09.10.2023
Professur für BWL, insb. Finanzwirtschaft und Finanztechnologie mit zwei Vorträgen beim 74. International Astronautical Congress vertreten
Lars Hornuf und Daniel Vrankar sind Anfang Oktober zum 74. International Astronautical Congress (IAC) in Baku gereist. Der IAC ist die größte jährlich stattfindende Konferenz zur Raumfahrtforschung und wird jedes Jahr von einem anderen Land und der dazugehörigen Raumfahrtagentur veranstaltet.
Prof. Lars Hornuf präsentierte das Arbeitspapier „The Public Economics of Space Exploration“, das in Zusammenarbeit mit Sebastian Fehrler von der Universität Bremen und Daniel Vrankar entstanden ist. Die Autoren nutzen die Verbindung zwischen Raumfahrt Sektor und Geopolitik („Space Race“), um den Effekt aggressiver politischer Rhetorik auf Zustimmungswerte zu untersuchen. Dafür analysierten die Autoren die öffentliche Meinung bzgl. Raumfahrt in neun Ländern mit den weltweit höchsten staatlichen Raumfahrtausgaben. In ihrer Studie finden die Autoren in westlichen Demokratien nur niedrige Zustimmungswerte für eine Erhöhung staatlicher Raumfahrtbudgets. Im Gegensatz dazu befürwortet eine große Mehrheit der Befragten in China, Indien und Russland eine Erhöhung des jeweiligen staatlichen Raumfahrtbudgets. Trotz dem immer noch vorherrschenden Wettbewerb zwischen Nationen im All sind Bürger nicht gewillt, mehr Geld für die Raumfahrt auszugeben, wenn sie von den Aufwendungen der Länder erfahren, die sie als ihre globalen Gegenspieler klassifizieren. Die Bürger sind im Gegensatz dazu eher bereit, eine Aufstockung des Raumfahrtbudgets zu unterstützen, wenn sie informiert werden, was ihr jeweiliges Heimatland tatsächlich für Raumfahrt ausgibt. Dieser Effekt liegt darin begründet, dass die meisten Bürger die Raumfahrtbudgets ihrer Nationen massiv überschätzen. Außerdem wünschen sich besonders Bürger in den USA, dass ihr Steuergeld eher etablierten staatlichen Organisationen wie der NASA zugutekommt, statt private Unternehmen wie SpaceX zu unterstützen, die Services im Weltraum deutlich billiger anbieten können. Sobald das Papier online verfügbar ist, wird es an dieser Stelle verlinkt, ansonsten kann es schon jetzt auf Nachfrage von den Autoren erhalten werden.
Daniel Vrankar hat das Arbeitspapier „Rocket Science and Innovation Spillovers – Does Space Research Benefit the Economy and Society?“ vorgestellt. Dieses Papier entstand ebenfalls in Zusammenarbeit mit Prof. Lars Hornuf und Prof. Sebastian Fehrler. In dem Papier analysieren die Autoren 1,5 Millionen Patentanmeldungen, um zu verstehen, inwiefern Spillover aus der Raumfahrt Industrien auf der Erde fördern. Dabei finden die Autoren heraus, dass besonders das Verfahren des 3D-Drucks sowie Technologien wie Batterien und Solarzellen von Innovationen aus der Raumfahrt profitieren. Außerdem scheinen sogenannte „New Space“ Unternehmen (z.B. SpaceX oder BlueOrigin) mehr Spillover zu erzeugen als etablierte Luft- und Raumfahrtkonzerne (z.B. Boeing oder Airbus Defense and Space). Sobald das Papier online verfügbar ist, wird es an dieser Stelle verlinkt, ansonsten kann es schon jetzt auf Nachfrage von den Autoren erhalten werden.
Lars Hornuf und Daniel Vrankar bedanken sich sowohl bei den Besuchern des „IAF SPACE EDUCATION AND OUTREACH SYMPOSIUM - Calling Planet Earth - Space Outreach to the General Public“, als auch bei den Besuchern des „34th IAA SYMPOSIUM ON SPACE AND SOCIETY - Is Space R&D Truly Fostering A Better World For Our Future?“ für ihre hilfreichen Kommentare und Anregungen.