Der Spatz unter den Hummeln
Jedes Frühjahr, wenn Hummelköniginnen ihre kurzlebigen Staaten gründen wollen, sind verlassene Mäusenester wertvolles Gut: 90% aller Königinnen bauen dort ihre Nester.
Zu den wenigen Hummelarten, die auch unter Moospolstern und überhängenden Kräutern oder in Baumhöhlen nisten, gehört die Ackerhummel. Auch in Vogel- oder Hummelnistkästen zieht sie ein.
Ähnlich anpassungsfähig reagiert unsere häufigste Hummel bei der Nahrungswahl. Von Mitte April bis in den späten Oktober besucht sie unterschiedlichste Blüten. Damit gehört sie sowohl zu den ersten als auch zu den letzten Hummeln des Jahres. Lieblingsnahrungspflanzen mit sehr langer Blütezeit sind zum Beispiel Beinwellstauden. Sie locken die Hummeln auch in Gärten.
Durch ihre unauffällig rotbraun, beige und schwarz gefärbte Behaarung und ihren schlanken Körperbau kann man die Tiere leicht für solitäre Wildbienen halten.
Bildunterschriften:
Nur langrüsselige Hummeln bestäuben die Blüten des Eisenhuts (Aconitum).
Wildformen der Pfingstrose (Paeonia) haben Blüten mit sehr vielen Staubgefäßen. Hummeln nutzen sie gerne als ergiebige Pollenquelle.
Männchen (links), Königin (Mitte) und Arbeiterin (rechts) der Ackerhummel (Bombus pascuorum).
Text der Informationstafel im Botanischen Garten, © Mandy Fritzsche, Dr. Barbara Ditsch