08.12.2014
Rektorat, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende gemeinsam für weltoffenes Dresden
Die Technische Universität Dresden stellt sich geschlossen
gegen intolerantes Gedankengut. Anlässlich der
fremdenfeindlichen PEGIDA-Aktivitäten ruft die Technische
Universität Dresden geschlossen zum Sternlauf am 08.12.2014
unter dem Motto „Dresden für alle“ auf.
Dazu Hans Reuter, Referent für Gleichstellungspolitik des
StuRa: „Gerade unter den Studierenden an der TU Dresden gibt es
viele, die nicht in das enge Weltbild dieser neuen
"patriotischen Bewegung" passen. Wir tragen Verantwortung
dafür, dass sich unsere Studierenden in Dresden willkommen
fühlen und keine Diskriminierungen befürchten müssen.
Ausländische und deutsche Studierende und Wissenschaftler/innen
sind unabhängig von Religion und Herkunft fester Bestandteil
des Campuslebens. Dieses internationale, interkulturelle
Miteinander ist kein Problem, sondern eine Bereicherung für uns
alle!“
Eric Hattke, Referent für Öffentlichkeitsarbeit des StuRa der
TU Dresden, ergänzt: „Angesichts des immer größeren Zulaufes
bei PEGIDA ist eine breite Unterstützung der Zivilgesellschaft
gefordert. Als Studierende stehen wir für ein menschliches
Miteinander und gegen das Verbreiten von rassistischen
Parolen!“
Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden, bekräftigt
dies: „In Forschung und Lehre sind Spitzenleistungen nur durch
gemeinsame Anstrengungen möglich. Wissenschaft ist
international! So lebt auch die TU Dresden vom Miteinander
ausländischer und deutscher Studierender und Wissenschaftler,
die alle unabhängig von Religion und Herkunft fester
Bestandteil unserer Universität sind. Die
PEGIDA-Demonstrationen behindern die Bemühungen der TU Dresden
für ein weltoffenes und tolerantes Dresden. Wir wollen, dass
ausländische Studierende und Wissenschaftler sich für Dresden
und die TU Dresden entscheiden und dass sie sich hier
willkommen fühlen.“
Mit der Demonstration „Open Your Mind – Stop Racism!“
unterstützt die TU Dresden den Sternmarsch der Dresdner
Zivilgesellschaft am 08.12. und erhofft sich ein klares
Bekenntnis zu Weltoffenheit und gegen Rassismus.
Prof. Müller-Steinhagen dazu: „Auch wenn wir von den
Gräueltaten des Islamischen Staates (IS) entsetzt und
abgestoßen sind, dürfen wir davon nicht auf das Verhalten aller
Muslime, aller Flüchtlinge und Asylbewerber schließen.
Das ist falsch und gefährlich und spielt rechtsradikalen
Gruppierungen in die Hände. Unsicherheiten und latente Angst
vor dem Unbekannten und Fremden werden missbraucht, um
Abneigung und Widerstand zu schüren gegen Flüchtlinge; gegen
genau die Menschen, die unsere Hilfe und Unterstützung am
nötigsten brauchen. PEGIDA lädt ein wichtiges
gesellschaftliches Thema mit ausländerfeindlichen und
engstirnigen Argumenten auf und schürt somit genau solche
Ängste, die PEGIDA selbst ernst zu nehmen vorgibt. Als
Rektor der TU Dresden distanziere ich mich im Namen meiner
Universität ausdrücklich von einem derartigen Verhalten
und rufe alle Mitarbeiter und Studierenden auf, sich auch
weiterhin für Toleranz und Weltoffenheit zu engagieren und am
8. Dezember am Sternlauf teilzunehmen.“
Der Rektor der TU Dresden wird selbst am Sternlauf teilnehmen.
Dieser startet für alle Hochschulangehörigen um 17 Uhr am
Fritz-Foerster-Platz.
Der Personalrat tritt gleichermaßen für die Rechte aller
Beschäftigten, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion, ein.
„An unserer Universität leben wir interkulturelle Vielfalt.
Ausländische Beschäftigte bringen sich mit ihren
Ideen, ihrem Wissen, mit ihrer Arbeitsleistung ein.
Voraussetzung dafür ist ein weltoffenes Klima des Vertrauens
und des gegenseitigen Respektes in unserer Stadt, in unserem
Land. Es bedarf der Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, unsere
Zukunft, unser Leben gemeinsam zu gestalten“, so die
Vorsitzende des Personalrates Dr. Christina Janz.
Eric Hattke abschließend: „Für uns ist klar: Wir dürfen nicht
tatenlos zusehen, wenn intolerantes Gedankengut um sich greift
und Hass geschürt wird!“
Dresden, 4. Dezember 2014