02.03.2023
Neues Paper veröffentlicht - Die ungleiche Belastung durch Konflikte zwischen Mensch und Wildtieren
In einer neuen Publikation in der Fachzeitschrift Communications Biology untersuchen Forscher:innen unter Beteiligung der TUD die Einkommensverluste von Viehzüchtern durch Raubtierangriffe auf Herden.
Seit der Rückkehr des Wolfes nach Sachsen und in andere Gebiete Deutschlands ist der Konflikt zwischen Mensch und Tier auch bei uns in der Diskussion. Artenschutz und Wildschäden müssen ausbalanciert werden. Die Studie erstellt Berechnungen für die Einkommensverluste durch Raubtiere für alle Regionen der Welt und alle relevanten Arten. Dabei zeigt sich, dass die ärmsten Menschen in Entwicklungsländern mit Abstand die höchste Last tragen: Die Einkommensverluste sind etwa achtmal höher als in Industrieländern.
Die Studie ist ein Kooperationsprojekt insgesamt neun beteiligter Forscher:innen aus aller Welt. So arbeitete Prof. Leßmann, Inhaber der Professur für Volkswirtschaftslehre, insb. Internationale Wirtschaftsbeziehungen, an dem Projekt unter Anderem gemeinsam mit Kolleg:innen aus Australien und Nordamerika zusammen.
Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass die am stärksten bedrohten Raubtiere der Welt in ihrem Verbreitungsgebiet erhebliche Überschneidungen mit den wirtschaftlich schwächsten Gemeinschaften aufweisen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Erhaltungsstrategien, die den Schutz von Wildtieren und die Armutsbekämpfung berücksichtigen.
Die erzielten Ergebnisse haben wichtige Auswirkungen auf Artenschutz und Entwicklungspolitik, die sich mit dem Konflikt zwischen Mensch und Wildtieren befasst. Die wirtschaftliche Anfälligkeit von armen Gemeinschaften müssen berücksichtigt werden, um wirksame Maßnahmen zur Förderung der Koexistenz von Menschen und Wildtieren zu entwickeln.
Professor
NameHerr Prof. Dr. Christian Leßmann
HÜL 202
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