Willkommen beim SFB 940!
Welche kognitiven Mechanismen und neuronalen Systeme liegen der Fähigkeit zugrunde, willentliche Kontrolle über eigene Handlungen und Emotionen auszuüben? Wie wird die willentliche Kontrolle durch Emotionen und Stress moduliert? Warum versagt willentliche Kontrolle zuweilen, wie etwa bei täglichen Selbstkontroll-Fehlern als auch bei psychischen Störungen wie Sucht?
Das sind einige der Kernfragen, die im Sonderforschungsbereich (SFB) "Volition und kognitive Kontrolle" untersucht werden. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Zentrum bündelt Kompetenzen aus den Bereichen Experimentelle Psychologie, Kognitiv-Affektive Neurowissenschaften und Neuroimaging, Klinische Psychologie, Psychiatrie und Neurologie, um Mechanismen, Modulatoren und Dysfunktionen der Willenskontrolle auf psychologischer und neuronaler Analyse-Ebene zu untersuchen. Die Fähigkeit, willentliche Kontrolle über Handlungen und Emotionen auszuüben, ist eine wesentliche Voraussetzung für persönliche Autonomie und eine der beeindruckendsten, aber am wenigsten verstandenen Fähigkeiten, die unser Gehirn uns verleiht. Die grundsätzliche Bedeutung dieser Fähigkeit wird besonders deutlich, wenn sie versagt und Individuen gegen ihre langfristigen Absichten handeln, wie z.B. bei Sucht, die trotz des Bewusstseins für die negativen Handlungskosequenzen durch einen fortschreitenden Kontrollverlust gekennzeichnet ist. Trotz erheblicher Fortschritte in den letzten zehn Jahren sind die grundlegenden Fragen der willentlichen Kontrolle nach wie vor weitgehend ungeklärt. Basierend auf einem integrativen theoretischen Rahmen untersucht der SFB 940 Mechanismen, Modulatoren und Dysfunktionen von Volition und kognitiver Kontrolle. Es umfasst zudem ein integriertes Graduiertenkolleg, das ein interdisziplinäres PhD-Programm anbietet, um die wissenschaftliche Karriere und die frühe wissenschaftliche Unabhängigkeit von Doktoranden im SFB zu unterstützen.
Der SFB 940 stärkt und erweitert den Forschungsschwerpunkt I der TU Dresden (Gesundheitswissenschaften, Biomedizin und Biotechnik). Der SFB baut auf einem dichten Kooperationsnetzwerk zwischen der Fakultät Psychologie und der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus auf und unterhält enge Kooperationen mit der Charité Berlin und dem Bernstein Center for Computational Neuroscience in Berlin. Basierend auf diesem interdisziplinären Netzwerk ist der SFB 940 bestrebt, nicht nur das Verständnis der grundlegenden Mechanismen der willentlichen Handlungssteuerung zu erweitern, sondern langfristig die Grundlagen für eine verbesserte Prävention und Therapie von Beeinträchtigungen willentlicher Handlungssteuerung bei psychischen Störungen zu schaffen.