Internationale Angebote
Minorprogramm für Studierende der TU Delft (Incoming)
Im Rahmen einer ERASMUS+ Kooperation können sich alle TU Delft Bachelorstudierenden aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften für die Teilnahme am Minorprogramm “Air Traffic Management and Logistics” der Professur bewerben. Das Minorprogramm beginnt jedes Jahr im September und endet im Januar. Es können ingsesamt 30 Leistungspunkte erreicht werden. Für Fragen und Informationsmaterial wenden Sie sich bitte an Dipl.-Ing. Hannes Braßel.
ERASMUS+ Angebot für unsere Studierenden (Outgoing)
Das ERASMUS Programm bietet Studierenden in ganz Europa die Möglichkeit, ihren fachlichen und persönlichen Horizont zu erweitern, Sprachkenntnisse zu vertiefen, das akademische System und Lehrmethoden einer ausländischen Hochschule kennen zu lernen, für einige Monate in einem europäischen Land zu leben und so in einen anderen Kulturkreis einzutauchen.
Die Professur Technologie und Logistik des Luftverkehrs hat mit folgenden Universitäten Vereinbarungen zum Studentenaustausch getroffen:
- Delft University of Technology (TU Delft) - Delft, Niederlande
- Loughborough University (LBU) - Loughborough, Großbritannien
- L'Ecole Nationale de l'Aviation Civile (ENAC) - Toulouse, Frankreich
- National Defence Universiy (NDU) - Warschau, Polen
Studierende, die ein Auslandssemester an unseren Partneruniversitäten planen, werden darauf hingewiesen, dass die Bewerbungsfrist für das darauffolgende akademische Jahr stets Ende Februar endet. Wir ermutigen alle Interessierten, ihre Bewerbungen frühzeitig vorzubereiten, um alle notwendigen Unterlagen bis zum genannten Termin einreichen zu können.
Die Bewerbung für ein Auslandssemester erfolgt ausschließlich online über das Mobility Online Portal. Auf dieser Plattform finden Sie detaillierte Anleitungen und alle weiteren Informationen zum Bewerbungsverfahren. Folgende Dokumente sind für die Bewerbung einzureichen:
- Motivationsschreiben (in englischer Sprache, für Toulouse in französischer Sprache)
- Lebenslauf (in englischer Sprache, für Toulouse in französischer Sprache)
- Aktuelle Notenübersicht
- Sprachnachweise (i.d.R. Zertifikate aus der universitären Sprachausbildung)
Bei Fragen zur Bewerbung an einer unserer ERASMUS-Partneruniversitäten steht Ihnen Dipl.-Ing. Hannes Braßel als zuständiger Koordinator zur Verfügung. Er ist Ihr erster Ansprechpartner für alle Belange, die den Austausch mit unseren Partneruniversitäten betreffen.
Austausch mit nicht-partner Universitäten
Planen Sie hingegen einen Austausch an einer Universität, die nicht zu unserem Netzwerk von Partneruniversitäten gehört, wenden Sie sich bitte direkt an das Akademische Auslandsamt der TU-Dresden. Dort erhalten Sie alle notwendigen Informationen und Unterstützung für Ihre geplante Mobilität.
Erfahrungsberichte unserer Studenten
Ein Erasmus-Semester an der Loughborough University in England (oder besser sogar ein ganzes Jahr, da hat man mehr Zeit alle Angebote auszuprobieren) ist die perfekte Möglichkeit um: Die Luftfahrtindustrie noch besser zu verstehen, sein Englisch endlich mal richtig zu polieren, neue Freunde von überall auf der Welt kennenzulernen und die schönsten Seiten des Königreichs zu entdecken!
Meine Module in Loughborough waren alle aus dem Studiengang „Air Transport Management“ und stellten eine schöne Abwechslung zu den ingenieur-technischen Modulen in Dresden dar (eine Auswahl meiner Module: Airport Management, Airline Marketing, Airline Business Strategies und Airport Planning). Das ganze Thema Luftfahrt wird aus einer anderen Perspektive beleuchtet und durch viele Beispiele und die Hausarbeiten, die man in dem ein oder anderen Fach schreiben muss, bekommt man ganz neue Einblicke in die Airline und Airport Industry.
Außerhalb des akademischen Bereiches hat die Loughborough University auch sehr viel zu bieten (die ganze Uni liegt auf einem Campus am Stadtrand, zusammen mit (fast) allen Studentenwohnheimen und hier finden auch die Aktivitäten statt):
Es gibt über 50 Sport Clubs, die auch in UK-weiten Wettbewerben antreten, Societies für alles was man sich vorstellen kann (z.B. Irish Dance, Cook’n’Bake und auch eine German Society), man kann verschiedene Sprachkurse belegen oder bei kostenlosen Sportprogrammen und Aktionen mitmachen. Zusätzlich werden von der Uni und einem privaten Anbieter Trips für Studenten angeboten, z.B. nach Oxford, Cornwall, Wales oder Schottland.
Auch Loughborough selbst, obwohl eher eine Kleinstadt, hat alles, was man als Student so braucht: Einkaufsmöglichkeiten, viele (sogar für englische Verhältnisse wirklich günstige) Bars und Clubs, zwei Kinos und viele Cafés. Durch die Lage im Herzen Englands und der ganz guten Verkehrsanbindung mit Bus und Bahn kann man die Umgebung erkunden und ist auch innerhalb von 90min in London – das lohnt sich sogar als Tagesausflug!
In Toulouse schlägt das Herz der europäischen Luftfahrtindustrie. Über 30.000 Menschen arbeiten in einem der zahlreichen namenhaften Luftfahrtunternehmen der südfranzösischen Metropole. Diese Stadt ist ein Muss für jeden, der tiefer in die Welt des Fliegens eintauchen möchte.
Dazu gehört auch das École Nationale de l‘Aviation Civile. Die Hochschule zählt zu den renommiertesten Institutionen des Landes und bietet Studierenden viele Möglichkeiten die fachlichen aber auch zwischenmenschlichen Kenntnisse zu verbessern. Neben den zumeist schulischen Lehrveranstaltungen stehen Projekte und Präsentationen im Fokus des Studiums. Die Gruppenarbeiten fördern dabei den interkulturellen Austausch und das Verständnis für andere Mentalitäten. Im Vergleich zu anderen Auslandssemestern gehört ein Aufenthalt am ENAC eher zu den aufwendigeren. Dennoch sind die gesammelten Eindrücke und Erfahrungen besonders wertvoll.
Wenn doch mal etwas Zeit übrig ist, zieht es einen meist ins Stadtzentrum. Die südfranzösische Metropole, die unter dem Namen „La ville rose“ bekannt ist, besitzt einen einzigartigen Charme und eine wunderschöne Innenstadt. Viele kleine Geschäfte und Restaurants laden zum Verweilen ein. Ein Abend an der Garonne, ein Rugbyspiels im Stade Ernest Wallon oder ein Besuch im Museum Aeroscopia bieten den perfekten Ausgleich zum zeitweilig stressigen Studienalltag.
Rückblickend war dieses Auslandssemester eine Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte. Ich konnte in eine andere Kultur eintauchen, neue Leute kennenlernen und natürlich mein Fachwissen erweitern.
Ich kann jedem luftfahrtbegeisterten Studierenden nur empfehlen die Gelegenheit zu nutzen und ein Semester in Toulouse zu verbringen. Es lohnt sich!
Loughborough ist auf den ersten Blick eine unscheinbare englische Stadt. Schnell hat man herausgefunden, wo sich was befindet und wann die wöchentlichen Märkte stattfinden.
Doch es wird keineswegs langweilig. Die Uni bietet unglaublich viele Societies (Garten, German Society, Diversity,…) und Events (Weihnachtsmarkt, Diwali Festival,…) an. Ein Blick auf den großen Semesterplaner verrät, was am jeweiligen Tag auf dem Campus los ist. Alle sind recht sportlich unterwegs, was kein Wunder bei dem vielfältigen Sportangebot ist. Es gibt sogar ausgefallenere Sachen wie Quidditch, UV Zumba/Badminton, Skifahren, ... . Aller 2 Wochen werden günstige Exkursionen in verschiedene englische Städte angeboten, so kann man super das Land erkunden. In der Nähe befindet sich der East Midlands Airport (Ryanair), falls es mal etwas weiter weg gehen soll.
Während meines Auslandssemester im Winter hat es entgegen meinen Erwartungen kaum geregnet und viel Sonne gegeben. Ich habe Leute aus verschiedenen Ländern kennengelernt und es haben sich tolle Freundschaften entwickelt. Auch mit den Einheimischen kommt man gut ins Gespräch und anfängliche Sprachbarrieren lösen sich schnell in Luft auf. Die Vorlesungen helfen ungemein die Sprachkenntnisse zu verbessern. Kulinarisch kann man England bis auf ein paar Ausnahmen (Cheesecake, Brownies) eher nicht empfehlen. Dafür kann es aber mit der Pubkultur und den Ciders in allen möglichen Geschmacksrichtungen punkten.
Ein Auslandssemester in Loughborough ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Loughborough – eine für den „non-native speaker“ unmögliche Ortsbezeichnung, die garantiert immer falsch ausgesprochen wird. Doch wer mutig und neugierig genug ist, hinter die Kulisse zu blicken, der wird nicht nur mit dem Aha-Effekt belohnt, wenn man zum ersten Mal die richtige Aussprache hört, sondern auch mit einer Studentenstadt, von deren Gemeinschaftsgefühl und Lebhaftigkeit man nur profitieren kann. Zugegeben – Loughborough liegt nicht auf Platz 1 der Städte, die man in England gesehen haben muss. Jedoch liegt sie in kurzer Entfernung von Nottingham und Leicester und mit dem Zug ist man in anderthalb Stunden im aufregenden London. Und die Reiselust wird umso mehr gefördert, als dass der Airport East Midlands direkt vor der Haustür liegt und mit vielen preiswerten Flügen zu Städtetrips nach Edinburgh und Dublin einlädt.
Der recht große Campus (auf dem sich übrigens das gesamte Leben abspielt) ist alles in einem: Lernanstalt, Sportstätte, Disko und Wohnheim. Alles liegt nah beieinander und so trifft man auf den kleinen Wegen zwischen den Fakultäten und Wohnblocks immer ein bekanntes Gesicht und eine Verabredung muss nie von langer Hand geplant werden – man geht einfach nach nebenan.
Die Universität an sich ist recht „verschult“ und so mancher Gelegenheits-Student wird in den Anwesenheitslisten und Vorlesungen im Schulklassen-Format eine Bedrohung seiner Freizeit vermuten, allerdings ist der Stundenplan Verhandlungssache und die Anwesenheit in den Kursen ohnehin sinnvoll, denn so lernt man auch viele Einheimische kennen und kann sein Englisch verbessern.
Alles in allem kann man Loughborough als Ausgangspunkt für die Erkundung der britischen Kultur, Landschaften und Städte nur empfehlen. Und dass ein Aufenthalt im Ausland während des Studiums eine Bereicherung und quasi eine Garantie für eine schöne Zeit ist, das braucht man ohnehin nicht zu erwähnen.
Warschau und Luftverkehr? Ja, Warschau, die Hauptstadt Polens, hat eine Militärakademie mit einem engagierten Institut für Luftverkehrsmanagement. Ich hatte mich explizit für Polen und nicht für England beworben, um einen völlig neuen Einblick zum einen kulturell als auch akademisch zu erhalten. Viele Innovationen im Luftverkehr haben letztlich ihren Ursprung beim Militär, so schien es mir sehr interessant, auch in diesem Bereich Einblicke zu erhalten. Und ich wurde nicht enttäuscht:
Der Campus ist im Gegensatz zur TU Dresden vergleichsweise klein, aber alles ist auf engerem Raum beisammen: Wohnräume, Institute und Kasino (Restaurant) sowie eine große Sportanlage mit Schwimmhalle. Und überall auf dem Gelände stehen sie: ausrangierte Hubschrauber, Kampfflugzeuge und Panzer. Das flößt zunächst Respekt ein, lernt man dann jedoch die ERASMUS-Verantwortlichen mit Dienstgrad Oberstleutnant kennen, fühlt man sich sofort wie in einer großen Familie. Hilfe und Unterstützung war stets nur ein paar Fußminuten vom Wohnheim entfernt.
Die Kommilitonen kamen vor allem aus den ehemaligen Ostblockstaaten und der Türkei. Während meiner Monate in Warschau musste ich dann mit hunderten Vorurteilen aufräumen - so viele tolle Freundschaften entstehen nur während eines Auslandssemester.
Ansonsten: Reisen, reisen, reisen. Ab Warschau sind wir an den freien Wochenenden immer wieder für weniger als 5 Euro mit Ryanair in Europa herumgereist und haben viele neue Orte kennengelernt. Auch Polen von West nach Ost und Nord nach Süd - ein übrigens wunderschönes Land. Allein Warschau ist inzwischen eine atemberaubende Stadt, die London Konkurrenz macht, vor allem bei den Preisen.
Und nebenbei habe ich auch studiert - und das nicht zu knapp in englischsprachigen Kursen speziell für die ausländischen Studenten. Man wird tatsächlich gefordert, die Kursgröße ist klein und es sind immer wieder Vorträge und Essays vorzubereiten. Das hat nicht nur die Sprachkenntnisse unglaublich verbessert, sondern viele Einblicke in neue Aspekte des militärischen und zivilen Luftverkehrs gebracht. Der gemeinsame Tenor bei ehemaligen ERASMUS-Studenten ist sowieso: man kann es nur jedem ans Herz legen, mindestens einmal während des Studiums ins Ausland zu gehen. Das kann ich doppelt unterstreichen.
Ich möchte jedem Studenten, der sich für einen offenen, kulturellen Austausch, ein wenig Selbstregie in diesem Studium und akademische Fortbildung interessiert, ans Herz legen, die frische Luft im Ausland zu schnuppern. Es ist ein Erlebnis, dass ich unter keinen Umständen rückgängig machen würde und missen will, da ich dort sehr wertvolle Erfahrungen gemacht habe. Diese Erinnerungen und Erfahrungen werden sicherlich von Person zu Person abweichen können, jedoch ist es eine wichtige Grundlage, möglichst vorurteilfrei, tolerant und offen auf neue Menschen und gerade auch verschiedene Kulturen zuzugehen, da man nicht nur von Studenten aus Europa umgeben wird.
An der ENAC in Frankreich, dieses Jahr zur zehntbesten von mehr als hundert Ingenieurs-Hochschulen Frankreichs gekürt, hat man die Gelegenheit, das Studium aus einem anderen, sehr erfrischenden und breiteren Blickwinkel zu betrachten, wichtige internationale Freundschaften zu schließen und die Sprachkenntnisse zu verbessern bzw. zu erweitern.
Man muss sich beim Aufenthalt an der ENAC jedoch von dem klischee-romantischen Bild einer französischen Stadt trennen, den frischen Croissants und Baguettes am Morgen, der Verflüssigung und Perfektionierung der linguistischen Fähigkeiten ebenso. Die Meisten der für uns Luftverkehrsingenieure interessanten Fächer werden auf Englisch unterrichtet, was aber natürlich auch ein Vorteil ist, das eigene Fach-Englisch auf einen sehr guten Stand zu bringen. Der Campus befindet sich leider eher am Stadtrand und ist umgeben von Autobahn und anderen Universitäts- und Forschungsgeländen etwas ab vom Schuss, wodurch sich aber viel des Alltags auf dem Campus abspielt und der Gang in die Stadt mit Freunden etwas Besonderes und Schönes wird. Die Stadt Toulouse an sich wiederum ist sehr schön und voller Charme, gut verbunden über eine für Studenten sehr preiswerte ÖPNV-Infrastruktur mit Metro und Bus. Wer zentral in der Stadt und im französischen Flair wohnen möchte und nicht in den Wohnheimen der Uni direkt auf dem überschaubaren Campusgelände, sollte viel Geld in die Hand nehmen und sich frühzeitig darum kümmern.
Während meines Aufenthalts habe ich am 3. Mastersemester des IATOM (International Air Transport Operations Management) teilgenommen, wo mich eine sehr aufgeschlossene, bunte, herzliche Klasse von 38 Studenten und Studentinnen aus Indien, Frankreich, der Slowakei, Polen, China etc. empfing und sehr schnell in ihre Mitte aufnahm. Obgleich des oftmals hohen Leistungspensums und so einigen Deadlines, waren die Zeiten des Spaßes und der bereichernden Interaktion und die persönliche Weiterentwicklung gerade mit dieser Gemeinschaft einzigartig, schön und unwiederholbar.
Zwar scheint einem dieses Erasmus-Semester nicht so entspannt und reich vor Heiterkeit wie man sich das üblicherweise vorstellt, da so Manche von dem Irrglauben ausgehen, ein ERASMUS-Semester gleiche ähnlich eines Haifisch-Angelurlaubs auf den Seychellen etwa einem Einkommen im Übermaß, Partys ohne Ende, Spaß und keinem Fleiß. Jedoch waren meinem Empfinden nach die zahlreichen Ausflüge in die heimische indische Küche mit guten Freunden, Ausflüge ins Kino, manchmal zwölf Stunden täglich am Wochen-ende im Team mit einem Projekt verbringen - da die Deadline schneller kam als vermutet -, einige warme Spätsommerabende mit einer guten Flasche Haut-Médoc an der durch Toulouse fließenden Garonne weitaus mehr wert.
Somit kann ich nur sagen: Geht ins Ausland, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen!
Mein neun Monate dauernder Erasmus-Aufenthalt an der Loughborough University, UK war eine intensive und unvergessliche Zeit, die…
- … den anfänglichen Papierkrieg und die zusätzlichen Ausgaben absolut wert war,
- … mein technisches Luftverkehrswissen mit Management-Know-how erweitert hat,
- … mich meine Englisch-Fähigkeiten am lebenden Objekt verbessern ließ,
- … meine Wertschätzung der deutschen Ess- und Trinkkultur erhöhte,
- … Freundschaften mit Menschen aus allen Teilen der Welt entstehen ließ,
- … mich mit Loughborough-Sport und dem Olympia 2012 Spirit angesteckt hat,
- … mich selbstständiger, aufgeschlossener und spontaner gemacht hat,
- … und die ich jedem nur ans Herz legen kann!
Gleich zuallererst: es ist toll gewesen, und es hat sich definitiv gelohnt!
Die eigentlichen Ziele des Auslandsaufenthaltes, eine sprachliche und fachliche Weiterentwicklung, habe ich erreicht. Besonders gut unterstützt hat mich dabei die aktive Teilnahme im Students Mountainering Club. Dort habe ich viele neue Gesichter kennengelernt, die schönsten Flecken des Landes gesehen und ganz nebenbei die Sprache wirklich sprechen gelernt. Trotz interessanter Vorlesungen blieb für Trips in verschiedene Städte genug Zeit. Mir bleibt nur zu sagen: take that chance!!
Meine Zeit in Toulouse möchte ich im Nachhinein auf keinen Fall missen!
Vor Ort war das bei mir teilweise nicht ganz so euphorisch, das darf aber getrost auf meine falschen Erwartungen geschoben werden. Aber der Reihe nach.
Die Region liegt traumhaft, Atlantik, Mittelmeer und Pyrenäen sind allesamt in maximal 2 Stunden zu erreichen und auch die Stadt ist lebenswert, so dass ich einige Tolle Eindrücke von Frankreich und auch Spanien sammeln konnte. Auf die in Teilen doch ungewohnte französische Mentalität gilt es sich dabei einzustellen, was aber gut gelingen kann.
Die Uni, die ENAC, war für mich eine Überraschung, man muss sie sich eher als Schule oder fast als Internat vorstellen. Am äußeren Stadtrand gelegen spielt sich alles auf einem kleinen Campus ab, auf dem neben den Unigebäuden selbst auch die Wohnheime, in denen man standardmäßig untergebracht ist, und die hervorragenden Sportanlagen befinden. Wirklich viel spielte sich also hier ab, was teilweise zu Lasten der außeruniversitären Kontakte in der Stadt ging. Aber auch auf dem Campus konnte ich einige sehr nette Kommilitonen aus aller Herren Länder kennen lernen!
Bezüglich des Studiums selbst sei gesagt, dass es relativ arbeitsintensiv ist, man Anwesenheitspflicht in den Vorlesungen hat und Unterrichtssprache Englisch (zumindest im IENAC 3. Jahr, in dem ich war) ist. Also um Französisch zu lernen muss man sich dann wirklich aktiv bemühen! Durch die Kooperation der ENAC mit einigen Luftfahrtunternehmen, allen voran Air France und Airbus, konnte ich einige sehr interessante Vorlesungen und Exkursionen mitnehmen und – 5 Euro ins Phrasenschwein – meinen Horizont erweitern.
Wenn man sich also nicht scheut intensiv zu studieren und tolerant eigeninitiativ ist, dann ist Toulouse eine gute Wahl!
Mein Erasmus-Studium in Toulouse war eine fantastische Zeit. Während ich das meistens etwas lockerere Leben in Frankreich genossen habe, konnte ich auch fachlich meine Luftverkehrs- und Management-Kenntnisse erweitern. Dazu trugen die verschiedensten Kurse, die meist von Experten aus Industrie und Wirtschaft (z.B. von Airbus-Ingenieuren oder Managern von Air France) gehalten wurden, die vielen Gruppen-Projektarbeiten und das sehr luftfahrtbezogene Ambiente an der ENAC bei. Natürlich habe ich auch viele neue Freundschaften mit Studenten aus aller Welt geschlossen und mit ihnen die interessantesten Ecken Frankreichs (und auch des nahen Spaniens) besucht. Einzig mein Französisch habe ich nicht so sehr verbessern können wie ich es mir erhofft hatte, was an den auf Englisch gehaltenen Vorlesungen und den vielen Kontakten mit anderen Nicht-Franzosen lag. Man kann halt nicht alles haben. C'est la vie!
5 Monate Auslandssemester in der kleinen Studentenstadt Loughborough im Herzen Englands. Ich habe auf alle Fälle viele tolle Sachen erlebt:
- von Mombasa bis Oslo – ich habe Unmassen neuer und freundlicher Menschen kennengelernt
- die Studienfächer waren eine hervorragende Ergänzung zu meinem Studiengang in Deutschland
- nachdem man eine Zeit lang permanent Englisch geredet hat, findet man es selber nicht mehr seltsam
- und wird irgendwann sogar besser ;)
- ich bekam die Möglichkeit Teil des Uni-Handballteams zu werden und wurde als „The Berlin Wall“ betitelt, was mich im Nachhinein sehr stolz macht
- generell kann man von den unzähligen Freizeitangeboten in Lboro nur profitieren
Es gab auch ein paar Punkte, die mir weniger gefallen haben:
- Money Money Money … England ist sehr sehr teuer. Bedenkt das vor eurem Aufenthalt!
- auch wenn ich nicht der Typ bin, der zum Frühstück einen Meeresfrüchteeintopf erwartet und im Bernsteinzimmer schlafen möchte – die Lebensqualität in England ist deutlich geringer als in Deutschland
- kein deutsches Bier
- geringe Möglichkeit auf Anerkennung der Studienleistungen
- kein deutsches Bier
Im Nachhinein ist es, trotz der negativen Punkte, definitiv eine wichtige Erfahrung gewesen. Wer noch ein paar Bilder und Lebenseindrücke sehen möchte, dem sei mein England-Blog ans Herz gelegt: blog.reitmania.de
Die zwei Semester in Warschau waren eine wunderbare Zeit. Ich habe sehr viele Leute aus vielen verschiedenen Ländern kennengelernt. Natürlich bleibt neben den Lehrveranstaltungen genug Zeit auch Land/Leute oder ganz Europa zu erleben. Außerdem bezahlen Studenten in Polen im ÖPNV und der Bahn nur die Hälfte, d.h. Reisen innerhalb Polens ist sehr günstig.
Jedoch muss man sich auf ein paar Dinge einstellen, die man im Vorneherein wahrscheinlich nicht erwartet hätte:
- Die geplante Unterkunft findet in 2-Personen-Zimmern im Wohnheim statt. Alle anderen ERASMUS-Studenten wohnen auf dem selben Gang, frei nach dem Motto:" Egal ob du es willst oder nicht, man ist nie allein."
- Die Uni liegt am Stadtrand. Alle Unigebäude sind bequem per Fuß erreichbar. Wer jedoch gern das Nachtleben Warschaus erkundigen möchte, sollte sich auf längere Bus- und Bahnfahrten einstellen
- Der Besuch der Vorlesungen ist obligatorisch.
- Es werden spezielle Vorlesungen nur für Austauschstudenten angeboten, d.h. Unterricht in sehr kleinen Gruppen.
- Im Unterricht werden neben zivilen auch militärische Aspekte im Zusammenhang zum jeweiligen Thema besprochen.
- Es gibt feste Fächer-Module. Änderungen erfordern ein hohes Engagement und eine gute Überzeugungskraft.
- Warschau ist die teuerste Stadt Polens. Nahrungsmittel sind günstiger als in Deutschland, das Night Life überraschenderweise jedoch weit teurer.