Fahrzeugträgheitsprüfstand
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VIMM – Vehicle Inertia Measuring Machine in Kooperation mit CFM Schiller
Im Rahmen einer Forschungskooperation zwischen der TU Dresden und der CFM Schiller GmbH steht mit der VIMM ab sofort eine moderne, vollautomatische Messmaschine zur Bestimmung von Masse, Schwerpunktlage und Trägheitsmomenten von Kraftfahrzeugen und Einzelkomponenten zur Verfügung. Ziel der Kooperation ist die Weiterentwicklung der Messmaschine durch Umstellung auf ein geändertes Bewegungsverfahren. Damit wird die Effizienz weiter gesteigert und gleichzeitig der Messaufwand reduziert. Mit der Integration der VIMM in die Parametrierstraße steht damit ein leistungsfähiges Werkzeug zur Gesamtfahrzeug- und Komponentenparameteridentifikation zur Verfügung.
Aufbau- und Funktionsbeschreibung
Die VIMM dient zur Bestimmung der Schwerpunktlage und Massenträgheitsmomente von Kraftfahrzeugen und Komponenten. Beide Größen haben entscheidenden Einfluss auf dynamische Radlasten und Radlaständerungen sowie das Eigenschwingverhalten eines Fahrzeugs. Bewegungen des Fahrzeugaufbaus können sich negativ auf die Fahrstabilität auswirken. Weiterhin müssen Frequenzbereiche der Karosserieschwingung vermieden werden, welche bei den Insassen zu Übelkeit führen können.
Die VIMM besteht aus einem Grundrahmen, auf dem mittels eines sphärischen Gelenkes eine Plattform befestigt ist. Diese Plattform ist das Kernstück der VIMM. Die VIMM verfügt über drei hydraulische Aktuatoren, welche die Roll-, Nick- und Gierbewegungen ausführen. Die Aktuatoren sind an dem Grundrahmen durch spielfrei einstellbare Lager befestigt. An den Anbindungspunkten der Aktuatoren sind Kraftmesszellen integriert, die die während des Messvorganges eingeleiteten Kräfte messen. Die Neigungswinkel der Plattform um alle drei Achsen werden durch drei inkrementelle Winkelsensoren gemessen.
Der Prüfling wird mittels Kran und einem speziellen Hebegestell auf die Plattform gehoben. Während der Messungen wird das Fahrwerk blockiert und das Fahrzeug auf der Plattform fixiert. Die Schwerpunktermittlung erfolgt in X-Y-Ebene erfolgt statisch durch Auswertung der gemessenen Kräfte. Die Schwerpunkthöhe wird durch eine quasistatische Rollbewegung ermittelt. Die Trägheitsparameter werden durch dynamische Messung um die Roll-, Nick- und Gier-Achse bestimmt.
Untersuchungsschwerpunkte
- Ermittlung der Position des Schwerpunktes an Gesamtfahrzeug
- Ermittlung von Massen- und Trägheitseigenschaften an Gesamtfahrzeugen
- Analyse des Einflusses verschiedener Beladungszustände
- Vermessung von Einzelkomponenten oder Subsystemen (z.B. Motor-Getrieb-Verbund)
Key-facts
- Vollautomatisiertes Messsystem zur Bestimmung der Trägheitsparameter in nur einer Aufspannung
- Zeiteffizientes Messverfahren und schnelle Ergebnisbereitstellung
- Verschiedene Beladungszustände nachstellbar
Downloads und technische Daten
- Zul. Gesamtmasse des Prüflings: ca. 2600kg (abhängig von Schwerpunkthöhe)
- höchste Genauigkeit bei Schwerpunkthöhen bis 800 mm über dem
- Zentralgelenk
- max. Radstand: 4.350 mm
- min. Spurweite 1.200 mm
- min. Fahrhöhe 80 mm
- maximaler Neigungswinkel:
- Rollwinkel +/- 20°
- Nickwinkel +/-6°
- Gierwinkel +/-6°
ENG: Documentation
Ansprechpartner
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameHerr Dipl.-Ing. Philipp Ulbricht
Fahrdynamik, Fahrkomfort, Reifenverhalten
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Besuchsadresse:
Jante-Bau, JAN 35-D George-Bähr-Straße 1b
01069 Dresden