31.07.2020
Studie zur Migration einer Digitalen Automatischen Kupplung erfolgreich abgeschlossen
Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) wird als wesentliche Innovation im Kontext der Digitalisierung und Automatisierung des Schienengüterverkehrs gesehen. Im Gegensatz zur in Europa genutzten Schraubenkupplung ermöglicht eine DAK neben dem automatischen Kuppeln von Güterwagen auch den Transfer von Strom und Daten im Zugverband. Dies ermöglicht eine Vielzahl von neuen Technologien. Da eine simultane Umrüstung aller Güterwagen in Europa nicht realisierbar ist, erfordert die Einführung einer DAK eine Migrationsphase, in der sukzessive die Kupplungssysteme der Güterwagen erneuert werden. Eine solche Migration wurde im Rahmen einer vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) finanzierten Studie untersucht. Dabei wurden sowohl finanzielle, organisatorische, technische als auch betriebliche Aspekte einer Migration betrachtet. Da die beiden Kupplungstypen per se nicht miteinander kompatibel sind, stellt ein paralleler Betrieb von Schraubenkupplung und DAK einen wichtigen Forschungsbedarf dar. Die Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr der TU Dresden führte Simulationsexperimente für einen solchen Parallelbetrieb von Schraubenkupplung und DAK in einer Zugbildungsanlage mit realen Daten durch. Dabei wurden die Auswirkungen verschiedener Betriebsstrategien für einen Parallelbetrieb auf eine Zugbildungsanlage untersucht und Schlussfolgerungen für eine Migration gezogen. Am 29. Juni 2020 wurden die Ergebnisse der Studie der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Abschlusspräsentation sowie die Abschluss- und Fachberichte sind hier auf der Homepage des BMVI abrufbar.