Verfahrenstechnik in Hydrosystemen - Bindeglied in der kommunalen und industriellen Wasser- und Abwasserwirtschaft
Die Gewährleistung einer sicheren Versorgung mit sauberem Trinkwasser und die Förderung einer nachhaltigen Industrialisierung mit Unterstützung innovativer Technologien und Produktionsweisen sind Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (engl.: Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen, die auch in der Wasserwirtschaft von besonderer Relevanz sind. Ein steigender Kostendruck bei der Trink- und Prozesswasseraufbereitung, der Abwasserreinigung und der Konzentratentsorgung, sowie ein möglicherweise lokaler oder saisonaler Wassermangel führen dazu, Wässer mehrfach zu verwenden und Verunreinigungen möglichst selektiv und mit effizientem Einsatz an Energie und Ressourcen zu entfernen. In der Wasserversorgung werden zunehmend der demographische Wandel auf der einen und die Bevölkerungsexplosion auf der anderen Seite, eine veraltete bzw. mangelnde Infrastruktur und insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels mit seinem Einfluss auf das geringer werdende bzw. schwankende Wasserdargebot spürbar.
In diesem immer komplexer werdenden Umfeld müssen Ingenieurinnen und Ingenieure mit umfangreichen technischen und sozialen Fachkompetenzen ausgerüstet sein. Der Verfahrenstechnik, als eine der tragenden Säulen in den wasserwirtschaftlichen Studiengängen, kommt dabei eine herausragende und verbindende Rolle zu: Grundlegende Verfahren werden in allen wasserwirtschaftlichen Systemen genutzt. In Zeiten verstärkter Wasserkreislaufführung und Wertstoffrückgewinnung muss den Studierenden für ihr berufliches Arbeitsumfeld neben einer fundierten Grund- und Vertiefungsausbildung auch die Ausbildung einer Kernkompetenz in der innerbetrieblichen Wasserwirtschaft und des integrierten Wasser-, Energie- und Ressourcenmanagements in der Industrie ermöglicht werden.
Die Professur für Verfahrenstechnik in Hydrosystemen nimmt am Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft und in der Fachrichtung Hydrowissenschaften der Technischen Universität Dresden diese übergreifende Funktion als Bindeglied der industriellen und kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft wahr.