Apr 01, 2025
Diani HE SS 25
DIANI EVENT ARENA - sport, culture & resiliance
3.HE/VE
KENIA UND DIE REGION KWALE
Kenia, ein Land mit einer dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung und wachsender Urbanisierung, erstreckt sich entlang der ostafrikanischen Küste und wird maßgeblich von seiner geographischen Lage am Indischen Ozean geprägt. Als eine der führenden Volkswirtschaften Afrikas steht Kenia vor der Herausforderung, die Balance zwischen wirtschaftlichem Wachstum, infrastrukturellem Ausbau und nachhaltiger Entwicklung zu wahren. Besonders die Küstenregionen, darunter der Kwale County, sind durch ihre starke Abhängigkeit vom Tourismus einem ständigen Wandel unterworfen. Kwale County liegt im südöstlichen Kenia, direkt angrenzend an den urbanen Ballungsraum Mombasa. Die Region ist gezeichnet von einem spannungsreichen Kontrast zwischen international geprägten Hotelanlagen entlang der Strände und den angrenzenden lokalen Gemeinden, deren wirtschaftliche Strukturen oft durch informelle Arbeitsverhältnisse und saisonale Einkommensquellen bestimmt werden.
Die Region profitiert von einer attraktiven naturräumlichen Kulisse, zugleich aber auch von komplexen klimatischen Bedingungen, darunter extreme Hitze, unregelmäßige Regenfälle und eine zunehmende Hochwassergefahr. Die Entwicklung nachhaltiger und sozial integrativer Architekturansätze ist daher ein zentraler Bestandteil zukünftiger Bauvorhaben. Die Dynamik der Urbanisierung in Kwale County erfordert eine Anpassung an wachsende infrastrukturelle Bedürfnisse, insbesondere in Bezug auf öffentliche und gemeinschaftlich genutzte Räume. Der Mangel an geeigneten Sport- und Veranstaltungseinrichtungen stellt eine Herausforderung dar, die nicht nur die lokale Bevölkerung betrifft, sondern auch die langfristige Entwicklung der Region beeinflusst. Die Integration klimasensibler Planungungsansätze, sowie eine Berücksichtigung lokaler Baumaterialien und Bauweisen könnten dazu beitragen, nachhaltige architektonische Lösungen zu entwickeln, die sowohl der Umwelt als auch den sozialen Strukturen der Region gerecht werden. Damit bildet der Entwurf einer multifunktionalen Veranstaltungsarena in Ukunda den architektonischen Rahmen für ein Projekt, das sich nicht nur mit den baulichen und klimatischen Herausforderungen befasst, sondern auch eine integrative und adaptive Raumgestaltung ermöglicht.
DER ENTWURF
Das Projekt vereint architektonische, ökologische und soziokulturelle Fragestellungen. Neben der funktionalen Planung einer Veranstaltungshalle wird untersucht, wie sich die Architektur in den lokalen Kontext integriert. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen einer touristischen Nutzung und einem echten Mehrwert für die lokale Gemeinschaft zu schaffen. Zudem soll die Veranstaltungshalle in Extremsituationen als Notfallunterkunft dienen und Schutzmaßnahmen gegen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Tsunamis berücksichtigen.
Der Entwurfsprozess beginnt mit einer detaillierten Analyse des Ortes, seiner klimatischen Bedingungen und sozialen Strukturen. Basierend darauf werden Konzepte entwickelt, die nachhaltige Materialien, passive Klimastrategien und innovative Raumkonzepte einbeziehen. Während das vorgegebene Raumprogramm als Grundlage dient, bietet das Projekt die Möglichkeit, funktionale Erweiterungen vorzunehmen und diese in die örtlichen Gegebenheiten zu integrieren.
Durch interaktive Entwurfsphasen werden Materialoptionen zusammen mit klimaangepasste Konstruktionslösungen durchdacht und räumliche Strategien entwickelt. Ziel ist es, eine identitätsstiftende Architektur zu schaffen, die langfristig als Vorbild für nachhaltige und widerstandsfähige Bauprojekte in vergleichbaren Kontexten dienen kann.