Pfingstexkursion 2019
Wir bedanken uns ganz herzlich bei all jenen, die durch ihre Vorträge, geleiteten Führungen und geduldig beantworteten Fragen mit dieser Exkursion eine bleibende Erinnerung geschaffen haben!
Vielen Dank!
Ziele
ÖPP-Projekt für Straßen und Brückenbau (BAB 6)
Heilbronn, Baden-Württemberg
Porsche-Museum und Baustelle Stuttgart-21
Stuttgart, Baden-Württemberg
Tunnelvortriebsmaschinenhersteller "Herrenknecht"
Schwanau-Allmannsweier, Baden-Württemberg
Fertigerhersteller "Joseph Vögele AG"
Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz
Dauer
11. - 14. Juni 2019 - 4 Tage
Inhalt
11. Juni 2019 - ÖPP-Projekt für Straßen und Brückenbau (BAB 6)
Die Exkursionsgruppe traf sich am Dienstag, den 11.06.2019 um 06:45 Uhr am Von-Mises-Bau zur Abfahrt mit einem Kleinbus des Reiseunternehmens "Stöckchen-Reisen" aus Freital. Erstes Ziel der Exkursion sollte Heilbronn sein. Herr Binder, stellvertretender Gesamt-Projektleiter des Konsortiums für das ÖPP-Projekt für den Straßen- und Brückenbau auf der BAB 6 bei Heilbronn und Herr Schäfer, Projekt-Consultant für die Oberbaubefestigungen, empfingen die Gruppe gegen 14:00 Uhr. Herr Binder führte mit einem Überblicksvortrag in das Projekt ein. Daran schloss sich ein umfangreicher Vortrag von Herrn Schäfer an, der einen vertieften, fachlichen Einblick in die konstruktive und baustofftechnische Gestaltung sowie die Dimensionierung der Oberbauten mit Hilfe der RDO Asphalt 09 gewährte.
Es folgte eine Besichtigung der baustellennahen Asphaltmischanlage, die die Baustelle mit den wichtigsten Arten und Sorten an Asphaltmischgut während der Bauarbeiten beliefert. Die besichtigte Anlage wurde erst kurz vor Projektbeginn in Heilbronn errichtet und gehört zu den modernsten ihrer Art. Die Zugabe von bis zu 90 M.-% Asphaltgranulat kann mit dieser Anlage qualitätsgerecht sichergestellt werden. Den Exkursionsteilnehmern wurde zudem ein Blick in das Asphaltlabor der Asphaltmischanlage gewährt, welches für die WPK in Hinblick auf die qualitative Kontrolle des einzubauenden Asphaltmischgutes genutzt wird. Im Anschluss daran klang der Abend in lockerer Runde am Grill aus, was den Studierenden die einzigartige Möglichkeit gab, von den Herren Binder und Schäfer noch tiefgreifendere Informationen über das Projekt zu erhalten. Zum Abschluss des ersten Exkursionstages kehrte die Gruppe in der nahgelegenen Stadt Bad Wimpfen in einem gemütlichen Hotel ein und konnte dort Kraft für die Veranstaltungen der folgenden Tage schöpfen.
12. Juni 2019 - Porsche-Museum und Baustelle Stuttgart-21
Der Vormittag des 12.06.2019 begann zunächst entspannt mit dem Besuch des Museums des Fahrzeugherstellers Porsche in Stuttgart. Der Nachmittag gestaltete sich mit einer dreistündigen, geführten Besichtigung durch die Baustelle des Stuttgart-21-Projektes weitaus fachlicher. Den Teilnehmer wurde ein detaillierter Einblick in die Herausforderungen des Projektes sowie in die fachkundige Herangehensweise der beteiligten Ingenieure bei der Bewältigung der Probleme gegeben, welche aus der Abwicklung des Bauablaufes im Zentrum der Großstadt unter Aufrechterhaltung der gesamten stadttechnischen Infrastruktur im Baugebiet resultieren.
Nicht zuletzt gelang dies durch die begeisternde Führung eines Betreuers, welcher sich in seinem früheren Arbeitsleben bereits mit dem Bau der Stuttgarter Untergrundbahn befasste und auch heute noch während seiner Freizeit Engagement für die Bauprojekte der Stadt Stuttgart entwickelt. Nach Beendigung der Führung reiste die Gruppe in das Städtchen Kehl, südlich von Stuttgart, welches sich rechtsrheinisch, gegenüber der französischen Stadt Strasbourg befindet. In Kehl verbrachten die Teilnehmer der Exkursion die Nacht in einer Jugendherberge, bevor es am Morgen des 13.06.2019 nach Schwanau-Allmannsweier weiterging.
13. Juni 2019 - Tunnelvortriebsmaschinenhersteller "Herrenknecht" und
Fertigerhersteller "Joseph Vögele AG"
Im hier ansässigen Stammsitz des Weltmarktführers "Herrenknecht" für die Herstellung und den Vertrieb von Tunnelvortriebsmaschinen wurde die Gruppe gegen 09:00 Uhr durch Herrn Sebastian Ell in Empfang genommen. Dieser überzeugte neben seiner Fachkenntnis in Bezug auf den Tunnelvortrieb vor allem dadurch, dass er sich aus einer Vielzahl an möglichen Pflichtvorträgen die Gruppe der TU Dresden aussuchte und die Teilnehmer zu Beginn, entgegen der Erwartungen der Zuhörer, seinerseits mit Fragen konfrontierte. Die Studierenden taten es ihm jedoch gleich. Sie hielten mit einer Vielzahl an komplizierten und sehr fachspezifischen Fragen in Bezug auf den Tunnelvortrieb nicht hinter dem Berg. Die Beantwortung der Fragen meisterte Herr Ell mit Bravour. Im Anschluss an den in die Thematik einführenden Vortrag wurde die Exkursionsgruppe über das weitläufige Werksgelände geführt, dessen Ausmaße die Fertigung von insgesamt 15 großen Tunnelvortriebsmaschinen gleichzeitig ermöglicht. Die Begehung der Vortriebsmaschine für Metrotunnel unter der französischen Millionenmetropole und Hauptstadt Paris bildete den Höhepunkt der Besichtigung.
Gegen 12:00 Uhr fuhr die Gruppe weiter nach Ludwigshafen, einem Standort des Fertigungswerks der "Joseph Vögele AG", ebenfalls Weltmarktführer im Bereich der Asphaltfertiger. Hier wurden die Teilnehmer herzlich und auf sehr ungezwungene Art und Weise durch einen Trainer für die Bedienung der Fertiger, Herrn Matuszewska, begrüßt. Er gab im "Centre for Training and Technology" zunächst mit einem theoretischen Vortrag über den konstruktiven Aufbau eines Asphaltfertigers sowie die Funktionen der einzelnen Baugruppen einen sehr guten und verständlichen Überblick über die Arbeitsweise des späteren Hauptwerkzeuges der angehenden Straßenbau-Ingenieure. Im Anschluss wurde die Gruppe von Herrn Matuszewska durch die einzelnen Stationen des Herstellungsprozesses eines Fertigers geführt, wobei keine Fragen der Studierenden in Bezug auf die Funktionsweise eines Fertigers offen blieben. Nach Abschluss des vorletzten Exkursionstages kam die Gruppe in einer gemütlichen Jugendherberge in Mannheim direkt am Rhein für die Nacht unter und auch dieser letzte Abend der Exkursion klang ähnlich den vorherigen in lockerer Runde aus.
14. Juni 2019 - Fertigerhersteller "Joseph Vögele AG"
Am Morgen des letzten Tages, dem 14.06.2019, ging es dann gegen 09:00 Uhr mit dem praktischen Teil bei "Vögele" weiter. Nach einer kurzen Einführung in die Bedienung eines Fertigers konnten dann die Exkursionsteilnehmer selbst Hand an das zuvor ausführlich beschriebene Gerät legen. Jeder Teilnehmer durfte eine Runde mit einem Fertiger des Typs "Super 1800-3i" auf dem werkseigenen Parcours fahren. Nach der Mittagspause in der Werkskantine mit einer ausgezeichneten Küche wurde dann im zweiten Part des Praxisteils mit zwei Fertigern parallel eine circa 8 cm dicke Schicht kalten Asphalfräsguts eingebaut, welches zu Übungszwecken auf dem Werksgelände vorgehalten wird. Dabei musste jeder der beiden Fertiger von einem Team aus mindestens drei Sudierenden bedient werden, einem Fahrzeugführer und zwei Bedienern der Schnecken am hinteren Teil des Fahrzeuges, welche für die Querverteilung des Mischgutes zuständig sind. Schnell wurde allen Teilnehmern klar, dass es sich beim fachgerechten Einbau von Asphaltmischgut noch um ein echtes Handwerk handelt, trotz der inzwischen weitgehenden Automatisierung der Fahrzeuge.
Gegen 14:00 Uhr trat die Gruppe dann die Heimreise in Richtung Dresden an und traf dort gegen 22:30 Uhr mit einer Vielzahl an neuen Eindrücken und mit einer Menge hinzugewonnenem Fachwissen ein.