Forschungsvor­haben WIR recyceln Faser V1.1

WIR recyceln Faser V1.1: Sammlung und Sortierung faserhaltiger Abfälle bzw. Wertstoffe

Collection and sorting of fibrous waste and recyclable materials

Projektbeschreibung:

Das Vorhaben WIR-V1.1 verfolgt das Ziel, faserhaltige Abfälle aus unterschiedlichen Branchen und Entstehungsorten systematisch zu erfassen, zu sammeln und zu sortieren. Hierfür wird ein zirkuläres, digital unterstütztes Logistik- und Erfassungssystem entwickelt, implementiert und dauerhaft etabliert. Auf diese Weise soll die Wiederverwertung faserhaltiger Abfälle und Wertstoffe initiiert werden – mit besonderem Fokus auf innovative Geschäftsmodelle. Das Projekt leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Bündelung und wirtschaftlichen Nutzung faserhaltiger Stoffströme, die in der Region Elbtal Sachsen erstmals von wirtschaftlicher Bedeutung sein werden.

Im Rahmen des Verbundvorhabens WIR-V1.1 werden sechs zentrale Zielstellungen verfolgt, die auf die Etablierung einer nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Kreislaufwirtschaft für faserhaltige Abfälle in der Region „Elbtal Sachsen“ ausgerichtet sind.

Ein zentrales Ziel ist die Konzipierung und Umsetzung eines zirkulären logistischen Systems zur systematischen Erfassung und Bündelung faserhaltiger Abfälle. Hierfür wird ein digital unterstütztes Erfassungssystem entwickelt, das in der Praxis eingesetzt wird und eine regionale Zusammenführung bislang verstreuter Stoffströme ermöglicht. Auf diese Weise sollen ausreichende Mengen an faserhaltigem Material generiert werden, die anschließend einer stofflichen Aufbereitung zugeführt werden können. Dies bildet die Grundlage für einen funktionierenden regionalen Stoffkreislauf.

Darüber hinaus steht die Förderung ökologischer Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Das Vorhaben zielt darauf ab, die CO₂-Emissionen entlang der einzelnen Prozessstufen der zirkulären Wertschöpfungskette gezielt zu senken. Die Maßnahmen orientieren sich an nationalen Klimazielen und leisten durch die Entwicklung emissionsarmer Verfahren und optimierter Abläufe einen aktiven Beitrag zur ökologischen Transformation industrieller Wertschöpfung.

Ergänzend dazu wird auch die ökonomische Nachhaltigkeit des Vorhabens adressiert. Durch Effizienzsteigerungen in sämtlichen Prozessschritten soll das gesamte System wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden. Ziel ist es, die finanzielle Basis des Projekts über die Laufzeit hinaus zu sichern und die Voraussetzungen für eine langfristige Etablierung der kreislaufwirtschaftlichen Ansätze im regionalen Wirtschaftssystem zu schaffen.

Ein weiteres Ziel besteht in der Initiierung und Entwicklung eines realen Stoffkreislaufs für faserhaltige Verbundwerkstoffe. Dazu werden relevante Akteure in der Region vernetzt und gemeinsame Strategien für den Umgang mit faserhaltigen Abfällen entwickelt. Parallel dazu soll der regulatorische Rahmen weiterentwickelt und an die Anforderungen einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft angepasst werden. Die Region „Elbtal Sachsen“ soll so zum Modellraum für moderne Abfall- und Wertstoffwirtschaft werden.

Ein zentrales Handlungsfeld ist auch die Reduktion bestehender Marktbarrieren sowie die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle. Durch gezielte Kooperationen und neue wirtschaftliche Anknüpfungspunkte innerhalb der Kreislaufwirtschaft wird die Resilienz ansässiger Unternehmen gestärkt. Dies soll nicht nur die Standortattraktivität erhöhen, sondern auch neue wirtschaftliche Impulse für den strukturellen Wandel in der Region setzen.

Schließlich widmet sich das Vorhaben der Etablierung neuer technischer Ansätze, die auf eine qualitätsgesicherte und sortenreine Bereitstellung faserhaltiger Abfälle abzielen. Durch eine optimierte Sortierung und Aufbereitung können die nachgelagerten Verwertungsprozesse effizienter gestaltet werden, was sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile mit sich bringt.