MOTUS - Mobilitätstransformation - Erkenntnissgewinn zu Schlüsselfaktoren für nachhaltigen und resilienten Verkehr
Projektleiterin: Dr.-Ing. Angelika Hirrle
Projektlaufzeit: 11/2021 – 10/2024
TUD-interne Projektpartner: Professur für Kraftfahrzeugtechnik (Verbundkoordinator); Professur für Verkehrsökologie
TUD-externe Projektpartner: Professur für Radverkehr und Nahmobilität, Universität Kassel und Teralytics GmbH, Hürth
Förderprogramm: Innovationsinitiative mFUND (Modernitätsfonds) des BMDV
Projektvolumen: 1.102.386 Euro (davon 72% Förderung durch das BMDV)
Projektinhalt
Problemstellung: Disruptive Ereignisse ändern Verhaltensweisen. So stellt die Corona-Pandemie auch weiterhin den Alltag und somit das Mobilitätsverhalten vieler Menschen auf den Kopf: Gewohnte Wege entfallen und neue Verkehrsmittel, wie das Fahrrad, kommen auch aufgrund von Sorgen vor Ansteckung im ÖPNV, hinzu. Wie langfristig die Änderungen sowie die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit und Resilienz (Widerstandsfähigkeit) bestehender Verkehrssysteme sein werden, ist unklar. Sicher hingegen ist, dass weitere disruptive Ereignisse, wie z.B. der Klima- oder Strukturwandel in Braunkohlerevieren, auftreten werden.
Projektziel: Ziel von MOTUS ist die Entwicklung einer Simulationsplattform, die einen ganzheitlichen Blick auf das urbane Verkehrssystem und dessen Akteure ermöglicht. Somit können Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Kommunen Präventivmaßnahmen für zukünftige disruptive Ereignisse ableiten und gezielt vorsorgen. In der Plattform werden dabei sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Resilienz eines urbanen Verkehrssystems berücksichtigt. Ein spezielles Augenmerk wird hierbei auf die Corona-Pandemie, den Klima- und den Strukturwandel in Braunkohlerevieren gerichtet.
Die Grundlage für das in der Simulationsplattform hinterlegte Modell bilden dabei Mobilfunk-, Drohnen-, Detektor-, Unfall- und Befragungsdaten vor, während und nach der Corona-Pandemie.
Durchführung: In einem ersten Schritt wird eine Datenbank mit analysierten Mobilitätsdaten geschaffen. Im Anschluss wird ein Modell entwickelt, das u.a. das Mobilitätsverhalten, die Verkehrsnachfrage und den Verkehrsfluss sowie das Unfallrisiko abbildet (siehe Abbildung). Anschließend wird das Modell in einen Regelkreis mit einer Bewertungseinheit für den Soll-Ist-Vergleich von Nachhaltigkeit und Resilienz eingebettet. Dadurch lassen sich Maßnahmen direkt auf ihre Nachhaltigkeit und Resilienz bewerten. Am Ende erfolgt schließlich eine erste Anwendung auf zwei Modellkommunen, vorrangig aus den Braunkohlerevieren. An diesen sollen verschiedene disruptive Szenarien durchgespielt und gezielte Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden.