21.10.2025
Neuberufene Professorin im Profil - Prof. Dr. Natalie Orlowski

Prof. Dr. Natalie Orlowski
Prof. Dr. Natalie Orlowski ist seit dem Sommersemester 2024 Inhaberin der Professur für Waldstandorte und Wasserhaushalt an der Fakultät Umweltwissenschaften. Um die Neugierde auf die neue Kollegin zu stillen, steht Sie einigen kurzen Fragen Rede und Antwort. Nachfolgend gewährt Prof. Orlowski Einblicke in ihre Arbeit in Forschung und Lehre.
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Ich beschäftige mich mit Wasser- und Stoffkreisläufen, hauptsächlich in Waldökosystemen. Dabei lege ich meinen Forschungsschwerpunkt auf den Einfluss des Klimawandels. Insbesondere erforsche ich wie sich Extremwetterereignisse wie zum Beispiel Dürren oder extreme Niederschläge auf die Wasseraufnahme der Vegetation und die Wasserweiterleitung in den Boden auswirken. Für meine Forschung nutze ich vorwiegend stabile Isotopentechniken als innovatives Messverfahren, um die Wasserflüsse direkt im Boden, in den Pflanzen und in der Atmosphäre sichtbar und messbar zu machen. Anschließend können wir Erkenntnisse über ökosystemare Prozesse ableiten, welche auf Echtzeitdaten basieren. Diese lassen Abschätzungen zum Einfluss des Klimawandels auf die Wasser- und Stoffkreisläufe von Ökosystemen zu.
Was ist Ihre Vision für die Professur?
Weiterentwickeln möchte ich gern die innovativen Isotopen-Messverfahren. Diese leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung und für nachhaltiges Waldmanagement. Die Basis dafür liefert ein besseres Prozessverständnis von Wasserflüssen und Stoffflüssen im Waldökosystem. Auch Agrarökosysteme profitieren davon. Ich binde die Studierenden in meine Forschungsprojekte ein, damit diese am Puls der Zeit unmittelbar dran sind. Weiter integriere ich die Methoden und Ergebnisse natürlich auch in die Lehre und wir bieten Feld- und Laborübungen an, damit Messmethoden hautnah erlebt werden können.
Ergänzend möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich mich als weibliche Führungskraft in der Verantwortung für Chancengleichheit und Gleichberechtigung sehe und möchte dafür einstehen. Ich möchte weibliche und LGBTQ+ Personen ermutigen, eine Karriere in der Wissenschaft anzustreben und möchte diese unterstützend und vorbildhaft ermöglichen. Karrierewege, besonders in unseren Forschungsbereichen, müssen allen Personen gleichermaßen ermöglicht werden, dafür möchte ich mich besonders einsetzen.
Wo haben Sie zuletzt gelehrt/ geforscht/ gelebt?
Zuletzt war ich in Freiburg in der Hydrologie und bekleidete dort die akademische Ratsstelle und das fast sechs Jahre lang. Studiert und promoviert habe ich in Gießen und war als PostDoc in Kanada an der University of Saskatchewan. Anschließend habe ich an der Justut Liebig Universität Giessen eine Stelle als Lehrkraft für besondere Aufgaben angenommen. Anschließend fand sich der Weg über Freiburg bis nach Dresden, wo ich 2023 die Professur kommissarisch geleitet habe.
Wie lautete Ihr Promotionsthema?
Der Titel der Promotionsarbeit lautete „Combining isotopic and hydrodynamic methods for understanding runoff - generation processes in a developed landscape”. Dabei habe ich mich in den stabilen Isotopentechniken spezialisiert und diese an der Professur weiterentwickelt und habe mich mit Wasserextraktionsverfahren für Boden- und Pflanzenproben befasst. Anschließend habe ich diese in einem Agrar-Ökosystem in Hüttenberg (Hessen) angewendet.
Was war Ihr schönstes Erlebnis im Studium?
Das Studium allgemein hat mir in Giessen sehr gut gefallen. Das Agrar-Ökosystem in Hüttenberg , über das ich dann auch meine Promotionsarbeit angefertigt habe, etablierte sich zu der Zeit zu einer Forschungslandschaft, durch welche drei Professuren zusammenarbeiten konnten. Den Grundstein für solch ein großes Projekt mitzulegen und aktiv zu gestalten war eine besondere Erfahrung für mich. Meine Aufgabe war es, das Messequipment zu installieren, was mich dazu führte, sowohl die Bachelorarbeit und Masterarbeit und letztlich sogar die Promotion in Verbindung mit dem Agrar-Ökosystem zu verfassen. Die Grundlage dafür wurde im Studium gelegt und hat mir sehr gut gefallen.
Wann wussten Sie: „Ich möchte Professor:in werden!“?
Inspiriert haben mich dafür zwei Personen. Zum einen Prof. Breuer aus Giessen, welcher mich durch das Studium und die Promotion begleitet hat. Und weiter auch mein Postdoc Betreuer Prof. McDonnell aus Kanada, welcher mich sehr gefördert hat. Mit ihm stehe ich weiterhin in Kontakt und wir arbeiten gemeinsam an Forschungsprojekten. Diese Erfahrungen haben mich bestärkt und mir Mut gemacht, den Weg zu gehen und mich auf die Professur zu bewerben.
Was hat Sie am Campus der TU Dresden positiv überrascht?
Ich war vorab einmal am Campus der TUD zum Tag der Hydrologie im Chemiegebäude und mir hat es sehr gut gefallen. Auch den Campus in Tharandt finde ich sehr charmant. Insgesamt gefällt mir das kooperative Forschungsumfeld an der Fakultät sehr gut. Ich arbeite oft mit der Hydrologie und Geographie am Hauptcampus zusammen und wechsle häufig zwischen Dresden und Tharandt.
Wie gut kennen Sie Dresden?
Mittlerweile schon etwas besser. Ich pendle von Dresden nach Tharandt und nutze häufig die öffentlichen Verkehrsmittel und das Fahrrad.
Was sind Ihre Favoriten?
Ich genieße einfach das vielfältige Angebot in der Stadt und bin viel draußen. Gerne gehe ich auch mal essen, vorzugsweise in der Dresdner Neustadt, zum Beispiel ins Que Chévere (wo südamerikanische Küche serviert wird).
Abschließend möchte ich Frauen in der Wissenschaft Mut machen und Ihnen ein Vorbild und eine Unterstützung sein, den Karriereweg in den Naturwissenschaften einzuschlagen.
Vielen Dank an Prof. Orlowski für die Einblicke.

Prof. Dr. Natalie Orlowski
Professur für Waldstandorte und Wasserhaushalt
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Institut für Bodenkunde und Standortslehre
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