09.09.2024

#FactFriday: Kamala Harris

Überblick

Wer ist Kamala Harris?

Kamala Harris, geboren am 20.10.1964 (also Stand September 2024 56 Jahre alt), ist eine studierte Politik- und Rechtswissenschaftlerin, die 2024 als Präsidentschaftskandidatin der Democratic Party im Wahlkampf und die Präsidentschaft der USA antritt. Zusammen mit ihrem running mate, Governor Tim Walz, geht sie gegen Donald Trump ins Rennen. Ihr politischer Werdegang ist erfolgreich: als Tochter einer indischen Krebsforscherin und eines jamaikanischen Professors wird sie nach ihrem Studium die erste weibliche Bezirksstaatsanwältin von San Francisco sowie die erste schwarze Generalstaatsanwältin des gesamten Bundesstaats Kalifornien. Ab 2016 ist sie als US-Senatorin aktiv, bevor sie 2021 schließlich das Amt der Vizepräsidentin der USA übernimmt. Nun, 2024, möchte sie selbst Präsidentin werden.

„I may be the first woman in this office, I will not be the last, because every little girl watching tonight sees that this is a country of possibilities.“

Wofür steht Harris politisch?

Harris, Kandidatin der Democratic Party, steht im Zuge dieser unter anderem für eine Wirtschaft für alle, die besonders in Arbeiterfamilien und den Mittelstand investiert. Außerdem sind sie und ihre Partei dafür, das Recht auf medizinische Versorgung und Gesundheitsfürsorge, insbesondere auch Abtreibungsrechte, wieder fest im Gesetz zu verankern. Harris wünscht sich eine Stärkung und Festigung der Demokratie, die Abschaffung fossiler Energiequellen, um der Klimakrise entgegenzuwirken und dass Polizeigewalt und racial profiling (auch gesetzlich) unterbunden und härter geahndet werden. Grundsätzlich ist Harris als Demokratin dafür, die Grundrechte der Verfassung (zum Beispiel die Meinungsfreiheit) durchzusetzen. Natürlich gibt es noch weitere politische Ziele, die hier nachgelesen werden können: Politische Ziele.

Der Weg zur Präsidentschaft

Hürden auf dem Weg zur Präsidentschaft

Auch Harris hatte und hat es nicht leicht, denn besonders als Frau in einer Macht- und Führungsposition ist sie in einer außergewöhnlichen Situation und oft auch sexistischen Anfeindungen ausgesetzt; so sprach ihr Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner, zum Beispiel ihre Intelligenz ab oder bezeichnete sie als „inkompetent“ und „krank“. Auch ihr Befragungsstil als Anwältin, der oft als „hart“ und „tougher Law-and-Order-Kurs“ beschrieben wird, wurde mehrfach scharf kritisiert – Harris' männliche Kollegen für selbigen jedoch nicht.

Übrigens: Einmal darüber nachgedacht, fällt außerdem auf, dass männlich gelesene Politiker*innen oft nur mit ihrem Nachnamen bezeichnet werden, z.B. Trump oder Biden, während bei weiblich gelesenen Politiker*innen immer der Vorname mit genannt wird, z.B. Kamala Harris oder Nancy Pelosi.

Hoffnungen auf dem Weg zur Präsidentschaft

Vor vier Jahren verlor Hillary Clinton, die erste weibliche Präsidentschaftskandidatin jemals, im Rennen gegen Donald Trump. Warum kann sich genau jetzt vielleicht alles ändern?

Die Antwort darauf ist vielschichtig: junge Menschen, besonders junge Frauen und Mädchen, fühlen sich von Harris gut vertreten, begünstigt durch eine hohe Social-Media-Präsenz ihrerseits. Harris spricht politische Ziele direkt an und konkretisiert diese, ohne abzuschweifen oder auszuweichen, und ihre Herkunft und Identität, mit der sie reflektiert umgeht, sorgen zusätzlich für Awareness und Repräsentation von People bzw. besonders Women of Colour. Auch das Alter spielt eine Rolle; sowohl Clinton, als auch Donald Trump und Joe Biden waren zum Zeitpunkt ihrer Kandidaturen alle über 70 Jahre alt. Harris überzeugt dadurch viele durch eine „erfrischende“ und „junge“ Art.

Warum beschäftigen wir uns damit?

Manche denken, dass wir uns in als Deutschland Lebende nicht mit den Wahlen in den USA auseinandersetzen müssen, doch genau das ist extrem wichtig, besonders aus einer feministischen Perspektive.

Junge Mädchen und Frauen in den USA sehen in Kamala Harris eine echte Chance auf die Verbesserung ihrer Lebensqualität. Harris möchte zum Beispiel die nach der Aufhebung von Roe vs. Wade im Juni 2022 stark eingeschränkten Abtreibungsrechte wieder reinstallieren und die Waffengesetze stark verschärfen. Außerdem ist sie ein riesiges Vorbild als erfolgreiche, asiatische, schwarze Frau, die Rollenbilder aufbricht und Frauen und People of Colour auf der ganzen Welt inspiriert.

Feminismus hat außerdem immer den Anspruch, auch über Ländergrenzen hinweg das Geschehen in der Welt und die Angelegenheiten von FLINTA*-Personen zu beobachten und zu unterstützen.

„We are not going back.“ _{Kamala Harris}