Bilir, Muhammet
Diplomarbeit:
1556
Thema:
Bewertung der Subjektivität von Brückeninspektionen nach DIN 1076 - Eine Ursachenanalyse anhand durchgeführter Vergleichsprüfungen
Bearbeiter:
Muhammet Bilir
Verantwortlicher Hochschullehrer:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach
Betreuer:
Wissenschaftlicher Betreuer: Dipl.-Ing. Cornell Weller
Zeitraum:
27.03.2015 bis 23.07.2015
Kurzfassung:
In dieser Arbeit wird die Subjektivität von Brückenprüfungen nach DIN 1076 untersucht. Für diese Untersuchung wurden drei gleiche Brückenhauptprüfungen von verschiedenen Ingenieurbüros herangezogen, aus denen abweichende Zustandsnoten hervorgehen. Im Rahmen einer Ursachenanalyse wurden die möglichen Einflussfaktoren und das deutsche Bewertungssystem erörtert. Für die Analyse wurde eine Vergleichstabelle aufgestellt, welche die identifizierten Schäden der drei Prüfer untereinander und mit den Bewertungsvorgaben der Schadensbeispiele gem. RI-EBW-PRÜF 2013 vergleicht. Ausgehend von dieser Tabelle wurde durch die händische Anwendung des Berechnungsmodells nach Haardt eine neue Zustandsnote berechnet. Es konnte festgestellt werden, dass die unterschiedliche Anzahl der erfassten Schäden und die inkonsequente Anwendung der Schadensbeispiele zu einer Abweichung der Zustandsnote führen können. Es wurden auch Schwachstellen im Bewertungssystem erkannt, die eine erhebliche subjektive Einflussnahme des Prüfers zulassen. Dadurch erhöht sich die Gefahr einer Über- oder Unterschätzung von Schäden, die monetäre Defizite in einer beachtlichen Höhe oder gar die Gefährdung der Sicherheit verursachen können. Obwohl das deutsche Bewertungssystem durchdacht ist, besteht ein Bedarf zur Verbesserung. Insbesondere durch die Weiterentwicklung oder ggf. Umstrukturierung der Schadensbeispiele sowie Vergrößerung der Notenskala könnten Fehleinschätzungen vermieden und die subjektiven Einflüsse des Prüfers erheblich minimiert werden. Zudem ist ein Priorisierungssystem für die Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit unabdingbar.