Jun 03, 2024
Exkursion zur ehemaligen Textilana-Fabrik in Liberec
Lernen außerhalb der Uni: ein internationaler Exkursionstag für Geographielehramtsstudierende zu den Themen außerschulische Lernorte in Liberec. Vertiefte Inhalte aus dem Studium: Bodenkunde, Biogeographie, Geographiedidaktik, Hydrologie, Raumplanung, Stadt- und Siedlungsgeographie.
Am Montag, den 27. Mai 2024, begann mit dem Zug um 7.30 Uhr unsere Exkursion nach Liberec. Wir, eine kleine Gruppe aus Dozent:innen und Student:innen, kamen nach einer zweistündigen Reise in Tschechien an. Dort trafen wir auf die anderen Teilnehmer:innen, welche zum Großteil tschechische Lehrkräfte waren. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt erreichten wir die Brachfläche der ehemaligen „Textilana“- Fabrik. Besagtes Textilunternehmen wurde im 19. Jahrhundert von Johann Liebig gegründet und entwickelte sich zum größten der Region. In den Jahren 2003/2004 wurden die zahlreichen Industriegebäude abgerissen. Lediglich eines steht seitdem noch ungenutzt auf der großen Brachfläche. Während des fünfstündigen Workshops wurden uns Aktivitäten vorgestellt, wie solche Orte mit Schüler:innen und Student:innen erschlossen werden können. Zunächst erkundeten wir auf dem Forschungsspaziergang die Umgebung und lernten mehr über die Flora und Fauna des Standtortes, wobei ich die Inhalte aus der Biogeographievorlesung vertiefen konnte. Außerdem schauten wir uns den Raumnutzungsplan von Liberec an und sammelten Ideen für Nutzungsmöglichkeiten. Je nach eigenem Interessengebiet ordneten sich alle Teilnehmer:innen einem der fünf Themengruppen (z.B. Investoren für Wohnungsbau, Sportler:innen, Historiker:innen …) zu. Anschließend informierten wir uns an verschiedenen Stationen über die Gegebenheiten in Hinsicht der verschiedenen Perspektiven. An jeder der Stationen stand ein:e Expert:in bereit, welche:r uns sämtliche Fragen beantwortete. So sahen wir uns beispielsweise verschiedene Bodenproben unterschiedlicher Standorte an und leiteten anhand dieser ab, welche zukünftige Nutzung für die Fläche geeignet wäre oder nicht. Weiterhin wurde der Durchfluss eines Fließgewässers gemessen und besprochen, warum der weitgehend unterirdische Verlauf problematisch ist. Schlussendlich stellte jede Interessengruppe ihre Ideen im Plenum vor, wo anschließend die Umsetzbarkeit besprochen und die zukünftige Nutzung der Fläche diskutiert wurde. Während der Exkursion wurden zahlreiche Methoden angewandt und dank einer Übersetzerin konnten wir das Projekt gemeinsam mit tschechischen Lehrkräften erfolgreich durchführen. Diese Exkursion wurde von mehreren Parteien in Kooperation geplant und verlief sehr erfolgreich. In der Mittagspause standen super leckere Baguettes, Wraps und Muffins bereit. Hier wurde auf alle kulinarischen Wünsche eingegangen. Der Workshop endete 15 Uhr. Auf dem Rückweg spazierten wir noch durch die schöne Altstadt, um anschließend mit dem Zug zurück nach Dresden zu fahren.
Die Exkursion empfand ich als sehr schön und würde zukünftige Projekte dieser Art allen Studierenden empfehlen.
Sophie Kunoth