Tschuden, Emilia
Diplomarbeit:
2035
Thema:
Potenzialanalyse zur Erschließung von Gebäudehüllen als Rohstoffquelle
(Analysing the potential of building envelopes as a source of raw materials)
Bearbeiterin:
Emilia Tschuden
Verantwortliche Hochschullehrerin:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Katharina Kleinschrot
Professurvertreter: Dr.-Ing. Jan Kortmann
Betreuer:
Universitäre Betreuerin: Dipl.-Ing. Johanna Gildemeister
Zeitraum:
07.04.2025 bis 11.08.2025
Kurzfassung:
In dieser Arbeit wird das Potenzial der Gebäudehülle als Rohstoffquelle im Sinne des Urban Mining untersucht, um Voraussetzungen für zirkuläre Geschäftsmodelle im Bauwesen zu schaffen. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass Fassaden große Men-gen wertvoller Sekundärmaterialien binden, deren Nutzung bisher durch fehlende Daten, geringe Trennbarkeit und mangelnde Wiederverwendung eingeschränkt ist. Basierend auf der Analyse gängiger Fassadenmaterialien wurde ein Bewertungskatalog mit sechs Kriterien entwickelt. Diese Kriterien sind Rückbaubarkeit, Trennbarkeit, Recyclingfähigkeit, Schadstoffreinheit, Datenverfügbarkeit und Einsatz von Sekundärrohstoffen. Der Bewertungskatalog wurde anschließend auf vier repräsentative Fassadentypen angewendet. Die Ergebnisse zeigen, dass modular aufgebaute, mechanisch verbundene Systeme wie vorgehängte hinterlüftete und Pfosten-Riegel- Fassaden deutlich höhere Wiederverwendungs- und Recyclingpotenziale besitzen als monolithische oder verklebte Konstruktionen wie Wärmedämmverbundsysteme oder massive Mauerwerksfassaden. Ergänzend werden Anforderungen an ein zukunftsfähiges, digital integriertes Materialkataster formuliert und Ansätze für zirkuläre Geschäftsmodelle aufgezeigt. Die Arbeit verdeutlicht, dass nicht die Materialart allein, sondern vor allem die konstruktive Ausführung, die Trennbarkeit und die verlässliche Materialdokumentation entscheidend für die Kreislauffähigkeit sind.
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