29.09.2025
Phänotypische Plastizität stellt assisted migration bei Rotbuche infrage
Wie die Rotbuche mit dem Klimawandel umgehen wird, ist eine zentrale Frage für die Forstwirtschaft in Europa. In einer neuen Studie, veröffentlicht in Science of the Total Environment, hat unsere Arbeitsgruppe die phänotypische Plastizität von holzatomischen Merkmalen bei 15 Herkünften untersucht, die an drei Versuchsstandorten in Deutschland wachsen.
Mithilfe quantitativer Holzanatomie zeigte sich, dass Standortbedingungen Merkmale wie Jahrringbreite, Gefäßfläche und Gefäßdichte stark beeinflussen, während die Herkunft eine größere Rolle bei Merkmalen wie Gefäßgruppierung und leitendem Anteil spielte. Besonders auffällig war, dass ein großer Teil der Variabilität auf Unterschiede zwischen einzelnen Bäumen innerhalb der Herkünfte zurückzuführen ist – was die überragende Bedeutung genetischer Diversität unterstreicht.
Bemerkenswerterweise zeigte sich kein klarer Zusammenhang zwischen dem Klima der Herkunftsregionen und den Xylemmerkmalen. Damit wird die verbreitete Annahme infrage gestellt, dass Herkünfte aus wärmeren und trockeneren Regionen automatisch über trockenheitsangepasste Xylemstrukturen verfügen. Die Ergebnisse verdeutlichen die Komplexität der Vorhersage von Herkunftsleistungen und legen nahe, dass die Erhaltung einer hohen innerpopulativen Diversität eine effektivere Strategie für das Management sein könnte als die Auswahl spezifischer Herkünfte für assisted migration.
Die vollständige Publikation gibt es hier.