Dissertationen
Die Universität als lernende Organisation?
Art der Abschlussarbeit
Dissertation
Autoren
- Gilge, Steffen
Betreuer
- Prof. Dr. rer. pol. habil. Eric Schoop
Abstract
Der anhaltende Misserfolg des politikgetriebenen Reformstakkatos verstärkt seit einer Dekade die Tendenz zu einem Reformmodus, der Universitäten höhere Autonomie zuspricht und auf deren Selbstorganisation gegen die teilweise dramatisch diskutierte Entfremdung von der Gesellschaft setzt. Mit Experimentierklauseln oder gar Hochschulfreiheitsgesetzen wird die Möglichkeit zur Selbstreferenz geschaffen – die Universität ist fortan für sich selbst verantwortlich. Diese Möglichkeit ist gleichwohl nur eine der notwendigen Bedingungen für erfolgreiche Selbstreferenz. Die Fähigkeit dazu liefert die „Entfesselung“ nicht. Dazu muss sich die Universität eingebettet in die sie umfassenden Zusammenhänge begreifen und mögliche Wechselwirkungen zwischen Organisation und Umwelt berücksichtigen können. Diesen voraussetzungsvollen Fall, dass eine Organisation die Auswirkungen ihrer Operationen auf ihre Umwelt sowie daraus entstehende Rückwirkungen auf sich selbst reflektiert, kann mit LUHMANN (1984, S.617) rationale Selbstreflexion genannt werden. Die Arbeit widmet sich dem Managementinstrument der Leitbildentwicklung und untersucht, wie es zur rationalen Selbstreflexion der Universität beitragen kann. Mit der Perspektive der Theorie sozialer Systeme werden drei Bedingungen herausgearbeitet, die im Prozess der Leitbildentwicklung zu berücksichtigen sind, um das orientierende und koordinierende Nutzenpotential dieses Managementinstruments zu entfalten.
Schlagwörter
Organisation
Berichtsjahr
2008