Teilsammlung 8 - Baugesteine
Die Sammlung beinhaltet derzeit nahezu 900 Einzelstücken (Stand Dezember 2008) in Form von Handstücken, gesägten und teilweise polierten Platten und einzelnen Proben von Bauwerken.
In einem der Ausstellungsräume werden besonders interessante oder dekorative Stücken in Vitrinen präsentiert. Sie werden ergänzt durch regionale Übersichtskarten der Natursteinvorkommen und einer kleine Kollektion zu typischen Verwitterungsschäden. Diese Präsentation wird vor allem für Lehrzwecke genutzt, steht auf Anfrage aber auch weiteren Interessenten zur Verfügung.
Eine wichtige Aufgabe der Sammlung ist es, typische Natursteine, die in der Vergangenheit und Gegenwart für Bauaufgaben eingesetzt wurden, für Vergleichszwecke bereit zu halten. Aus der Denkmalpflegepraxis kommen immer wieder Anfragen nach der Herkunft vorgefundener Baugesteine oder nach Ersatzmöglichkeiten für nicht mehr gewinnbarer Gesteine durch aktuell lieferbares, äquivalentes Material. In den Jahren 2002-03 wurden beispielsweise an der Professur für Angewandte Geologie (seit 2019 Arbeitsgruppe für Angewandte Geologie) im Auftrag des Vermögens- und Hochbauamtes Dresden die historischen Marmorfußböden des Grünen Gewölbes im Dresdener Residenzschloss erfasst, den entsprechenden Vorkommen zugeordnet und zur Wiederherstellung der Räume Vorschläge für einen Ersatz der nicht mehr gewinnbaren „sächsischen Marmore“ durch lieferbare Gesteine gemacht. Für solche Aufgabenstellungen ist der Sammlungsbestand von unschätzbarem Wert, weil er einen schnellen vergleichenden Zugriff nicht nur auf am Markt befindliche, sondern auch auf historisch verwendete Natursteinarten ermöglicht.
Die Zahl der gegenwärtig und in der Vergangenheit weltweit angebotenen bzw. verwendeten Bau- und Dekorationsgesteinsarten ist nahezu nicht überschaubar. Aus diesem Grund ist eine absolute Vollständigkeit der Sammlung kaum möglich. Vielmehr wird angestrebt, einen regionalen Sammlungsschwerpunkt zu setzen. Dieser liegt in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie angrenzenden Territorien, die vor allem eine historische Bedeutung für die Lieferung von Baugesteinen in die genannten Bundesländer hatten. Berücksichtigt werden auch und vor allem historisch bedeutsame Natursteine, selbst wenn sie heute nicht mehr im Abbau stehen.
Vor diesem Hintergrund soll der Sammlungsbestand im Schwerpunktbereich einerseits ausgebaut, andererseits aber auch für die Praxis wirksam gemacht werden. Dies betrifft nicht nur entsprechende Anfragen seitens des Landesamtes für Denkmalpflege oder der Bauverwaltungen, sondern auch von Fachplanern aus der Privatwirtschaft im Denkmalpflegebereich, welche hiermit ermutigt werden sollen. Darüber hinaus sind wir natürlich auch dankbar für die Bereitstellung von interessanten Naturstein-Bauwerksproben, die bei der Instandsetzung historischer Bauten anfallen oder für entsprechende Hinweise auf Altmaterial.
Therefore, the stock of the collection with the regional focus should be expanded and also made visible to partners in practice. This concerns not only corresponding requests from the State Office for the Preservation of Monuments or the building authorities, but also from specialist planners from the private sector in the preservation of historical monuments. In addition, we are grateful for the supply of interesting natural stone building samples which are incurred in the restoration of historic buildings.