25.01.2021
Neues Forschungsprojekt gestartet
Studien zufolge hängt die Wahl des Verkehrsmittels eng mit der Reisezeit zusammen – allerdings sind viele Radfahrstrecken zurzeit noch nicht mit „Grünen Wellen“ oder besonderen Priorisierungen ausgestattet. Radfahrende verunglücken immer häufiger bei schweren Verkehrsunfällen und es kommt zu vielen nicht registrierten „Beinahe-Unfällen“. Das Projekt PrioBike-HH verfolgt daher das Ziel, das Radfahren mithilfe intelligenter verkehrstechnischer und digitaler Maßnahmen attraktiver sowie sicherer zu machen, um den Radverkehrsanteil in Hamburg zu steigern.
Alle Maßnahmen von PrioBike-HH nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, erproben und zeigen bereits während der Vorhabenlaufzeit neue Anwendungen und sollen nach Projektabschluss weiter skaliert werden. Durch PrioBike-HH werden die Steuerungen von Lichtsignalanlagen (LSA) entlang hoch frequentierter Verbindungen für den Radverkehr optimiert. Ziel ist es, komfortable Abschnitte mit flüssigeren Fahrtgeschwindigkeiten für Radfahrende einzurichten.
Im Projekt soll neben der Anpassung von Schaltprogrammen eine App entwickelt werden, die einen „Ampelprognosedienst“ für Radfahrende (Haltvermeidung) sowie ein optimiertes Radverkehrsrouting ermöglicht. Mit der App ist außerdem vorgesehen, dass in der Zufahrt zu LSA ergänzend Restgrünzeiten bzw. Fahrempfehlungen für Radfahrende sinnvoll visualisiert werden.
Darüber hinaus werden Fahrzeuge mit Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, welche Fahrzeugführer*innen vor allem an unübersichtlichen Stellen über herannahende Radfahrer informieren. Ein weiterer Mehrwert besteht dabei in der Erfassung und KI-gestützten Auswertung von Daten, die relevant für die Optimierung des Radverkehrs sind: z. B. dynamische Mobilitätsdaten (u. a. Anzahl Radfahrer und Fußgänger*innen, Durchschnittsgeschwindigkeit, gefährliche Fahrmanöver, Verkehrsdichte) sowie Daten zum Fahrbahnzustand. Die im Rahmen des Projektes generierten Daten sollen nach Möglichkeit als OpenData in der städtischen Datenplattform und den entsprechenden Datenplattformen des Bundes veröffentlicht und somit auch für Dritte nutzbar gemacht werden.