassen. So wurde der französischsprachige „Conseil Européen“ nach zwei Jahren zugunsten des englischsprachigen UN-Menschenrechtsrat abgeschafft, um das Profil der UN-Simulation weiter zu schärfen. Im Wirtschafts- und Sozialrat wurde in diesem Jahr verstärkt auf die Teilnahme von Nichtregierungsorganisationen wie „Greenpeace“, aber auch UN-Sonderorganisationen wie die „Food and Agriculture Organisation (FAO)“ gesetzt, die in den Debatten wichtige Informationen, frei von nationalen Interessen, liefern konnten.
Das Thema „Igniting Minds in a Heated World“ stellte sich als treffende Beschreibung der elbMUN heraus, denn die fünf Veranstaltungstage waren geprägt von heißen Debatten, politische Allianzen zwischen Staatenvertretern und zahlreichen guten Vorschlägen zur Bewältigung globaler Probleme. Neben den Einblicken in die Arbeitsweise der Vereinten Nationen und einem geschärften Verständnis für die Herausforderungen internationaler Politik profitierten die Teilnehmer zusätzlich von der Gelegenheit, in professioneller Atmosphäre auf Englisch zu verhandeln und ihre rhetorischen Kenntnisse auszubauen.
Die Teilnehmer - einige davon aus fernen Ländern wie Afghanistan, Ghana und Georgien angereist - zeigten sich begeistert von der Hingabe, mit der die Konferenz vorbereitet war. Ein besonderes Merkmal der elbMUN ist die Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, was sich insbesondere in den Mahlzeiten wiederspiegelte, die von Dresdner Unternehmen und ausschließlich aus lokalen Lebensmitteln hergestellt wurden. Außerdem wurde auf Fleisch verzichtet.
Nach den intensiven Tagen im Landtag wurde das Programm abends in lockerer Umgebung fortgesetzt. Das elbMUN Team hatte verschiedene Aktivitäten organisiert, wie einen Band-Abend, eine Film-Vorführung und den traditionellen elbMUN-Ball, der die Konferenz glamourös ausklingen ließ.
Das Organisationsteam von elbMUN e.V. zog am Ende der Woche ein durchweg positives Fazit und freut sich schon auf die Ausrichtung der elbMUN Conference 2018.