Leichtbauplat­ten

Die in Dresden ansässige Firma VENTUM-S ist ein Hersteller für Bühnenkonstruktionen im Baukastenprinzip. Für die Serienproduktion ihrer neu entwickelten Leichtbauplatte sollte durch das Otto-Mohr-Laboratorium die geforderte Tragfähigkeit von 750 kg/m² im experimentellen Versuch nachgewiesen werden. Diese Neuentwicklung weist eine maximale Gewichtsreduzierung bei voller Funktionalität im Vergleich zu anderen Konstruktionen auf. Die Leichtbauplatte besteht aus einem 1,2 mm starken Schaumkern und einer beidseitigen, 6 mm starken Sperrholzschicht.

Um die Leistungsfähigkeit dieses neu entwickelten Produkts unter Beweis zu stellen, wurde im Vierpunkt-Biegeversuch mit einer Leichtbauplatte eine Belastungsprüfung durchgeführt. Diese Platte war 2,00 m lang und 1,00 m breit und wurde auf einem Tragsystem (Praktikabel) aufgelagert, welches für derartige Podeste oder Bühnenkonstruktionen verwendet wird. Für die Einleitung der Lasten in die Leichtbauplatte wurde eine Lastverteilung mittels Stahlträgern gewählt. Die Belastung wurde mit einem Hydraulikzylinder stufenweise mit zwischenzeitlicher Entlastung auf die Platte aufgebracht, bis die erforderliche Traglast von 750 kg/m² erreicht war. Die Verformungen wurden mit induktiven Wegaufnehmern an ausgewählten Stellen gemessen. Die Leichtbauplatte überstand die erforderliche Belastung ohne Probleme. Aus den Daten der Verformungsmessung war weiterhin zu erkennen, dass das Materialverhalten der Leichtbauplatte als elastisch einzustufen ist.

Außerdem müssen Podeste, die von einzelnen Personen begangen werden, einer Vertikallast von 1,5 kN/m² bzw. einer Einzellast von 1,5 kN standhalten. Da Letzteres die deutlich ungünstigere Beanspruchung ist, erfolgte der Nachweis der Platte im Biegeversuch auch noch unter Einzellast. Die Belastung von 1,5 kN wurde ebenfalls stufenweise mit einem Hydraulikzylinder mit zwischenzeitlicher Entlastung auf die Platte aufgebracht. Auch diesen Lastfall überstand die Leichtbauplatte ohne nennenswerte bleibende Verformungen. Die neue Leichtbauplatte wird nach erfolgreichem Nachweis der Traglast nun in Serie produziert.