Was genau sind Wildbienen?
In Deutschland leben etwa 580 Bienenarten. Nur die hochsoziale Honigbiene wurde als Honiglieferant zum Haustier des Menschen. Alle übrigen nennen wir Wildbienen.
Am häufigsten sind solitäre Bienen: Jedes Weibchen baut sein eigenes Nest mit Futtervorräten für jede einzelne Larve. Auch Hummeln zählen zu den Wildbienen. Ihre Königinnen gründen im Frühling einen kurzlebigen Staat, der nicht überwintert. Eine Besonderheit stellen die sogenannten Kuckucksbienen dar, die als Brutparasiten ihre Eier in fremde Bienennester legen.
Bienen sind eng mit den Wespen verwandt. Diese füttern ihre Brut mit tierischer Kost. Bienen ernähren ihren Nachwuchs dagegen vegetarisch, mit Blütenpollen und Nektar. Während alle anderen Insekten Blüten nur anfliegen, um den eigenen Hunger zu stillen, besucht manche Biene Tausende von Blüten am Tag, um Futter für ihre Brut zu finden. Dies macht Wildbienen zu den wichtigsten Bestäubern vieler Wild- und Nutzpflanzen.
Die Ansprüche an den Brutplatz variieren. Rund drei Viertel der Arten nisten unterirdisch, z. B. in spärlich bewachsenem Sandboden, lehmigen Steilwänden oder Abbruchkanten. Die übrigen nutzen z. B. Käferfraßgänge in Holz, markhaltige oder hohle Stängel, leere Schneckenhäuser oder verlassene Eichengallen zum Bau oberirdischer Nester.
Text der Informationstafel im Botanischen Garten, © Dr. Barbara Ditsch; Mandy Fritzsche