11.11.2025
Kultivierungsversuch mit Eukalyptuspflanzen
Koalas bevorzugen als Nahrung die jungen Triebspitzen von Eukalyptuszweigen
Nicht nur das Pflanzenreich bringt Anpassungskünstler und Spezialisten hervor. Auch im Tierreich gibt es hochspezialisierte Arten. Eines der bekanntesten Beuteltiere Australiens, der Koala, gehört zu dieser Gruppe. Koalas ernähren sich nahezu ausschließlich von Eukalyptusblättern, die normalerweise für die meisten Tierarten giftig sind. Dabei sind sie echte Feinschmecker: von den über 600 existierenden Eukalyptus-Arten fressen sie lediglich einen Bruchteil.
Um den täglich hohen Bedarf von mehreren hundert Gramm pro Tier und Tag zu decken, kooperiert der Zoo Dresden schon länger mit der Gärtnerei Rülcker in Dresden, welche seit 2023 ein eigenes Gewächshaus für den Eukalyptus-Anbau vorhält. Bis Oktober kann von dort frische, regionale Ware an den Zoo geliefert werden. Im Winter müssen die Eukalyptuszweige allerdings aus Florida importiert werden, da das vorhandene Tageslicht in unseren Breiten für das Wachstum der Bäume nicht mehr ausreicht.
Eukalyptuspflanzen unter Kunstlicht im Geophytenhaus des Botanischen Gartens
Meisterschüler Eric Lepski von der Gärtnerei Rülcker möchte deshalb untersuchen, ob sich die Ernteperiode von Eukalyptuspflanzen unter Kunstlicht verlängern lässt. Im neuen Geophytenhaus des Botanischen Gartens gibt es die passende technische Ausstattung für diesen Versuch. Auf einer Fläche von rund drei Quadratmetern stehen derzeit sechs verschiedene Eukalyptusarten, darunter Eucalyptus globulus, Eucalyptus viminalis und Corymbia citriodora. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Pflanzen gut austreiben und wachsen.
Als zentrale Einrichtung der TU Dresden unterstützt der Botanische Garten auf vielfältige Weise nicht nur Wissenschaftler*innen in Forschung und Lehre, sondern auch Auszubildende im Gärtner*innenberuf.