Laufende Projekte
Fördergeber: BMI
Projektpartner: Professur für Landschaftsbau
Ansprechpartner: Dipl.-Ing, Dipl.-Psych. Christoph Schulze
Laufzeit: Okt. 2021 – Sep. 2023
Im geplanten Forschungsvorhaben sollen typische Abschnitte von Wegeketten mithilfe von Literaturauswertungen, Expertisen von Rehabilitationslehrer*innen für Blinde und Sehbehinderte (Interviews, Workshops) sowie Probandenbegehungen an Teststrecken im Bestand und nach Anpassungen im Experiment untersucht und objektiv u.a. durch lichttechnische Feldmessungen beschrieben werden. Daraus werden allgemeingültige Kriterien zur Beschreibung von Wegeketten abgeleitet. Eine Wegekette wird dabei definiert als Abfolge von Leitelementen, die sich aus „Sonstigen Leitelementen“ (die sich teilweise aus der gewachsenen Stadtstruktur und nicht aus einer expliziten Planung ergeben) und ggf. Bodenindikatoren zusammengesetzt. Im Kern beschäftigt sich das Projekt mit Übergangssituationen zwischen differenten Leitelementen innerhalb einer Wegekette, die in Addition ein komplexes System ergeben. Um hier auf die Erfahrungen vieler Probanden zurückzugreifen, arbeitet das Forschungsteam mit dem Bundesverband der Rehabilitationslehrer/-innen für Blinde und Sehbehinderte e.V. zusammen.
Fördergeber: BMDV, mFUND
Projektpartner: Professur für Verkehrsökologie, Cyface GmbH
Ansprechpartner: Dr. Madlen Ringhand, Dipl.-Psych. Juliane Anke
Laufzeit: Jun. 2021 – Jun. 2022
Mit der Zulassung von Elektrokleinstfahrzeugen für den Straßenverkehr in Deutschland ist ein weiteres Verkehrsmittel im öffentlichen Verkehrsraum präsent – der E-Tretroller.
Bisher liegen über die Nutzung dieser Fahrzeuge nur wenig differenzierte Daten vor. Insbesondere sind die Routenwahl und damit mögliche Konfliktpunkte mit dem Radverkehr städte- und verkehrsplanerisch relevant. Demgegenüber ist der Zugang zu den Nutzungsdaten von E-Tretrollern durch Leihfirmen noch stark eingeschränkt bzw. durch datenschutzrechtliche Bestimmungen beschränkt.
Kernziel des Projektes „ScoNe“ ist eine Machbarkeitsanalyse zur Nutzbarkeit und Nützlichkeit von Daten, die von E-Tretroller-Verleihsystemen vorliegen bzw. einfach zu erhalten sind (typischerweise Start- und Endpunkt von Wegen), um die gefahrenen Routen von E-Tretroller–Nutzerinnen und Nutzern hinreichend genau abzubilden.
Sowohl der Zugang, die Verwendbarkeit der Daten als auch deren Qualität für das Routing werden geprüft. Weiterhin werden exemplarisch Begegnungs- und Konfliktpunkte mit dem Radverkehr abgeleitet und der Nutzen der Daten durch den Abgleich mit tatsächlich gefahrenen Routen bewertet.
weiterführende Informationen unter: Projektseite ScoNe
Ansprechpartner: Madlen Ringhand
Fördergeber: ERA-NET Cofund Urban Accessibility and Connectivity (ENUAC), BMBF
Projektpartner: Chalmers University of Technology, City of Gothenburg, City of Munich, City of Stockholm, Lindholmen Science Park (CLOSER), RISE Research Institutes of Sweden AB, SINTEF AS, The Norwegian Public Roads Administration (NPRA), University of Westminster
Ansprechpartner: Dr. Sven-Thomas Graupner, Dr. Jens Schade
Laufzeit: April 2021 – März 2024
Das übergeordnete Ziel des Projekts GeoSence ist es, Geofencing-Konzepte und -Lösungen für spezifische Anwendungen zu entwerfen, zu erproben und zu bewerten, die zu Verbesserungen für Verkehrsfluss, Sicherheit und Luftqualität in Städten beitragen können. Unter Geofences versteht man dabei virtuelle (statisch oder dynamisch definierte) geografische Grenzen, die dazu genutzt werden können, automatisch zu erkennen, wenn mobile Objekte (wie z.B. Fahrzeuge, Personen, Container usw.) diese Bereiche betreten oder verlassen. GeoSence ist eine einzigartige europäische Zusammenarbeit zum Thema Geofencing für Verkehrsmanagement und –planung. Insgesamt werden in GeoSence 10 Projektpartner, 8 Unterstützungspartner und ein breites Partnernetzwerk zusammenarbeiten.
Um die Projektziele zu erreichen, sollen einerseits Erfahrungen aus früheren und laufenden Geofencing-Initiativen evaluiert und andererseits neue Wege für den erfolgreichen Einsatz von Geofencing-Technologien erprobt werden. Zur Bewertung und Evaluation der implementierten Maßnahmen werden neben Verhaltensanalysen, Potential- und Auswirkungsstudien auch Akzeptanzuntersuchungen durchgeführt.
Die Professur für Verkehrspsychologie der Technische Universität Dresden untersucht u.a. als Work Package-Leiter im Rahmen des WP2 „Envision & user acceptance“ die Bedingungen der Akzeptanz verschiedener Geofencing-Anwendungen im städtischen Mobilitätsbereich. Darüber hinaus sollen konkrete Empfehlungen zur Erhöhung der Akzeptanz und Wirksamkeit dieser Lösungen abgeleitet werden, um die Einführungswahrscheinlichkeit dieser Maßnahmen zu erhöhen.
Neben Werkzeugen für die Implementierung sollen in GeoSence auch Ansätze zur Skalierung und Lösungen für weitere wichtige Fragen (z.B. Standardisierung) erarbeitet und vorgeschlagen werden. Die Ergebnisse sollen am Ende in einen strategischen Implementierungsleitfaden münden, mit welchem die weitere Verbreitung dieser innovativen Technologie in Europa und Entscheidungsfindungsprozesse für die Integration von Geofencing-Funktionalitäten erleichtert werden sollen.
Weitere Informationen: Link zur GeoSence Website
Fördergeber: BMDV
Projektpartner: Freistaat Bayern, BMW, MAN, PTV, Siemens, SWM, UPS, 3DMS, Trafficon, TTS, KIT, TUM
Ansprechpartner: Dr. Jens Schade, M. Sc. Christina Gögel, M. Sc. Kevin Andrew Harkin, M. Sc. Marie Kühn
Laufzeit: Jan. 2021 – Jun. 2023
Fahrzeuge werden in naher Zukunft auch in Ballungsräumen und Städten automatisiert fahren können. In TEMPUS werden verkehrlichen Auswirkungen automatisierter Fahrzeuge auf Effizienz und Sicherheit und die Akzeptanz anderer nicht-motorisierter Verkehrsteilnehmender anhand umfangreicher Fahrversuche im realen Münchner Straßennetz untersucht. Das Projekt wird von mehreren Projektpartnern aus den Bereichen Behörden/Kommunen, Industrie, KMU und Forschung verwirklicht (Freistaat Bayern, BMW, MAN, PTV, Siemens, SWM, UPS, 3DMS, Trafficon, TTS, KIT, TUD, TUM) und vom BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) gefördert.
Dabei beteiligt sich die Professur für Verkehrspsychologie an der TU Dresden insbesondere daran, die Bedingungen der Akzeptanz von automatisierten Fahrzeugen bei verschiedenen Zielgruppen zu analysieren und erforscht darüber hinaus das Interaktionsgeschehen zwischen nicht-vernetzten und automatisierten/vernetzten Verkehrsteilnehmenden.
Einerseits wird hierfür begleitend zu partizipativen Formaten (Bürgerinformationsveranstaltungen, Workshops, Fokusgruppen) eine quantitative Akzeptanzbefragung im Prä-/Post-Design unter den Anwohner*innen des Testfeldes durchgeführt, sodass repräsentative Aussagen zur Akzeptanz des automatisierten und vernetzten Fahrens innerhalb der Bevölkerung geschlussfolgert werden können. Andererseits findet eine Analyse und Optimierung von Kommunikations- und Interaktionsprozessen im urbanen Mischverkehr zwischen automatisierten Fahrzeugen und vulnerablen Verkehrsteilnehmenden (Vulnerable Road Users - VRU), wie zu Fuß Gehenden und Radfahrenden, hinsichtlich der objektiven und subjektiven Verkehrssicherheit sowie der Verkehrsqualität statt.
Fördergeber: European Union HORIZON 2020
Projektpartner: Instituto di Studi per l'integrazione dei Sistemi (IT), Fundacio Privada ERSILIA (ES), Université Gustave Eiffel (FR), Zilinska Univerzita V Ziline (SK), Osborne Clarke (GB)
Ansprechpartner: Dr. Jens Schade, M. Sc. Lisa-Marie Schaefer
Laufzeit: Dez. 2020 – Nov. 2022
REBALANCE untersucht einen möglichen Paradigmenwechsel im Verkehrsbereich. Neue Werte, die mit der Mobilität verbunden sind, scheinen sich aktuell in der Gesellschaft herauszubilden; das Projekt zielt darauf ab, sie zu identifizieren, um sie in die öffentliche Politik zu integrieren. Es wird eine ehrgeizige gemeinschaftliche intellektuelle Übung durchgeführt, die eine große multidisziplinäre Gruppe von Denkern international mobilisiert. Diese Gruppe bringt Philosoph*innen, Soziolog*innen, Psycholog*innen, Geograph*innen und Jurist*innen in einer ungewöhnlichen Zusammensetzung zusammen. Diese Überlegungen werden in den Entwurf eines Manifests für eine neue Kultur der Mobilität einfließen. Dieses Manifest, das die gemeinsamen Werte und Bestrebungen der europäischen Bürgerinnen und Bürger zum Ausdruck bringt, zielt darauf ab, die grundlegenden Elemente der europäischen Verkehrspolitik zu beeinflussen und eine Grundlage für eine Änderung der Art und Weise zu schaffen, wie die Menschen über Mobilität und verkehrspolitische Entscheidungen denken.
Die Professur für Verkehrspsychologie beteiligt sich an dem Projekt insbesondere, indem sie ein wertebasiertes Makro-Framework für europäische Mobilitätskultur erarbeitet, dieses in Diskussion mit anderen Expert*innen diskutiert und im Projektverlauf weiterentwickelt.
Das Projekt wird gefördert durch das Horizon 2020 Wissenschafts- und Innovationsprogramm der Europäischen Union unter dem Förderkennzeichen Nr. 101007019.
Fördergeber: Bundesanstalt für Straßenwesen
Ansprechpartner: Dipl.-Psych. Dipl.-Ing. Christoph Schulze, M. Sc. Lisa Zwicker
Laufzeit: November 2020 – Dezember 2022
Der Verkehrsraum stellt auf Grund seiner Zugänglichkeit und Reichweite eine attraktive Umgebung für Werbung dar, die bisher vor allem an Gebäudeflächen oder auf eigenen Anlagen am Straßenrand zu finden ist. Gelegentlich wird auch auf Fahrzeuge als Werbeträger zurückgegriffen, wovon sich die Werbenden in der Regel eine erhöhte Aufmerksamkeit und Reichweite versprechen. Technische Entwicklungen werden es in Zukunft nicht nur möglich, sondern auch erschwinglich machen, (dynamische) Werbung an Fahrzeugen mittels Display- oder LED-Technologie darzustellen. Dem Interesse, an oder auf Fahrzeugen präsentierte Werbung salienter und (vor allem nachts) besser sichtbar zu machen, stehen allerdings Fragen des Umweltschutzes (Stichwort Lichtimissionen) sowie der Leichtigkeit und Sicherheit des Verkehrs gegenüber.
Im Projekt „Werbung an Fahrzeugen“ wird daher die Wirkung digitaler Anzeigemedien auf andere Verkehrsteilnehmer durch Blendung und Ablenkung betrachtet. Blendung kann auftreten, wenn absolut gesehen zu hohe Leuchtdichten oder starke relative Leuchtdichteunterschiede vorliegen, und somit die Sichtbarkeit verkehrsrelevanter Signale beeinträchtigt wird. Die Zuwendung zur Werbung kann zudem visuelle und kognitive Ressourcen binden und damit eine relevante Ablenkung von der Fahraufgabe darstellen. Mit Hilfe von Fahrsimulatorstudien werden Daten erhoben, um die Beeinträchtigung der Leichtigkeit und Sicherheit des Verkehrs durch unterschiedlich gestaltete und positionierte Werbung abschätzen zu können.
Fördergeber: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Projektpartner: Professur für Verkehrsökologie (TUD)
Ansprechpartnerin: MSc. Lisa-Marie Schaefer
Laufzeit: Okt. 2020 - Nov. 2022
Um der hohen Verkehrsnachfrage in städtischen Gebieten Georgiens – besonders in der Hauptstadt Tbilisi – gerecht zu werden und gleichzeitig die Schadstoffemissionen zu senken, ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie der Infrastruktur für Rad- und Fußverkehr notwendig. Zudem sollen die Wege für die aktiven Verkehrsmittel sicherer werden, um ihre Attraktivität zu steigern. Diese langfristigen Ziele können nur erreicht werden, wenn fachlich geschulte Expert*innen verschiedener Fachrichtungen auf Grundlage klar definierter Zielvorstellungen und Verantwortlichkeiten zusammenarbeiten und das Vorhaben nachhaltiger urbaner Mobilität vorantreiben.
Eine verlässliche Datengrundlage zur aktuellen Mobilitätssituation in Georgien ist hierfür Voraussetzung. Zu diesem Zweck wird im Projekt eine Baseline-Studie durchgeführt. Die basiert auf dem an der TUD entwickelten und in Deutschland etablierten SrV („System repräsentativer Verkehrsbefragungen“) und wird auf den nationalen kontext angepasst. Durch Kooperation mit lokalen Expert*innen und Schulung von Interviewern vor Ort wird darüber hinaus die lokale Initiative bei der Durchführung unterstützt und die Untersuchung zukünftig in regelmäßigen Abständen in georgischer Eigenregie durchgeführt.
Parallel dazu findet eine Vernetzung mit georgischen Expert*innen statt und thematische Schnittstellen im Lehrangebot der dortigen Universitäten "Georgian Technical University" und "Kutaisi University" werden herausgearbeitet. Schließlich wird eine neue Vorlesungsreihe zum Thema „Urbane Mobilität“ zusammengestellt und in das bestehende Lehrangebot integriert. Ein erster Durchlauf findet im Sommersemester 2022 vor Ort statt und wird im Anschluss evaluiert.
Fördergeber: NRVP 2020 / BMDV Projektpartner: IVI Dresden (Nora Strauzenberg)
Ansprechpartner: Dr. Susann Richter, Christina Gögel, M. Sc.
Laufzeit: 2020-2024
Mit Verlassen der Grundschule verändert sich das Mobilitätsverhalten von Kindern und Wege mit dem Fahrrad nehmen zu. Jedoch weisen auch ältere Kinder zwischen 10 und 14 Jahren noch Defizite in Kompetenzen auf, die für ein sicheres Verkehrsverhalten notwendig sind (z.B. mangelhafte Aufmerksamkeit und Selbsteinschätzung). In Folge steigt in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen, das Risiko mit dem Fahrrad im Verkehrs zu verunglücken: Bei 49,5% der 10- bis 14-jährigen Kinder, die 2019 bei Straßenverkehrsunfällen verunglückten, geschah dies auf dem Fahrrad (Statistisches Bundesamt, 2020).
Es existieren verschiedene Maßnahmen, die auf eine Verbesserung der Fahrradsicherheit von Kindern abzielen. Im Gegensatz zum „Fahrradführerschein“ (der üblicherweise in der vierten Klasse stattfindet), sind Maßnahmen für 10- bis 14-Jährige weniger standardisiert und es existieren verschiedenste Angebote. Bewertungen zur Qualität, Angemessenheit und Passgenauigkeit dieser Angebote gibt es bisher nicht.
Ziel des Projekts ist es daher, zunächst einen Bewertungsmaßstab für die Einschätzung von Maßnahmen zu entwickeln, die die Radverkehrssicherheit von 10- bis 14-Jährigen verbessern sollen. Dafür wird ein Kriterienkatalog erstellt, anhand dessen Radfahrprojekte für Kinder dieser Altersgruppe beschrieben und bewertet werden können. Darauf aufbauend wird eine Datenbank erstellt, die Radfahrprojekte und Materialen kriterienorientiert aufnehmen kann und für Nutzende mit unterschiedlichen Anforderungen zur Verfügung stellt.
Darüber hinaus sollen die eingespeisten Projekte, Materialien und Maßnahmen anhand der Kriterien bezüglich ihrer Bedeutung für die Verkehrssicherheit von Kindern im Alter von 10-14 Jahren bewertet werden. Daraus können Hinweise auf u.U. systematsich fehlende Inhalte und damit notwendigen Überarbeitungsbedarf der Projekte abgeleitet werden.
Eine laufzeitbegleitende Evaluation der Datenbank ist eingeschlossen.
Fördergeber: NRVP 2020 / BMDV
Projektpartner: Stadtreinigung Hamburg, Professur für Verkehrsökologie (TUD), Professur für Diagnostik und Intervention (TUD)
Ansprechpartner: Dr., Dipl.-Verk.wirtsch. Angela Francke
Laufzeit: Sep. 2019 - Jul. 2022
Die Wirksamkeit der heute eingesetzten Streu- und Taumittel zur Minderung der Sturzgefahr von Radfahrenden bei Schnee und Glätte stößt vielfältig an Grenzen und führt häufig nicht zu optimalen Ergebnissen. Im Gegenteil, sowohl bei Eisglätte, als auch nach dem Tauen des Schnees wird Kies oder Split von vielen Radfahrenden eher als ein zusätzliches Sicherheitsrisiko wahrgenommen, zumal dessen Beseitigung zum Teil recht viel Zeit in Anspruch nimmt. Abhilfe könnten andere Streu- bzw. Taumittel liefern. Es soll daher im Rahmen des geplanten Forschungsvorhabens erstmals die Nutzung alternativer Taumittel sowie abstumpfender Mittel für den radverkehrsspezifischen Winterdienst getestet werden.
Das Projekt wird durch die Stadtreinigung Hamburg (SRH) durchgeführt, die wissenschaftliche Begleitung des Projektes übernimmt die Technische Universität Dresden. Neben einer bundesweiten Befragung der kommunalen Radverkehrsbeauftragten, um aktuelle Verfahren und deren Grenzen zu erforschen, werden auch Radfahrende online und vor Ort befragt, um Erfordernisse aus Nutzersicht abzudecken. Zusätzlich werden die verwendeten Streumittel im Zuge einer Lebenszyklusanalyse auf ihre Umwelteinflüsse hin untersucht. Die Streustoffe, die einen ersten Praxistest auf nicht-öffentlichen Probewegen im Winter 2020/2021 bestanden haben, werden im Winter 2021/2022 auf ausgewählten Radwegen im öffentlichen Raum getestet. Auch für diese Teststrecken ist eine Vor-Ort-Befragung von Radfahrenden in Bezug auf die Tauglichkeit für den Nutzer vorgesehen.
Als Projektergebnis soll ein Überblick möglicher Alternativen zu Splitt sowie die zu erwartenden Umweltwirkungen und Kosten stehen. Aus der Befragung von Radfahrenden gehen zudem Erkenntnisse zu Hemmnissen und Gründen der Nicht-Nutzung des Fahrrades im Winter hervor.
Das Projekt wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 durch das Bundesminiserium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.
Fördergeber: BMBF
Projektpartner: Landeshauptstadt Dresden, Leibniz Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
Ansprechpartner: MSc. Lisa Zwicker
Laufzeit: Aug. 2019 - Juli 2022
Im Rahmen des Projektes "Autofreie Zukunftsstadt – Die Woche des guten Lebens" soll ein dichtbesiedeltes Dresdner Stadtviertel - die Äußere Neustadt - eine Woche lang autofrei gehalten werden. Diese Maßnahme wird sich unweigerlich auf alle Anwohner*innen des betroffenen Stadtviertels auswirken. Diejenigen, die bislang das Auto genutzt (und auch im betroffenen Viertel geparkt) haben, müssen umplanen oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Auch für diejenigen, die bislang nicht auf ein motorisiertes Fahrzeug zurückgegriffen haben, tun sich u.U. durch die Veränderung im Verkehrsraum subjektiv neue Möglichkeiten auf (z.B. über eine veränderte Sicherheitswahrnehmung, die die Grundlage für die Nutzung des Fahrrades sein könnte). Wie die betroffenen Bürger*innen jeweils mit der Maßnahme umgehen, soll in umfassenden Befragungen (online, vor Ort) mit einer möglichst großen Stichprobe untersucht werden. Zugleich ist neben der kurzfristigen Verhaltensänderung in unmittelbarer Reaktion auf die laufende Maßnahme vor allem von Interesse, inwieweit sich langfristig etablierte, habituierte Verhaltensweisen (die Nutzung des PKW) durch die Erfahrungen während der Maßnahme (z.B. die „zwangsweise“ Nutzung anderer Verkehrsmittel) verändern lassen. Dazu ist eine längsschnittliche Begleitung einer kleineren Stichprobe betroffener Bürger*innen angedacht.
Fördergeber: NRVP 2020 / BMDV
Projektpartner: Professur für Technisches Design (TUD)
Ansprechpartner: Dipl. Psych. Juliane Anke
Laufzeit: Sep. 2019 - Aug. 2021
Die Gruppe der Radfahrenden setzt sich aus unterschiedlichen Typen zusammen, die sich in Verhalten und Bedürfnissen unterscheiden. Sie alle stehen im Alltag Herausforderungen gegenüber. Langgezogene Steigungen oder eine Häufung von Signalanlagen sind hier nur Beispiele. Die Beantwortung praktischer Fragestellungen, wie „Wie kann eine Steigung Spaß machen?“ oder „Wohin mit der Bewegungsenergie beim Anhalten an roten Ampeln?“ stehen im Mittelpunkt des Projektes.
Das NRVP-Projekt entwickelt einen Gamification-Ansatz, um durch eine Erhöhung der Nutzermotivation auch die Radnutzung zu steigern. Gamification kann dabei als „Verwendung von Spieldesign-Elementen in anderen Kontexten“ verstanden werden. Dabei soll eine kleinere infrastrukturell integrierte Maßnahme entwickelt werden, die lokal und direkt durch die Radfahrenden bespielbar ist.
Auf Nutzerdatenbasis werden prototypische NutzerInnen (Personas) für eine exemplarische Problemsituation entwickelt. Darauf aufbauend werden den Personas verschiedene Gamification-Mechaniken zugeordnet, die in einem technischen Prototyp umgesetzt werden. Der Prototyp wird anschließend an einem ausgewählten Abschnitt der Radverkehrsinfrastruktur eingesetzt und hinsichtlich seiner Wirksamkeit evaluiert.
Fördergeber: BMBF
Projektpartner: TU München, TU Chemnitz, Uni Ulm, DLR, AIST (JP), Keio University (JP), University of Tsukuba (JP), University of Kumamoto (JP), University of Tokyo (JP)
Ansprechpartner: Daniel Eisele, M.Sc., Christina Gögel, M.Sc., Prof. Dr. Tibor Petzoldt, Dr. Jens Schade
Laufzeit: Sep. 2019 – Aug. 2022
Neue Technologien in der Mobilität müssen in Zukunft dem Anspruch gerecht werden, weltweit gleiche Funktionalitäten garantieren zu können. Daher sollen vor allem Bereiche in denen Menschen als Verkehrsteilnehmer im Vordergrund stehen, in einem internationalen Kontext untersucht werden. Die Kommunikation von automatisierten Fahrzeugen mit unterschiedlich geschulten Verkehrsteilnehmern sowie individuelle Annahmen und Vorstellungen über die Funktionsweise von automatisiertem Fahren stellen dabei vor dem Kontext unterschiedlicher Kulturen in Japan und Deutschland eine besondere Herausforderung dar.
Ziele im Projekt sind der internationale Vergleich der Wirkung von Interaktionsstrategien (inklusiver externaler Anzeigen) von automatisierter Fahrzeugen mit anderen Verkehrsteilnehmern, der Austausch bezüglich Schulungs- und Ausbildungsmaßnahmen mit der Einführung automatisierter Fahrfunktionen sowie die Modellierung des Verständnisses von automatisiertem Fahren, insbesondere bezüglich der Transitionen zwischen verschiedenen Automationsleveln.
Fördergeber: NRVP 2020 / BMDV
Projektpartner: Professur für Verkehrsökologie (TUD)
Ansprechpartnerinnen: Dr. Angela Francke, MSc. Lisa-Marie Schaefer
Laufzeit: Sept. 2018 - Aug. 2020
Mobilität bedeutet gesellschaftliche Teilhabe im Alltag. Das Fahrrad bietet eine gute Möglichkeit kostengünstig, aktiv und selbstbestimmt Wege im Alltag zurückzulegen. Barrieren sind dabei meist Entfernungs- und Bequemlichkeitsfaktoren, wobei erste Untersuchungen zeigen, dass besonders für Menschen mit Migrationshintergrund auch kulturell und sozialisationsbedingte Überlegungen eine Rolle spielen. Aus Mobilitätserhebungen ist bekannt, dass Migrantinnen und Migranten das Fahrrad seltener als Verkehrsmittel in Erwägung ziehen, als Menschen ohne Migrationshintergrund.
Das Projekt verfolgt das Ziel Mobilitäts- und damit Teilhabechancen bei der Zielgruppe der Menschen mit Migrationserfahrung aus den zahlenmässig wichtigsten Herkunftsländern zu verbessern und Hindernisse der Fahrradnutzung direkt zu adressieren. Dafür sollen Ansätze der partizipativen Forschung die Zielgruppe bereits in der explorativen Phase des Projektes in die Hypothesenerstellung mit einbeziehen. Gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren sowie Menschen mit Migrationserfahrung selbst sollen die Fragestellungen nah am Bedarf entwickelt werden. Dies erfolgt u.a. im Rahmen einer ersten qualitativen Analyse, die Radfahrinitiativen in Deutschland in Bezug auf ihre Erfolgskriterien untersucht (10 Initiativen mit ca. 50 Interviewpartnerinnen und -partnern). In einer bundesweiten quantitativen Befragung (mit ca. 1.000 Befragten) werden die Hypothesen überprüft und im letzten Schritt qualitative und quantitative Ergebnisse synthetisiert. Ergebnisse zu individuellen Mobilitätsvoraussetzungen in Hinblick auf unterschiedliche Herkunftsländer, raumstrukturelle Rahmenbedingungen und Wirkmechanismen bereits bestehender Angebote bilden die Basis für Empfehlungen zu wirksamen Radfahrmaßnahmen speziell für Menschen unterschiedlicher Herkunft in Deutschland.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.
Auftraggeber: Bundesanstalt für Straßenwesen
Projektpartner:Professur für die Gestaltung von Straßenverkehrsanlagen (TUD)
Ansprechpartner: Juliane Anke
Laufzeit: April 2018 - December 2021
Im Forschungsprojekt wird untersucht, wie Längsmarkierungen auf Landstraßen sicherheitsrelevante Fahrverhaltensmaße und damit die Verkehrssicherheit am Tag und bei Nacht beeinflussen. Es wird ein Konzept entwickelt mit dessen Hilfe der Einfluss von Längsmarkierungen auf Landstraßen auf die Verkehrssicherheit am Tag und bei Nacht untersucht wird. Durch eine Fahrsimulatorstudie und validierende Untersuchungen am Realverkehr werden Daten erhoben, mit denen der Einfluss von Längsmarkierungen auf Landstraßen auf die Verkehrssicherheit am Tag und bei Nacht quantifiziert wird. Unter Berücksichtigung des Einflusses verschiedener Straßentypen, Querschnitte, Markierungszeichen und umfeldbezogener Randbedingungen wird so die Wirkung der Fahrbahnmarkierung auf sicherheitsrelevante Verhaltensweisen ermittelt.