Mar 07, 2019
Chancengleichheit an Universitäten - Zum Fachgespräch bei den Grünen
Chancengleichheit an Universitäten
Am Donnerstag, den 07.03.2019 lud die Fraktion Bündnis 90 Grüne zum Fachgespräch mit dem Titel “Chancengleichheit an sächsischen Hochschulen voranbringen“ ein. Natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen und erschienen dort als Vertretung des FUN.
Frau Dr. Maicher, Hochschulpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, leitete die Diskussion und stellte den Antrag der Grünen vor, welcher viele Verbesserungen zur Chancengleichheit im Hochschulwesen beinhaltete und im Nachhinein zur Debatte stand. Danach wurden uns die Sprecherinnen vorgestellt. Zu Gast waren Anika Ihmels (Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie), Diana Hillebrand (Koordinationsstelle zur Förderung der Chancengleichheit an sächsischen Universitäten und Hochschulen) und Natalie Schmidt (Referat für Gleichstellungspolitik des Studentenrates der TU Dresden).
Zunächst wurden den Teilnehmer*innen einige interessante Fakten und Zahlen aus dem Hochschulbereich berichtet. Wusstet ihr, dass jedes Jahr zwar etwa die Hälfte der Absolventen weiblich sind, in der späteren Berufslaufbahn jedoch nur noch ein Drittel Habilitanden dem weiblichen Geschlecht angehören; oder, dass die meisten Studienunterbrechungen von Frauen aus Gründen der Schwangerschaft erfolgen, bei den Männern aber der Hauptgrund Auslandserfahrungen oder Praktika sind? Ein anderes Thema war, dass es in Bezug auf die Studienfächer eine geschlechtsspezifische Verteilung gibt: so gibt es in den MINT- Fächern, wie schon bekannt, einen größeren Männeranteil, hingegen ist in den Geistes- und Sozialwissenschaften häufiger das weibliche Geschlecht vertreten. Sieht man sich aber in diesen Bereichen die Lehrenden an, so fällt auf, dass auch in diesen Bereichen der Männeranteil deutlich höher liegt. Zu guter Letzt wurde noch auf den geschichtlichen Hintergrund eingegangen, wo es Frauen lange Zeit verwehrt blieb, an Hochschulen zu studieren. Universitäten waren damals reine „Herrenveranstaltungen“. In Bezug auf diesen Punkt, gibt es auch Positives zu berichten, so liegt, wie oben erwähnt, der Anteil von Abschlüssen heute zur Hälfte bei den Frauen und auch der Anteil von Frauen in den MINT Fächern hat sich in den letzten Jahren verdoppelt.
Nach den Vortragenden wurde zur regen Diskussion eingeladen und einige wichtige Dinge besprochen. Unter Anderem wurde durch Gesprächsteilnehmer*innen gefordert, dass Frauen in höherer Zahl in den Gremien vertreten sein sollen, damit eine Ausgewogenheit der Geschlechter herrschen kann, und dass es im Bereich der Chancengleichheit eine bessere Finanzierung geben muss. Es wurde darüber diskutiert, wie die Vernetzung im Bereich der Gleichstellung verbessert werden kann und dafür plädiert, die Arbeitsbedingungen für Frauen an den Universitäten zu verbessern. Vor allem mit Hinblick auf eine Familienplanung stellen zeitlich begrenzte Arbeitsverträge und Projekte hohe Hürden für die weiblichen Mitarbeiter dar.
Zum Schluss des Fachgesprächs wurde der Abend mit einem kulturellen Programm und einer kleinen Verköstigung abgerundet und lud zum Netzwerken ein. Unser Fazit: es war eine gelungene Veranstaltung. Und nun lasst uns die Daumen drücken, dass der Antrag angenommen wird!