Diplomarbeit Niklas Schacht (Architektur)
Erarbeitung von Berechnungsrandbedingungen für die
hygrothermische Simulation erdberührter Bauteile
Development of calculation boundary conditions for the hygrothermal simulation of earth-contacting building components
Die Welt befindet sich seit mehreren Jahren in einem stark beschleunigten Prozess mit dem übergeordneten Ziel, den Klimawandel zu bekämpfen. Neben dem Umstieg auf erneuerbare Energien, spielt vor allem auch die Energieeinsparung in den verschiedenen Sektoren eine große Rolle. Als Resultat daraus, werden vielfache, vor allem politisch geforderte Anstrengungen unternommen, um den Zielen gerecht zu werden. Die Ziele der deutschen Bundesregierung sind im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegt. Die Vereinbarungen der UN-Klimarahmenkonvention sollen dabei Leitbild und Maßstab für die nationalen Umsetzungen sein. Als Meilensteine gelten das Kyoto-Protokoll von 1997 und das Abkommen von Paris aus dem Jahr 2015. In letzterem einigten sich die Staaten erstmals völkerrechtlich verbindlich auf eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau.
Im Gebäudesektor haben die nationalen Verordnungen in Deutschland zu einer wesentlichen Verbesserung der Wärmedämmung und Gebäudedichtheit geführt. Was auf der einen Seite Energie spart, birgt auf der anderen jedoch ein gestiegenes Risiko für Feuchteschäden. Ursache dafür sind höhere Raumfeuchten. Damit einher geht eine steigende Gefahr der Tauwasserbildung. Zudem stellen auch andere äußere Einflüsse wie Niederschlagswasser, Tauwasser von außen oder Baufeuchte ein größeres Problem dar. Denn anders als in der Vergangenheit, ist durch die neuen Bauweisen weniger Wärme für die Feuchteverdunstung in den Bauteilen vorhanden. Da Konstruktionen langlebig gestaltet werden sollen, ist eine gezielte Feuchteschutzplanung heute wichtiger denn je. Aufgrund dessen und den gestiegenen Anforderungen an die Schadenprävention, ist es notwendig, die hygrothermischen Bedingungen genau zu betrachten und neue Lösungsansätze zu formulieren. Denn wenn die Planung und Ausführung des Feuchteschutzes sorgfältig durchgeführt und die Materialauswahl richtig getroffen wird, können die meisten Schäden erfolgreich vermieden werden. Traditionell wird zur Beurteilung des Feuchteschutzes das Glaser-Verfahren angewandt. Benannt nach dem deutschen Kältetechniker Helmut Glaser berücksichtigt es jedoch ausschließlich die winterliche Tauwasserbildung durch Diffusion aus dem Innenraum mit stationären Randbedingungen. Heutzutage weiß man jedoch, dass auch zahlreiche andere wesentliche Faktoren betrachtet werden müssen. Mit der hygrothermischen Simulation können diese Parameter in die Planung einbezogen werden, wodurch eine realitätsnahe Berechnung erstellt werden kann.
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Diplomarbeit Niklas Schacht (Architektur)
Betreuung
Die Betreuung der Arbeit erfolgte durch Dipl.-Ing. Heiko Fechner.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameDipl.-Ing. Heiko Fechner
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