Modul 7 - Von der Aufzeichnung zur Anwendung - Auswertung von Luft- und Satellitenbildern - Visuelle Bildinterpretation
Bei der visuellen Bildinterpretation wird die menschliche Fähigkeit Bildinhalte wahrzunehmen und zu deuten ausgenutzt, da jeder Mensch sehr viel Erfahrung in der Verarbeitung optischer Reize hat. Der Unterschied besteht darin, dass bei der Bildinterpretation nicht direkt die Landschaft, sonder nur ihr Abbild gesehen wird. Der Interpretationsprozess lässt sich in das Erkennen bekannter Objekte, wie z.B. Straßen, Felder, Flüsse etc. und in das eigentliche Interpretieren, bei dem aufgrund der erkannten Objekte Schlussfolgerungen gezogen werden, unterteilen.
Für das Erkennen von Objekten sind verschiedene Einzelfaktoren, wie Helligkeit bzw. Helligkeitsunterschiede einer Fläche, Farbton bzw. Farbsättigung, Objektform, Objektgröße, Textur der Oberfläche, Schattierungen, Schlagschatten sowie die relative Lage von Objekten von Bedeutung.
Durch den stereoskopischen Effekte ist es möglich, zwei sich überlagernde Luftbilder räumlich wahrzunehmen, da diese Einzelbilder bei der Betrachtung durch ein Stereoskop zu einem plastisch erscheinenden Raumbild verschmelzen. Bei dieser Betrachtungsweise können geomorphologische Formen, Oberflächenformen und Höhen verschiedener Objekte besser erkannt werden.
Dem Erkennen schließt sich das eigentliche Interpretieren an. Dabei wird versucht, Rückschlüsse auf Grund des Erkannten auf das, was nicht direkt erkennbar ist, zu ziehen. So ist es möglich, aus einem Bild einer Siedlung auf die soziologische Struktur der Bewohner anhand von Gebäuden, Straßen, Parkplätzen und Erholungsanlagen zu schließen. Dies sind jedoch alles bewusste Denkvorgänge des Interpreten, die auf seinen Vorkenntnissen beruhen. Die eigentliche Bildinterpretation besteht aus einem komplexen Zusammenspiel von Augen und Gehirnfunktionen. Von besonderer Wichtigkeit sind die bereits erwähnten Vorkenntnisse des Interpreten.
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