Verbundprojekt von Robotron und der TU Dresden
Inhalt:
Methodische Unterstützung zur Entwicklung und im Betrieb von analytischen Informationssystemen im Kontext datenintensiver Prozesse
Hintergrund des Projektes:
Unternehmen sehen sich in ihrer Wertschöpfung immer stärker mit komplexen und hochdynamischen Prozessen konfrontiert, welche oftmals vielschichtige Ursachen-Wirkungsbeziehungen aufweisen. Um der hohen Komplexität und Änderungsrate der Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle dieser Prozesse gerecht zu werden, benötigen Unternehmen einen ganzheitlichen Methodenansatz zur Umsetzung, Überwachung und Steuerung der Strategien sowie deren Zielen innerhalb dieser komplexen Prozesslandschaften. Einen Ansatzpunkt zur Beherrschung der Komplexität von prozessorientierten Organisationen liefert die Performance, welche als messbarer Beitrag der Zielerreichung angesehen werden kann und stets das Ergebnis der durchgeführten Handlungen repräsentiert. Das Process Performance Measurement (PPM) dient als Prozess der Operationalisierung von Performance, welche beim Vorgehen sowie im Ergebnis von unternehmerischen Aktivitäten entstehen kann. Es wird unmittelbar aus den Zielen des Unternehmens abgeleitet und kann daher nicht als losgelöstes Artefakt verstanden werden. Dabei erfüllt es mindestens folgende Aufgaben innerhalb eines Unternehmens: Entwicklung eines Kennzahlensystems, Etablierung von Messroutinen innerhalb der Planungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse, Kommunikation der Messergebnisse.
Ein Beispiel für komplexe Prozesslandschaften repräsentiert das Working Capital Management [WCM]. Es bietet in einem Umfeld volatiler Finanzmärkte und stark konkurrierender Absatzmärkte eine Möglichkeit, flexibel und bedarfsgerecht auf den Märkten zu agieren. Das WCM ist gekennzeichnet durch eine ganzheitliche Planung, Steuerung und Kontrolle des kurzfristigen Umlaufvermögens, der kurzfristigen Verbindlichkeiten und den dazwischen existierenden Zusammenhängen, um Kapital freizusetzen, die Herstellkosten zu optimieren und damit den Unternehmenswert zu steigern. Für die verschiedenen Bereiche existieren bereits diverse Ansätze, eine umfassende Betrachtung der Steuerungsgrößen und deren Ursachen-Wirkungsbeziehungen fehlt jedoch bislang sowie deren Abbildung in einem analytischen Informationssystem.
Zielstellung des Projektes:
Ziel dieses Projektes ist die Erstellung eines softwaregestützten generischen Beratungsansatzes für das Process Performance Measurement [PPM] in industriellen Prozessen sowie die Entwicklung eines spezialisierten PPM-Ansatzes im Bereich Working Capital Management. Durch die Analyse datenintensiver Prozesse sollen Steuerungsgrößen und komplexe Ursache-Wirkungsbeziehungen generisch identifiziert werden, um anschließend in ein bedarfsgerechtes Informationssystem überführt zu werden. In einer abschließenden Evaluation sollen die Ergebnisse des generischen Methodenansatzes mit denen des spezialisierten PPM-Ansatzes in einer Fallstudie verglichen werden.
Forschungsansätze:
Im Rahmen der Forschungstätigkeit sollen im ersten Schritt Anforderungen an eine Methode zur Entwicklung und dem darauf folgendem kontinuierlichem Betrieb eines Process Performance Measurements sowie an ein Process Performance Measurement System [PPMS] im Kontext datenintensiver Prozesse erarbeitet werden. Anschließend erfolgt die Konstruktion einer modellgestützten Methode für das Process Performance Measurement und eine methodengestützte Transformation in ein betriebliches Anwendungssystem. Dabei sollen bestehende Methodenfragmente des Geschäftsprozessmanagements und der BI analysiert, kombiniert und in situative Methoden zur Entwicklung und zum Betrieb von PPM/ PPMS integriert werden.
Leitung:
Prof. Dr. Andreas Hilbert
Bearbeitung:
Zusammenarbeit:
Robotron Datenbank-Software GmbH, TU Dresden
Laufzeit:
01.11.2012 - 31.12.2014