Dissertation Helga Grischek
Untersuchungen zum Pufferungsverhalten von Abfallbestandteilen in Siedlungsabfalldeponien
von Helga Grischek
Zeitraum: 1998 - 2000
Konzept der Arbeit:
Veranlassung
Die Säureneutralisationskapazität (SNK) und Pufferungskinetik von Rückständen der Müllverbrennung bzw, von Sonderabfalldeponien ist wegen der hohen Schadstoffgehalte (v.a. Schwermetalle) sehr gut untersucht. Für Siedlungsabfalldeponien ist das nicht der Fall.
Man geht davon aus, daß der Eintrag sauren Regenwassers in einem Zeitrahmen von mehreren Jahrtausenden nicht zu sauren Verhältnissen in einer Deponie führen kann. Im Falle einer gefluteten Deponie (Tagebaurestloch, saures Grundwasser mit pH 3-5) mit einer um Größenordnungen stärkeren Durchströmung der Deponie ist nicht gesichert, daß das pH-Milieu so langfristig neutral bleiben wird. Die Freisetzung von Schwermetallen aus einer gefluteten Deponie würde die Nutzung des Tagebaurestsees als Bade- oder Fischereigewässer beeinträchtigen.
Hypothese
Die Säureneutralisationskapazität (SNK) einer Siedlungsabfalldeponie, die von saurem Grundwasser (pH 3-5) durchströmt wird, kann langfristig erschöpft werden. Die freigesetzten Schwermetalle können zu einer Beeinträchtigung der Nutzung des Tagebaurestsees führen.
Zielstellung
- Beschreibung und Quantifizierung der SNK einer Siedlungsabfalldeponie
- Pufferwirksamkeit der Abfallbestandteile
- Aussagen zur Entwicklung der SNK in der Lebensdauer einer Deponie (z.B. Karbonatisierung, Humifizierung, Einfluß der Redoxverhältnisse)
- Abschätzung, ob bzw. in welchen Zeiträumen die SNK einer gefluteten Deponie erschöpft werden kann
Versuchskonzept "Ermittlung der Säurepufferkapazität von Abfall und Abfallbestandteilen"
Hypothese: Eine mit saurem Grundwasser geflutete Deponie kann langfristig ein saures pH-Milieu erreichen.
Diplomarbeiten im Rahmen der Dissertation:
- "Grundwassermodellierung im Bereich einer gefluteten Deponie", Uli Uhlig, 2000,
- "Untersuchungen zur Säurepufferkapazität von gefluteten Deponien in Tagebaugebieten unter besonderer Berücksichtigung der Hauptpuffersubstanz Asche", Gerit Rotschky, 2000.