07.01.2025
Ein Zukunftsbild für den Dresdner Postplatz 2045
Wie könnte der Postplatz in Zukunft aussehen? Eine neue grafische Vision zeigt eine überraschend grüne und lebendige Perspektive für diesen zentralen Verkehrsknotenpunkt. Statt wie bisher als „steinernes Gelenk“ zu erscheinen, verwandelt sich der Platz auf dem Bild in eine Oase aus Grün und Blau: Dach- und Fassadenbegrünung, entsiegelte Frei- und Wasserflächen sowie eine Vielzahl neuer Bäume verleihen ihm die Atmosphäre eines Parks und damit eine ganz neue Aufenthaltsqualität.
Hinter dieser Vision stehen zivilgesellschaftliche Akteur:innen wie der BUND Dresden und die Lokale Agenda Dresden, gemeinsam mit Wissenschaftler:innen der Technischen Universität Dresden (TUD) und des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR). Der Verein Reinventing Society und die Agentur loomn haben die Ideen grafisch umgesetzt. „Wir möchten mit dieser positiven Vision Menschen dazu inspirieren, selbst aktiv zu werden und sich an der Gestaltung einer lebenswerten Stadt der Zukunft zu beteiligen“, erklärt Julia Leuterer von der Lokalen Agenda.
Dass solche grünen Visionen dringend notwendig sind, verdeutlicht Hanna Witte vom Projekt „Biodiverse Schwammstadt Dresden“: „Versiegelte Plätze wie der Postplatz werden in heißen Sommern, besonders für ältere Menschen und Kinder, zur gesundheitlichen Belastung.“ Messungen und Simulationen von Dr. Astrid Ziemann von der Professur für Meteorologie der TUD zeigen, dass eine umfassende Begrünung die thermische Belastung deutlich senken kann. Astrid Ziemann ergänzt: „Vitale Vegetation ist die beste Antwort, die Städte auf Hitze geben können, sowohl für den Freiraum als auch für erträgliche Temperaturen in Gebäuden.“ Gleichzeitig bieten solche grünen Oasen Lebensraum für Tiere und verbessern durch nachhaltiges Regenwassermanagement die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen in Trockenzeiten.
Dr. Christoph Schünemann vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung betont: „Dieses Bild hat keinen konkreten Planungsanspruch – es ist eine Einladung, Dinge einmal anders zu denken.“ Die Darstellung soll daher nicht als Blaupause für die Planung verstanden werden, sondern vielmehr ein motivierender Wegweiser sein – für ein Dresden, das sich den Herausforderungen des Klimawandels stellt. „Dabei haben die Ideen, die wir in dem Zukunftsbild zusammenbringen, aber Hand und Fuß, denn wir als beteiligte Wissenschaftler:innen haben zentrale Erkenntnisse aus unserer Forschung zu Hitzeanpassung in Städten einbringen können“, schließt Christoph Schünemann.
Das Bild ist unter einer Creative Commons-Lizenz verfügbar, sodass es alle nutzen können, die sich für ein klimagerechtes und inklusives Dresden einsetzen:
https://tu-dresden.de/bu/umwelt/hydro/ihm/meteorologie/forschung/forschungsprojekte/dresden-postplatz-2045-ein-zukunftsbild
Finanziert wurde das Projekt durch das BUND-Projekt „Biodiverse Schwammstadt Dresden“, die Stadtentwässerung Dresden und die Lokale Agenda Dresden.
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