09.04.2021
Gastvortrag von Prof. Moritz Ingwersen (08.04.2021)
Seit dem 1. März 2021 ist Prof. Ingwersen an der TUD, wo er am Institut für Anglistik und Amerikanistik die Juniorprofessur für Literatur Nordamerikas mit dem Schwerpunkt Future Studies begleitet (Faculty of Linguistics, Literature and Cultural Studies, Chair of North American Literature | Future Studies).
Gleich am 08. April 2021 stellte der junge, engagierte Forscher den Kollegiat/inn/en des Boysen-TU Dresden-Graduiertenkollegs sein Forschungsgebiet „Energy Humanities“ spannend und interaktiv vor. Die Energy Humanities sind ein wachsendes interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich kritisch mit den kulturellen Konsequenzen und Verstrickungen von Energieproduktion und -konsum auseinandersetzt. Als maßgebliche Wegbereiter der westlichen Moderne haben fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas nicht nur weitreichende Umweltschäden nach sich gezogen, sondern auch tiefgreifende Spuren in den kulturellen Mustern, Werten, Ästhetiken und Narrativen des 20. Jahrhunderts hinterlassen. Welche Wirklichkeiten der Energieproduktion bleiben unerfahrbar oder unausgesprochen in modernen Fantasien von Fortschritt, Freiheit, Mobilität und Komfort? Welche strukturellen Ungerechtigkeiten auf lokaler wie globaler Ebene unterliegen unserer Energiekultur und wie können wir diese sichtbar machen? Für Zukunftsentwürfe "nach dem Öl" braucht es mehr als nur eine technologische Lösung, sondern ebenfalls eine kritische Hinterfragung von kulturellen Selbstverständnissen, sozialen Auswirkungen und ästhetischen Darstellungsweisen. Diesen und weiteren Herausforderungen widmen sich die Energy Humanities mit der Einsicht, dass eine Auseinandersetzung mit Kunst, Literatur, Philosophie und Geschichte zentral ist, um eine sozial wie ökologisch nachhaltige Energiezukunft vorstellbar zu machen.
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