Masterarbeit Vladislav Lebedev
Praktisch gemessene Luftwechselraten in Gebäuden basierend auf einer Litera-turstudie, die Veröffentlichungen seit 2011 umfasst
Practically measured air change rates in buildings based on a literature study covering publications since 2011”
Der natürliche Luftwechsel in Innenräumen ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner entscheidend. Er stellt die Summe aus dem Infiltrationswechsel, d.h. dem Luftaustausch über Fugen und andere Undichtheiten der Gebäudehülle, sowie aus dem aktiven Luftwechsel über Fenster, Türen, Öffnungen. Es gibt aktuell zwei Möglichkeiten, diesen Luftwechsel zu messen. Er kann erstens über die Druckdifferenzmethode ermittelt werden (Blower-Door-Test) und zweitens über die Indikatorgasmethode. Im ersten Fall ist ein Unter- oder Überdruckverfahren umsetzbar und die ermittelte Luftwechselzahl stellt einen guten Vergleichskennwert für Fassaden untereinander dar. Andererseits ist dieses Messverfahren ungeeignet, um realistische Luftwechsel zu erfassen, die unter Nut-zungsbedingungen auftreten würden. Das zweite Verfahren mit Indikatorgasen ist auf-wendiger als das Druckdifferenzverfahren aber ergibt repräsentative Kennwerte für den Luftwechsel. Diese können, wenn gleichzeitig die Gebäudekennwerte (Art der Undicht-heiten, Art der Fenster- und Türfugen, Verteilung der Fugen etc.), die Nutzungsbedin-gungen (z.B. zeitabhängige Nutzungsdichte) und die Klimabedingungen (Raumlufttem-peratur, Raumluftfeuchte, Außenlufttemperatur, Außenluftfeuchte, Windgeschwindig-keit, Windrichtung etc.) bekannt sind, für die Hochrechnung der Messkennwerte auf das Jahr eingesetzt werden.
Im Rahmen der Arbeit sollen die wesentlichen, international seit dem Jahr 2011 publizier-ten Messungen der Luftwechselraten in Wohn- und Nichtwohngebäuden zusammenge-tragen werden. Zur Interpretation dieser Daten sind auch die Messmethoden (Druckdif-ferenz- oder Indikatorgasverfahren), die Messbedingungen (Raum- und Außenklima) und die Gebäudekennwerte (Eigenschaften der Gebäudehülle, insbesondere Dichtheit und Nutzungscharakteristik) zu erläutern. Ein besonderes Augenmerk ist auf die Publi-kationen zum direkten Vergleich beider Messmethoden zu legen. Des Weiteren sind refe-renzierte Richtlinien (e.g. ISO, VDI, DIN, EN, ASHRAE) für die untersuchten Messungen aufzuführen, wenn diese erwähnt werden. Im Ergebnis entstehen drei Tabellenübersich-ten mit den Ergebnissen der Messungen für das Druckdifferenzverfahren (Tabelle 1, ein-schließlich verfahrensspezifischen Angaben wie z.B. Druckniveau, Unter- oder Über-druck, Besonderheiten), den Messungen für das Indikatorgasverfahren (Tabelle 2, eben-falls mit den Verfahrensangaben und den o.g. Messbedingungen) sowie eine Übersicht über die publizierten Vergleichsmessungen beider Verfahren (Tabelle 3). Aus diesen Übersichten ist mit Schwerpunkt auf Tabelle 3 ein Fazit in Bezug auf die Eignung und die zu beachtenden Rahmenbedingungen der Verfahren zu ziehen.
Arbeitsschritte
- Literaturstudie zu Luftwechselmessungen in bewohnten Gebäuden inklusive Richtlinien, Standardliteratur (Bücher), etc., Ergebnis: Beschreibung des Mess- und Berechnungsverfahrens für jeden Ansatz
- Literaturstudie zur angewandten Druckdifferenz- bzw. Blower-Door-Methode in Wohn- und Nichtwohngebäuden (internationale Artikel seit Januar 2011), Ergebnis: übersichtliche Darstellung mit Referenzen, Vorgehensweise und Fallbeispielen (Tabelle 1)
- Literaturstudie zur angewandten Tracergas- bzw. Indikatorgasmessung in Wohn- und Nichtwohngebäuden (internationale Artikel seit Januar 2011), Ergebnis: tabellarische Übersicht mit Referenzen, Verfahrens- und Fallangaben (Tabelle 2)
- Literaturstudie zu vergleichenden Messungen mit Druckdifferenz- und Tracergasmessung in Wohn- und Nichtwohngebäuden (internationale Artikel seit Januar 2011), Ergebnis: Tabellenübersicht mit Referenzen, Vorgehensweise und Fallangaben (Tabelle 3)
- Interpretation der Tabellen
Betreuung
Die Betreuung der Arbeit erfolgte in Zusammenarbeit mit Dipl.-Ing. Heiko Fechner vom IBK.
Vertreterin Professur Tech. Ausbau
NameDr.-Ing. Peggy Freudenberg
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