Holzmann, Daniel
Diplomarbeit:
1826
Thema:
Modellierung logistischer Systeme
(Modelling of logistics systems)
Bearbeiter:
Daniel Holzmann
Verantwortlicher Hochschullehrer:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Jehle
Betreuer:
Universitärer Betreuer: Dipl.-Ing. Florian Kopf
Zeitraum:
04.02.2021 bis 04.10.2021
Kurzfassung:
Logistische Prozesse sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines jeden Bauprozesses. Aufgrund der Komplexität logistischer Prozessketten stellt die Modellierung logistischer Systeme eine wichtige Grundlage für die Prozessüberwachung- und Steuerung dar.
Als Einführung in das Thema werden die einschlägigen Begriffe geklärt und historisch eingeordnet. Anschließend wird der Stellenwert der Logistik allgemein herausgestellt.
Die Organisation der Projektabwicklung eines Bauproduktionsunternehmens nach in-dustriellen Maßstäben zu gestalten, ist das zentrale Ziel der vorliegenden Diplomarbeit.
Vorbild sind die modernen Produktionssysteme der Automobilindustrie. Die technischen Möglichkeiten des RFID haben einen hohen Einfluss auf die Logistik und sind an erster Stelle zu nennen. Die Dokumentation der eingesetzten Baustoffe und Bauteile lässt sich mit dieser Technik in Echtzeit umsetzen und verbessert einen funktionieren-den Informationsaustausch beim Bauprozess. Auch Teile aus dem Lean- Management, wie Just in Time und ihre Anwendung in der Baubranche werden erläutert. Durch die Besonderheiten im Bauwesen ist die Anwendung mit Schwierigkeiten verbunden. Einzelne Werkzeuge des Lean-Management fin-den in modellierter Form Anwendung im Bauwesen und optimieren Planungen und Ausführungen. Arbeitsroutinen, Standardisierung und Visualisierung werden anschließend auf Basis des heutigen Standes entwickelt. Die Grenzen der Übertragbarkeit wer-den durch die Erfassung der Unterschiede der Logistikprozesse im Bauwesen gegenüber der stationären Industrie charakterisiert. Hochwertige Modelle sind in allen Bereichen der Bauplanung- und Ausführung unerlässlich. Deshalb wird Building Information Modeling (BIM) als zukünftige Methode betrachtet. An drei Fallbeispielen aus dem Ingenieurbau, dem Straßenbau und einer Brandschutzsanierung wird der Nutzwert bei einer Einführung und Verwendung dieser Methode für die Prozessbeteiligten berechnet und kritisch betrachtet.
Vor diesem Hintergrund werden einschlägige Modellierungsvarianten untersucht. Im Kern geht es darum, wie ein logistischer Prozess in der Umgebung Baustelle beschrie-ben und dargestellt werden kann. Dazu werden vorhandene Modellierungen wie SIPOC, Flussdiagramm, BPMN 2.0 u.a. untersucht. In exemplarischen Praxisanwendungen die-ser Modellierungsvarianten werden die Möglichkeiten und passenden Vorgehensweisen zur Steigerung der Wertschöpfung und zur Unterstützung der Projektabwicklung aufge-zeigt. Fallbeispiele für die Modellierungsvarianten sind typische Materialversorgungssi-tuationen etwa mit Betonbauteilen, Stahllieferungen, Betonanlieferung und die Beton-herstellung. Anhand der ausgewählten Beispiele werden Vergleiche angestellt und Aus-sagen über die Eignung sowie zu den Vor- und Nachteilen dieser Modellierungsansätze in einer Entscheidungsmatrix zusammengefasst.
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