07.10.2020
Eisbergkalben in Nordost-Grönland
Ende August 2020 ist ein ca. 115 km2 großer Eisberg auf der nördlichen Seite des Nioghalvfjerdsbræ, in den Dijmphna-Sund hinein, abgebrochen. Der Nioghalvfjerdsbræ (79-Grad-Gletscher) bildet eine ca. 80 km lange und 20 km Breite schwimmende Zunge aus und kann damit als das größte Eisschelf in der Arktis bezeichnet werden. Der Abbruch ist Ausdruck dafür, dass sich die Mächtigkeit und Stabilität der Gletscherzunge verringern. Andererseits handelt es sich um einen normalen Kalbungsvorgang, der mit den dynamischen Änderungen und hier mit der besonderen Situation des Nioghalvfjerdsbræ verbunden ist. Zum Dijmphna-Sund hin weist der Gletscher eine offene Kalbungsfront auf, während die eigentliche (nach Nordosten gerichtete) flacher abfallende Front durch die ansteigende Meeresbodentopografie gebremst wird.
Bericht des Geologischen Dienstes von Dänemark und Grönland
(Nationale Geologiske Undersøgelser for Danmark og Grønland, GEUS)
(in Englisch)
https://eng.geus.dk/about/news/news-archive/2020/sep/glacier/
Bericht auf BBC Science& Environment
(in Englisch, mit Interview von Dr. Jenny Turton, Projektwissenschaftlerin im GROCE-Projekt an der Universität Erlangen-Nürnberg)
https://www.bbc.com/news/science-environment-54127279