Cernavin, Alexander (2015)
Thema
Betrieb einer halbtechnischen Versuchsanlage zur Auslegung einer Denitrifikation für mineralische Abwässer aus der Halbleiterproduktion/-verarbeitung
Aufgabenstellung
Zum aktuellen Zeitpunkt führt die DAS Environmental Expert GmbH den Betrieb einer halbtechnischen Versuchsanlage in der Abwasserbehandlung der Infineon AG in Regensburg durch. Ziel des Versuchsbetriebs ist die Machbarkeitsuntersuchung und Vorbemessung zur biologischen Denitrifikation mineralischer Abwässer aus der Halbleiterproduktion/-verarbeitung. Das zu behandelnde Abwasser hat vor Behandlung in der Versuchsanlage zunächst eine CaF2-Fällungsanlage und eine anschließende Selektivionenaustauscheranlage durchlaufen und ist im Wesentlichen gekennzeichnet durch Ca2+, NO3-, NO2-, Cl-. Wesentlicher Bestandteil der gegenwärtig eingesetzten Versuchsanlage ist eine zweistufige MBBR-Biologie. Während des Versuchsbetriebs bietet sich nach Rücksprache und Einverständnis mit dem zuständigen Projektleiter und dem Auftraggeber die Möglichkeit, die Anlage in verschiedenen Betriebssituationen und mit unterschiedlichen Trägermaterialien zu betreiben.
Herr Cernavin hat die Aufgabe, die wesentlichen Betriebs- und Einflussparameter während des Versuchszeitraums zu erfassen und auszuwerten, ggf. Anpassungen am Versuchsbetrieb abzuleiten sowie resultierend Vorgaben zur Bemessung und technischen Auslegung der Großanlage zu erstellen. Die Aufgabenstellung wird in der Anlage näher erläutert.
Autorenreferat
In einem Unternehmen einer Halbleiterweiterverarbeitung fällt nitrat- und calciumreiches Wasser an. Bevor das Abwasser in den Kanal eingeleitet werden kann und der zuständigen kommunalen Kläranlage zufließt, muss der Stickstoff aus dem Abwasser entfernt werden. Als Technologie zur Behandlung des Abwassers wird ein Rieselstromreaktor eingesetzt. Der Rieselstromreaktor ist ein Biofilmverfahren und ermöglicht durch den Einsatz von feinkörnigem Füllmaterial geringe Reaktorvolumen und hohe Raumausbeuten. Die hohen Calciumkonzentrationen des Abwassers können bei der eingesetzten Technologie zu Betriebsproblemen führen. Calciumionen können mit verschiedenen Wasserinhaltsstoffen schwer lösliche Verbindungen bilden und so die Raumausbeute für biologischen Abbau reduzieren. Durch geschickte Prozessführung ist die Bildung von schwerlöslichen Calciumverbindungen zu vermeiden. Hauptbestandteil der Arbeit ist die Untersuchung des Einflusses des Calciums auf die Betriebsführung und Prozessstabilität.
Betreuung
Dipl.-Ing. C. Hamann | DAS Environmental Expert GmbH |
Dr.-Ing. V. Kühn | TU Dresden / ISI |