06.08.2025
Veröffentlichung in Acta Astronautica
In ihrem kürzlich in Acta Astronautica veröffentlichten Artikel analysieren Sebastian Fehler, Lars Hornuf und Daniel Vrankar, wie Bürgerinnen und Bürger der neun Länder mit den weltweit höchsten Raumfahrtbudgets aktuelle und künftige Weltraumaktivitäten bewerten. Auf Basis einer Befragung von über 2 000 Teilnehmenden zeigt die Studie deutliche Unterschiede zwischen „etablierten“ und „aufstrebenden“ Raumfahrtnationen: Während Befragte in dynamisch wachsenden Raumfahrtnationen wie China oder Indien prestigeträchtige bemannte Missionen bevorzugen, tendieren Menschen in etablierten Raumfahrtländern wie Europa oder den USA zu kostengünstigeren, robotischen Missionen, die wissenschaftliche Erträge ohne die zusätzlichen Aufwendungen für eine Crew liefern.
Unabhängig von der nationalen Zugehörigkeit rangieren jedoch erdbezogene Aktivitäten an erster Stelle der Bewertungen: Klimamonitoring und die Suche nach erdnahen Asteroiden genießen den höchsten Zuspruch und liegen deutlich vor Mond‑ oder Marsmissionen. Auch die Einhaltung des internationalen Weltraumrechts wird mehrheitlich befürwortet; eine Besonderheit zeigt sich in Indien, wo 17 Prozent der Befragten eine Missachtung bestehender Verträge befürworten. In den übrigen Ländern sind es lediglich rund fünf Prozent. Die Ergebnisse liefern Regierungen, Raumfahrtunternehmen und Raumfahrtagenturen wertvolle Hinweise für Missionsplanung, Personalgewinnung und Öffentlichkeitsarbeit.