10.04.2025
Neue Veröffentlichung im Journal of Business Finance & Banking!
Prof. Dr. Peter Schäfer hat gemeinsam mit Dr. Anamarija Delic (TUM School of Management) eine neue Studie im renommierten Journal of Business Finance & Accounting veröffentlicht. Wir gratulieren herzlich zu dieser erfolgreichen Veröffentlichung!
Worum geht’s?
Die Studie untersucht, wie Investoren darauf reagieren, wenn Unternehmen künftig offenlegen müssen, wie viel mehr ihre Vorstände im Vergleich zur durchschnittlichen Belegschaft verdienen – das sogenannte CEO Pay Ratio. Die Regel wurde in den USA eingeführt, um für mehr Transparenz bei Vergütungsstrukturen zu sorgen.
Das Forschungsteam analysierte, wie sich Börsenkurse an bestimmten Tagen verändert haben, an denen sich die Einführung dieser Regel abzeichnete. Das Ergebnis: Die Märkte reagierten mehrheitlich negativ – vor allem bei Unternehmen, bei denen besonders große Gehaltsunterschiede zwischen Chefetage und Mitarbeitenden erwartet wurden. Interessanterweise fiel die Reaktion weniger negativ aus, wenn die Vergütung der CEOs als wenig leistungsbezogen galt – also potenziell verbesserungswürdig.
Was bedeutet das für die Praxis?
Die Studie zeigt: Investoren sehen verpflichtende Gehaltstransparenz nicht nur als neutrale Information – sie befürchten mögliche Nachteile für Unternehmen mit sehr hohen Gehaltsunterschieden, etwa durch öffentliche Kritik oder Veränderungen im Konsumverhalten. Gleichzeitig glauben sie, dass solche Regeln helfen könnten, zu faireren und leistungsbezogeneren Vergütungen beizutragen.
Für Unternehmen heißt das: Wer mit großer Einkommensungleichheit nach außen tritt, muss mit kritischen Reaktionen rechnen. Für die Politik zeigt sich, dass Transparenzvorgaben am Kapitalmarkt durchaus Wirkung entfalten – im Positiven wie im Negativen.
Der Link zum Beitrag (open access) findet sich hier.