15.11.2025
ZINN & SEIN – Ausstellung eröffnet neue Einblicke in 4.000 Jahre Bergbau- und Waldgeschichte im Erzgebirge
Am 15. November 2025 wurde in der Zinngrube Ehrenfriedersdorf die neue Ausstellung „Zinn & Sein“ (Člověk a cín) feierlich eröffnet. Die Schau entstand im Rahmen des EU-Interreg-Projekts ArchaeoTin – Archäologie im Welterbe: Zinnbergbaulandschaften und widmet sich der über 4.000 Jahre währenden Geschichte des Zinnbergbaus im Erzgebirge. Zur Eröffnung waren unter anderem Ministerpräsident Michael Kretschmer und Staatsministerin Barbara Klepsch anwesend.
Die multimediale Ausstellung nimmt Besucherinnen und Besucher mit auf eine Zeitreise durch die Jahrtausende des Zinnabbaus – von den spektakulären bronzezeitlichen Anfängen über den mittelalterlichen Bergbau bis hin zur Neuzeit. Sie beleuchtet nicht nur die technischen Aspekte der Zinngewinnung, sondern auch die sozialen und ökologischen Folgen dieses traditionsreichen Wirtschaftszweigs. Ein besonderer Fokus liegt auf der grenzüberschreitenden Perspektive: Zinn & Sein zeigt, wie der Bergbau Menschen und Landschaften auf beiden Seiten des Erzgebirges geprägt und verbunden hat.
Unsere Professur trägt im Projekt die anthrakologische und dendrochronologische Forschung bei. Im Mittelpunkt stehen systematische Untersuchungen historischer Holzkohlemeiler, mit deren Hilfe die Waldzusammensetzung und -entwicklung der vergangenen Jahrhunderte rekonstruiert wird.
Das vom Landesamt für Archäologie Sachsen koordinierte Projekt ArchaeoTin vereint sechs Partnerinstitutionen aus Tschechien, Bayern und Sachsen und wird durch das Interreg-Programm Sachsen–Tschechien 2021–2027 des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Die Ausstellung ist bis zum 2. März 2026 in der Zinngrube Ehrenfriedersdorf zu sehen und wandert anschließend ins tschechische Erzgebirge, wo sie vom 2. April bis 28. Juni 2026 im Regionalmuseum Teplice gezeigt wird.