Zusammenfassung DA Vogel
Aktueller Entwicklungsstand zur Kalibrierung elektrooptischer Streckenmessgeräte
Bearbeiter: Gunter Vogel
Das Hauptziel der Diplomarbeit bestand in der Anlage einer neuen Vergleichsstrecke zur Kalibrierung von elektrooptischen Streckenmessgeräten für den Freistaat Sachsen. Als Ergänzung der seit 20 Jahren bestehenden Vergleichsstrecke im Großen Garten Dresden war es Anliegen des Landesvermessungsamtes Sachsen und des Städtischen Vermessungsamtes Leipzig, die Messestadt als Standort vorzusehen.
Bei der Projektierung, Erkundung und Vermarkung der neuen Vergleichsstrecke war neben den allgemeinen Grundsätzen ihrer Einrichtung darüber hinaus zu berücksichtigen, dass der bei der Messung von AP-Netzen übliche Messbereich hinsichtlich der Nullpunkts- und der Maßstabskorrektion untersucht werden kann und dass zur Minimierung von Zentrierfehlern und zur Gewährleistung einer rationellen Durchführung von Kalibrierungsmessungen die Vermarkung der Vergleichsstrecke mit Beobachtungspfeilern zur Anwendung gebracht wird.
Mit der Vermarkung und der Nullmessung der aus sieben Granitpfeilern bestehenden Vergleichsstrecke am Elsterbecken in der Nähe des Zentralstadions Leipzig wurde das Hauptziel erreicht. Die Basis dafür bildeten umfangreiche Vorbereitungsarbeiten, die in den Anlagen zur Diplomarbeit detailliert dokumentiert sind. Durchgeführte Kontrollmessungen bewiesen die sehr gute Standfestigkeit, jeodch wurden die Zentriereinrichtungen und selbst die Beobachtungspfeiler immer wieder durch Vandalismus zerstört. Aus diesem Grund ist die Vergleichsstrecke Leipzig seit November 2001 nicht mehr nutzbar. Der Empfehlung des Verfassers, für die Auswertung der Kalibrierungsmessungen das seit Jahren vom Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation des Landes Sachsen-Anhalt in Halle mit Erfolg angewendete Programm KALIBRIE zu nutzen, ist das Landesvermessungsamt Sachsen bisher nicht gefolgt.
In der Diplomarbeit werden nach einem aufwändigen Literaturstudium die Verfahren der elektrooptischen Distanzmessung dargestellt und die Ursachen und Auswirkungen instrumenteller Fehler moderner EDM-Geräte erläutert. Außerdem werden die Technolgien der Kalibrierung und Überprüfung dieser Geräte beschrieben und es wird auf das Fehlen einheitlicher bundesweit geltender QM-tauglicher Prüfrichtlinien hingewiesen.
Vergleichende Untersuchungen auf der Grundlage der Auswertung von Kalibrierungsmessungen mit den Programmen AED und KALIBRIE sowie der von der HTW Dresden entwickelten Software sowie die Dokumentation von Fehlern in Kalibrierungsprotokollen vervollständigen die Diplomarbeit.