Historie
Als Urvater der Dresdner Entwicklung muss Hofrat Prof. Hermann Scheit bezeichnet werden.
Hermann Scheit übernahm im Jahre 1898 den Dresdener Lehrstuhl für Maschinen- baukunde und folgte damit Richard Stribeck. Mit dem Ruf auf diesen Lehrstuhl war gleichzeitig die Funktion des Direktors des Institutes für Entwerfen von Maschinenelementen und Hebezeugen und des Maschinenlabors für Festigkeit verbunden. Scheit hatte vor seinem Ruf nach Dresden auf dem Gebiet des Schiffsmaschinenbaus gearbeitet. Er war Kapitänleutnant in der Kaiserlichen Marinebauinspektion und Professor der Marineakademie in Kiel.
Hermann Scheit war ein sehr tatkräftiger und vorausschauender Mensch. Durch seine Initiative wurde um 1900 die „Königlich Sächsische Mechanisch - Technische Versuchsanstalt“ gegründet. Diese Anstalt nahm ab Mai 1901 in größerem Umfang öffentliche Aufgaben wahr, für die sie auch Gebühren berechnete. Industrie und Behörden ließen hier vor allem Baumaterialien, Metalle, Konstruktionen und später eben auch Kraftfahrzeugbauteile und Kraftfahrzeuge prüfen.
Im Rahmen der Verlagerung der gesamten Mechanischen Abteilung der Hochschule an einen neuen Standort an der Dresdener Südhöhe wurde auch die Mechanisch -Technische Versuchsanstalt nach Plänen Scheits neu gestaltet und erweitert.
1903 wurde der Neubau (der heutige Sachsenberg - Bau) durch Rektor Prof. L. Lewicki eingeweiht und es existierte in der Versuchsanstalt erstmals eine Abteilung für Kraftfahrzeug- und Getriebeuntersuchungen.
Vorrangiger Auftraggeber für die Kraftfahrzeug- und Getriebeabteilung war die junge Kraftfahrzeugindustrie.
Die Hauptthemen waren Festigkeits- und Verschleißprobleme, aber auch schon Wirkungsgraduntersuchungen der Kraftübertragung (Bild links). Daneben wurden aber auch Untersuchungen an Zweitaktmotoren und an Reifen durchgeführt (Bild rechts).