Graubner, Anja (2015)
Thema
Ermittlung möglicher Auswirkungen bei der Indirekteinleitung von unterschiedlich vorbehandelten Brauereiabwässern
Aufgabenstellung
Die Kläranlage Mittelherwigsdorf (KA) wird vom Abwasserzweckverband "Landwasser" betrieben. Der Betrieb der KA zeigt Beeinträchtigungen, die für eine Kläranlage mit der Technologie der simultanen aeroben Schlammstabilisierung ungewöhnlich sind. Insbesondere ergeben sich nach Angaben des derzeitigen Betriebsführers erhöhte Betriebskosten. Im Einzugsgebiet der KA befinden sich neben der Privatbrauerei Eibau, die Kathleen Schokoladenfabrik GmbH in Niederoderwitz, die ihre teilweise vorbehandelten Produktionsabwässer indirekt einleiten und ggf. andere Gewerbebetriebe.
Ziel der Arbeit ist die Anfertigung einer wasserwirtschaftlichen Prozessanalyse für die Produktions- und Abwasservorbehandlunganlage der Privatbrauerei Eibau. Weiterhin ist die Beurteilung der Behandlungskapazität und der technologischen Eignung der KA in Mittelherwigsdorf für eine Einschätzung der betrieblichen und kostenmäßigen Auswirkungen der Einleitung der Brauereiabwässer durchzuführen.
Autorenreferat
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den möglichen Auswirkungen einer Indirekteinleitung von unterschiedlich vorbehandelten Brauereiabwässern. Hierfür wird eine wasserwirtschaftliche Prozessanalyse der Privatbrauerei Eibau in Sachsen durchgeführt. Nach eingehenden Betrachtungen zum Brauereiprozess sowie der verwendeten Rohstoffe werden insbesondere die einzelnen Stoffströme der jeweiligen Prozessstufen analysiert. Mit Hilfe der Software STAN wird die Stoffflussanalyse dargestellt. Anschließend werden die Schmutzfrachten und die anfallenden Reststoffe ausführlicher betrachtet und mittels CSB-Bestimmung labortechnisch quantifiziert. Die Stoffströme werden hinsichtlich ihrer Prioritäten bezüglich einer Ausbindung zur Schmutzfrachtreduzierung untersucht. Unter Betrachtung der vorhandenen Infrastruktur sind Möglichkeiten zur Lagerung der anfallenden Abfallstoffe und zur Reststoffverwertung aufgezeigt. Neben diesen Betrachtungen werden zusätzlich mehrere Verfahren zur aeroben und anaeroben Abwasservorbehandlung von Brauereien vorgestellt. Für die Privatbrauerei Eibau in Sachsen werden hierfür je zwei Verfahren ausgelegt und anschließend bezüglich ihrer Umsetzung diskutiert. Die derzeitigen und zukünftig möglichen Gesamtschmutzfrachten aus der Brauerei werden quantifiziert und in verschiedene Lastfälle eingestuft. Hinsichtlich der Indirekteinleitung in die kommunale Kläranlage Mittelherwigsdorf werden weitere Indirekteinleiter charakterisiert und in diese Lastfallbetrachtung aufgenommen. Für die Betrachtungen wird vorerst die derzeitige Behandlungskapazität der kommunalen Kläranlage überprüft und das Betriebsverhalten in den Jahren 2012-2014 untersucht. Ausgehend davon kann die Behandlungskapazität der Anlage hinsichtlich unterschiedlich vorbehandelter Brauereiabwasser und Maximalbelastungen berechnet werden. Abschließend werden Prognosen zur Belastungsentwicklung und innerbetriebliche Optimierungshinweise zur Einhaltung der Einleitgrenzwerte gegeben.
Betreuung
Dr.-Ing. Volker Kühn | TU Dresden / ISI |
M.Sc. Alexander Jehmlich | TU Dresden / ISI |