21.08.2025
Interesse an einer Abschlussarbeit im Wintersemester 2025/26 in der Gartendenkmalpflege?
Wer im kommenden Wintersemester 2025/26 eine Abschlussarbeit (Bachelor oder Master) an unserem Lehrgebiet schreiben möchte, kann jederzeit einen individuellen Beratungstermin bei uns vereinbaren. Gemeinsam finden wir ein passendes Thema.
Wir bieten wissenschaftliche und entwerferische Arbeiten im Bereich der Gartendenkmalpflege an. Hier eine Kurzvorstellung möglicher Themen, weitere Themen auf Anfrage, auch eigene Themen können eingebracht werden.
Gutspark Horka
Der ehemalige Gutspark von Horka, 4 km östlich von Niesky gelegen, stellt ein bislang unerforschtes Zeugnis einer historischen ländlichen Garten- und Parkgestaltung dar. Der überkommene Bestand zeigt dabei Überreste von formalen und landschaftlichen Gestaltungsstrukturen auf. Historisch und städtebaulich bedeutende Blickbeziehungen zwischen Herrenhaus, Gutshof und der örtlichen Wehrkirche sind durch störende Elemente und Einbauten vor Ort nicht mehr nachvollziehbar.
Die Gemeinde möchte den vernachlässigten Gutspark wiederherstellen. Dazu benötigt sie Unterstützung!
Mit einer studentischen Abschlussarbeit in Form einer gartendenkmalpflegerischen Zielplanung könnt Ihr eine wichtige Grundlage zur Revitalisierung des Gutsparks schaffen. Dazu gehören die Erforschung der Anlagegeschichte, Bestandsdokumentation und Aufstellen von denkmalpflegerischen Leitbildern einschließlich Gehölzplanung.
Schlosspark Kreba-Neudorf
Von künstlich angelegten Teichen umgeben, befindet sich Kreba-Neudorf ca. 15 km nordwestlich von Niesky. In der Ortsmitte erstreckt sich der ehemalige als Gartendenkmal ausgewiesene Schlosspark entlang des Schwarzen Schöps. Über die Entstehungszeit der Anlage ist bisher wenig bekannt. Ein heute noch bestehendes Orangeriegebäude könnte ein Hinweis auf eine barocke Gartengestaltung sein. Hingegen belegt ist eine Parkerweiterung unter Graf Alexander von Einsiedel in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1939 kaufte die Gemeinde das gesamte Grundstück. In der Nachkriegszeit entstand auf den Parkwiesen eine Volksportanlage, die eine immense Umgestaltung und starken Substanzeingriff darstelle. Heute werden das Schlossgebäude von einer Grundschule und dem Haus der Vereine genutzt.
Durch die aktuelle Nutzung als Schule und Vereinssitz ist es Wunsch der Gemeinde den Schlosspark als historische Mitte wiederherzustellen. In einer studentischen Abschlussarbeit, sowohl Bachelor- als auch Masterabschluss möglich, sind die Grundlagen im Sinne einer gartendenkmalpflegerischen Zielplanung zu schaffen. Dazu gehören die Erforschung der Anlagegeschichte, Bestandsdokumentation und Aufstellen von denkmalpflegerischen Leitbildern. Eine erste Vorstudie im Rahmen einer Bachelorarbeit aus dem Sommersemester 2025 liegt vor, an diese gilt es anzuknüpfen.
Hechtpark Dresden
Mit einer Breite von 160 Metern und einem Höhenunterschied von 25 Metern erstreckt sich der Hechtpark auf gut 700 Meter Länge zwischen der Stauffenbergallee und der Hechtstraße. Die Anlage wurde vom bekannten Dresdner Gartenarchitekten Max Bertram als ursprünglich drei voneinander abgetrennte Parkeinheiten für die oberhalb gelegenen Kasernen, die zwischen 1877 und 1879 entstanden, angelegt. Er diente den Militärs und deren Familien als Erholung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Parkanlagen öffentlich zugänglich und zu einem Park durch neue Verbindungswege zusammengeführt. Seit 1998 wird an der Wiederherstellung der Anlage gearbeitet, darunter die Sanierung von Treppen und Wegen sowie Gehölzpflegemaßnahmen. Der waldartige Hechtpark ist als Gartendenkmal ausgewiesen.
Zusammen mit dem St. Pauli-Friedhof und dem nördlich gelegenen Proschhübel befindet sich der Hechtpark in einem der vier Kernareale der BUGA 2033 und soll als „klimaresilienter und zukunftsfähiger Park in unmittelbarer Nachbarschaft von dicht bewohnten Siedlungsbereichen“ entwickelt werden. Bisher fehlen jedoch die gartendenkmalpflegerischen Grundlagen, die in studentischen Abschlussarbeiten erstellt werden sollen. Dazu gehören die Erforschung der Anlagegeschichte, Bestandsdokumentation und Aufstellen von Leitbildern. Teilbereiche können planerisch vertieft werden.
Die Talutmauern der Krapenburg in Radebeul
Die Krapenburg ist ein aus einem Weingut 1899 hervorgegangener Herrensitz mit zahlreichen Wirtschaftsgebäuden, sowie Reb- und Gartenflächen. Unter den Grafen von Vitzthum gab es dort bereits ein mustergültiges mit Wackerbarths Ruh vergleichbares Weingut, das unter dem Obstliebhaber und Leipziger Apotheker Ludwig August Neubert Mitte des 19. Jahrhunderts ausgebaut wurde. 1862 entstanden die bis heute noch vorhandenen Talutmauern (Wärmemauern / „Walled Gardens“), zwischen denen das Obst frühzeitig reifen konnte. 1957 zog die Rebenversuchsstation der DDR auf das Gelände, und nutzte es zur Sortenprüfung. Die Gesamtanlage wird bis heute sehr gut unterhalten und bespielt, ebenso gibt es noch die letzte „Weingärtnerin“.
Der Garten ist durch das Dresdner Landschaftsarchitekturbüro May gut erfasst und unterhalten. Deshalb soll die Arbeit die Geschichte und die Nutzung der Talutmauer erarbeiteten – zum einen im Bestand, zum anderen aber auch durch Recherche und Interviews. Welche Bedeutung haben sie auch heute noch? Wie wird die Zukunft dieser Anlage aussehen?
Hausgarten unter Denkmalverdacht!
In der Dresdner Karcherallee gibt es eine denkmalgeschützte Villa, die im ausgehenden 19. Jahrhundert von der Familie von Cranach (Nachfahren des berühmten Malers) errichtet wurde. Liebevoll gepflegt hat das Haus - aber auch der Garten - viel von seiner Substanz und seinem Charme bewahren können. Der Garten ist zwar im Sinne des Umgebungsschutzes erfasst, doch zeigen etliche Reste von Bodengestaltungen, Pflanzungen und Wegen, dass er möglicherweise als eigenständiges Gartendenkmal anzusprechen ist. Diese Denkmalwürdigkeit und -fähigkeit herauszufinden und ihn möglicherweise unter Schutz zu stellen, ist ein Ziel der Arbeit.
Wichtig sind die Auseinandersetzung mit dem Bestand (Bestandserfassung), der Geschichte des Hauses und des Gartens (mithilfe der Eigentümer, der Archive, des Landesdenkmalamtes) aber auch den Gestaltungen von Villengärten um 1900 (Vergleichsbeispiele). Wichtig wird es dabei sein, die Schutzkategorien des Denkmalschutzgesetzes Sachsen herauszuarbeiten und anzuwenden.
Weitere planerische Themen:
Denkmalpflegerische Zielplanungen zu folgenden Objekten:
- Gutspark Staucha in der Lommatzscher Pflege
- Park Ullersorf-Jänkendorf bei Niesky
Themenvorschläge der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG), Bereich Gärten zu wissenschaftlich-theoretischen Arbeiten:
- Die Geschichte der Beweidung der Gärten der SBG (Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Hutungsflächen etc.) und Möglichkeiten zur Wiedereinführung
- Die Nachhaltigkeit in der Gartendenkmalpflege in Geschichte, Gegenwart und Zukunft
- Partizipation im Gartendenkmal (Baumpatenschaften, Patenschaften allgemein, "Dresden gießt", Parkseminare etc.) - Potentiale und Grenzen
- Grenzen der (kommerziellen) Nutzung von Gartendenkmalen - Beispiele Großer Garten, Pillnitz u. a.
- Beleuchtung von Gartendenkmalen unter Mitbetrachtung naturschutzfachlicher Aspekte - Beispiel Pillnitz Christmas Garden Dresden
- Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Mährobotik in der Gartendenkmalpflege
UND WEITERE! Kommt bei uns zu einem Gespräch vorbei, gerne auch mit eigenen Ideen!
TERMINE
- Die Anmeldung des Themas beim Lehrgebiet erfolgt bis spätestens Montag, 15.09.25, beim Prüfungsamt bis spätestens Freitag, 19.09.2025.
- Bachelorarbeit - digitale Ausgabe am 12.11.2025, Abgabe am 14.01.2026 (Bearbeitungszeit 9 Wochen)
- Masterarbeit - digitale Ausgabe am 08.10.2025, Abgabe am 18.02.2026 (Bearbeitungszeit 19 Wochen)
In einem individuellen Beratungsgespräch besprechen wir die konkrete Aufgabenstellung. Meldet Euch bei Interesse bei Marlen Hößelbarth,
Wir freuen uns auf Euch!