13.11.2025
Veröffentlichung im Journal of International Economics
Unilateral Environmental Policy and Offshoring
Das Paper „Unilateral Environmental Policy and Offshoring“ wurde kürzlich im renommierten Journal of International Economics veröffentlicht.
Autoren:
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Simon J. Bolz – Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der Professur für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung, TUD
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Dr. Fabrice Naumann – Ludwig-Maximilians-Universität; ehemals Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen, TUD
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Dr. Philipp M. Richter – Universität Würzburg und Universität Mannheim; ehemals Junior-Professor für Internationale Wirtschaftspolitik, TUD
Worum geht es? Das Paper untersucht, wie sich eine Erhöhung der Steuern auf CO₂ -Emissionen in einem Land auf die globalen Gesamtemissionen, Einkommen und Ungleichheit auswirkt. Hierzu entwickelt es ein allgemeines Gleichgewichtsmodell mit heterogenen Unternehmen und Offshoring.
Was sind die zentralen Ergebnisse? Unter bestimmten Bedingungen kann unkoordinierte Klimapolitik „nach hinten losgehen” und zu höheren globalen Emissionen führen, anstatt sie zu senken. Das unterstreicht die Notwendigkeit, Klima- und Handelspolitiken stärker international zu koordinieren.
Was passiert im Modell?
Eine Regierung erhöht ihre CO₂-Steuer, um Emissionen zu senken. Die meisten inländischen Unternehmen reagieren, indem sie stärker in Emissionsminderung investieren und ihre umweltschädliche Produktion reduzieren. Doch die produktivsten – und damit eigentlich saubersten – Unternehmen verlagern die schmutzigeren Teile ihrer Produktion ins Ausland, in Länder mit niedrigeren CO₂-Preisen.
Im Ausland steigen die Löhne, da die Produktion zunimmt. Wenn die CO₂-Steuern im Ausland unverändert bleiben, verteuert dies die Emissionsminderung im Verhältnis zum Verschmutzen – die ausgelagerte Produktion wird schmutziger.
Die Emissionen sinken im Inland, steigen aber im Ausland – ein Prozess, der als Carbon Leakage bekannt ist. Sind die Steuerunterschiede gering, gehen die globalen Emissionen insgesamt zurück. Werden die Unterschiede jedoch groß, kann das Leakage über 100 % betragen – die Politik kehrt sich um und erhöht die weltweiten Emissionen.
Die Einführung eines CO₂-Grenzausgleichs (Border Carbon Adjustment) zusätzlich zur CO₂-Steuer verhindert zwar das Carbon Leakage, erhöht aber die globale Ungleichheit und Einkommensverluste.
Wo kann man das Paper lesen?
Unilateral Environmental Policy and Offshoring
Journal of International Economics (2025), Open Access