Prof. Dr. Jürgen Wegge
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CDD Vorstandsvorsitzender
NameProf. Dr. Jürgen Wegge
Professur Arbeits- und Organisationspsychologie
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Zur Professur Arbeits- und Organisationspsychologie
FORSCHUNGSTHEMEN UND -SCHWERPUNKTE
- Arbeitsmotivation
- Führung
- Arbeit und Gesundheit
- Diversity in Organisationen
LEBENSLAUF
2007 | Universitätsprofessor (W3) und Leiter der Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie, TU Dresden, Deutschland |
2004 - 2007 | Universitätsprofessor (C3) und Leiter der Professur für Psychologie, LMU München, Deutschland |
2002 - 2003 | Gastprofessor (C4), Universität Bielefeld, Deutschland |
2001 - 2002 | Gastprofessor (C3), Universität Konstanz, Deutschland |
2000 - 2004 | Senior Lecturer Departement of Work-and Organizational Psychology, TU Dortmund, Deutschland |
1994 - 2000 | Assistant Professor (C1) Departement of Work-and Organizational Psychology, TU Dortmund, Deutschland |
AKTUELLE PUBLIKATIONEN
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AKTUELLE FORSCHUNG
Psychische Sättigung im Arbeitskontext
Kurzbeschreibung (Deutsch)
Psychische Sättigung stellt sich bei wiederholter Ausführung derselben Handlung ein und ist durch einen ausgeprägten Widerwillen gegenüber der Handlung gekennzeichnet. Neben Monotonie, psychischer Ermüdung sowie Stress gilt psychische Sättigung als negative Folge psychischer Fehlbeanspruchung in der Arbeit (Hacker & Richter, 1984; Richter & Hacker, 1998). Arbeitssysteme sind entsprechend der DIN EN ISO 10075 so zu gestalten, dass derartige Fehlbeanspruchungsfolgen vermieden werden. Gesicherte Erkenntnisse, welche Tätigkeitsmerkmale speziell psychische Sättigung verursachen bzw. abpuffern, fehlen jedoch. Ziel des Projektes ist es ausgehend vom erweiterten Modell psychischer Sättigung (Schulz-Hardt et al., 2001) kausale Zusammenhänge zwischen Tätigkeitsmerkmalen und psychischer Sättigung in zwei arbeitspsychologischen Kontexten - am Fließbandarbeitsplatz in Dresden und am Büroarbeitsplatz in Göttingen - experimentell zu prüfen.
In einem ersten Experiment (N = 109) wurde zunächst der Einfluss des Wiederholungsgrades (hoch vs. niedrig) von Handlungen auf die Entstehung psychischer Sättigung untersucht. Im Rahmen eines multimethodalen Messansatzes wurden dabei neben subjektiven sowie leistungsbezogenen Indikatoren psychischer Sättigung auch kardiovaskuläre Parameter (Blutdruck, Herzrate) erfasst sowie Zusammenhänge zu Persönlichkeitsvariablen kontrolliert.
In einer Nacherhebung (N = 115) wurde zusätzlich zum Wiederholungsgrad geprüft, welchen Einfluss die Verringerung des zeitlichen Handlungsspielraumes auf die Entwicklung psychischer Sättigung hat. Hierzu hatten die Versuchsteilnehmer die an sie gestellten Aufgaben nach einem vorgegebenen Arbeitstakt zu bearbeiteten. Die Untersuchung erfolgte als 3-faktorielles (Geschlecht x Repetitionsgrad x Taktung) Messwiederholungsdesign. Die abschließende Auswertung beruhte auf einem Datensatz von N = 213 Personen.
Den theoretischen Erwartungen entsprechend zeigte sich bei hochrepetitiven Tätigkeiten eine stärkere Sättigungszunahme als bei einem niedrigen Wiederholungsgrad der auszuführenden Handlungen.
Des Weiteren berichteten die Versuchteilnehmer unter der Bedingung getakteter Arbeit über ein stärkeres Ausmaß psychischer Sättigung als bei ungetakteter Arbeit. Ein unterschiedlicher Verlauf der Sättigungsentwicklung bei getakteter und ungetakteter Arbeit über die Zeit hinweg war jedoch nicht zu beobachten. Neben einem verstärkten Sättigungserleben ging getaktetes Arbeiten auch mit einer negativeren Einschätzung des emotionalen Befindens einher. Der Wiederholungsgrad der Aufgabe hatte auf das emotionale Befinden dagegen keinen bedeutsamen Einfluss.
Hinsichtlich der leistungsbezogenen Indikatoren zeigte sich, dass die Versuchsteilnehmer bei den hochrepetitiven Tätigkeiten mehr Aufgaben bearbeiteten als bei den abwechslungsreicheren Tätigkeiten, die, da sie komplexer sind, mit höheren kognitiven Wechselkosten einhergehen. Des Weiteren konnten unter der Bedingung ungetakteter Arbeit von den Versuchsteilnehmern mehr Aufgaben bearbeitet werden als bei getakteter Arbeit. Insbesondere unter der Bedingung niedriger Wiederholungsgrad war eine Taktung der Arbeit außerdem mit einer deutlich erhöhten Fehlerzahl verbunden, wohingegen die Versuchsteilnehmer, die die abwechslungsreicheren Aufgaben bearbeiteten und ihr Arbeitstempo selbst bestimmen konnten, die geringste Fehlerzahl aufwiesen. Dies verdeutlicht, dass fehlende zeitliche Freiräume die Qualität der Arbeit insbesondere bei komplexeren Aufgaben einschränken können.
Auf physiologischer Ebene zeigte sich, dass getaktetes Arbeiten mit einem erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruck sowie einem stärkeren Anstieg der Herzrate innerhalb der einzelnen Arbeitsphasen verbunden war als ungetaktetes Arbeiten. Dies spricht für eine erhöhte Beanspruchung bei der Aufgabenbearbeitung unter Taktung und könnte langfristig auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Auch hinsichtlich des Wiederholungsgrades zeigte sich, dass hochrepetitive Handlungen tendenziell mit einer höheren Herzrate verbunden waren als die abwechslungsreicheren Tätigkeiten.
Im weitern Verlauf der Studie ist geplant, ab Januar 2009 den Einfluss sozialer Unterstützung auf das Entstehen psychischer Sättigung zu untersuchen. Soziale Unterstützung gilt neben ausreichenden Tätigkeitsspielräumen bei der Aufgabenbewältigung als puffernder Faktor hinsichtlich der Entwicklung negativer Beanspruchungsfolgen (Karasek & Theorell, 1990). Erste Ergebnisse hierzu sind für März 2009 zu erwarten.
In einem ersten Experiment (N = 109) wurde zunächst der Einfluss des Wiederholungsgrades (hoch vs. niedrig) von Handlungen auf die Entstehung psychischer Sättigung untersucht. Im Rahmen eines multimethodalen Messansatzes wurden dabei neben subjektiven sowie leistungsbezogenen Indikatoren psychischer Sättigung auch kardiovaskuläre Parameter (Blutdruck, Herzrate) erfasst sowie Zusammenhänge zu Persönlichkeitsvariablen kontrolliert.
In einer Nacherhebung (N = 115) wurde zusätzlich zum Wiederholungsgrad geprüft, welchen Einfluss die Verringerung des zeitlichen Handlungsspielraumes auf die Entwicklung psychischer Sättigung hat. Hierzu hatten die Versuchsteilnehmer die an sie gestellten Aufgaben nach einem vorgegebenen Arbeitstakt zu bearbeiteten. Die Untersuchung erfolgte als 3-faktorielles (Geschlecht x Repetitionsgrad x Taktung) Messwiederholungsdesign. Die abschließende Auswertung beruhte auf einem Datensatz von N = 213 Personen.
Den theoretischen Erwartungen entsprechend zeigte sich bei hochrepetitiven Tätigkeiten eine stärkere Sättigungszunahme als bei einem niedrigen Wiederholungsgrad der auszuführenden Handlungen.
Des Weiteren berichteten die Versuchteilnehmer unter der Bedingung getakteter Arbeit über ein stärkeres Ausmaß psychischer Sättigung als bei ungetakteter Arbeit. Ein unterschiedlicher Verlauf der Sättigungsentwicklung bei getakteter und ungetakteter Arbeit über die Zeit hinweg war jedoch nicht zu beobachten. Neben einem verstärkten Sättigungserleben ging getaktetes Arbeiten auch mit einer negativeren Einschätzung des emotionalen Befindens einher. Der Wiederholungsgrad der Aufgabe hatte auf das emotionale Befinden dagegen keinen bedeutsamen Einfluss.
Hinsichtlich der leistungsbezogenen Indikatoren zeigte sich, dass die Versuchsteilnehmer bei den hochrepetitiven Tätigkeiten mehr Aufgaben bearbeiteten als bei den abwechslungsreicheren Tätigkeiten, die, da sie komplexer sind, mit höheren kognitiven Wechselkosten einhergehen. Des Weiteren konnten unter der Bedingung ungetakteter Arbeit von den Versuchsteilnehmern mehr Aufgaben bearbeitet werden als bei getakteter Arbeit. Insbesondere unter der Bedingung niedriger Wiederholungsgrad war eine Taktung der Arbeit außerdem mit einer deutlich erhöhten Fehlerzahl verbunden, wohingegen die Versuchsteilnehmer, die die abwechslungsreicheren Aufgaben bearbeiteten und ihr Arbeitstempo selbst bestimmen konnten, die geringste Fehlerzahl aufwiesen. Dies verdeutlicht, dass fehlende zeitliche Freiräume die Qualität der Arbeit insbesondere bei komplexeren Aufgaben einschränken können.
Auf physiologischer Ebene zeigte sich, dass getaktetes Arbeiten mit einem erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruck sowie einem stärkeren Anstieg der Herzrate innerhalb der einzelnen Arbeitsphasen verbunden war als ungetaktetes Arbeiten. Dies spricht für eine erhöhte Beanspruchung bei der Aufgabenbearbeitung unter Taktung und könnte langfristig auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Auch hinsichtlich des Wiederholungsgrades zeigte sich, dass hochrepetitive Handlungen tendenziell mit einer höheren Herzrate verbunden waren als die abwechslungsreicheren Tätigkeiten.
Im weitern Verlauf der Studie ist geplant, ab Januar 2009 den Einfluss sozialer Unterstützung auf das Entstehen psychischer Sättigung zu untersuchen. Soziale Unterstützung gilt neben ausreichenden Tätigkeitsspielräumen bei der Aufgabenbewältigung als puffernder Faktor hinsichtlich der Entwicklung negativer Beanspruchungsfolgen (Karasek & Theorell, 1990). Erste Ergebnisse hierzu sind für März 2009 zu erwarten.
Zeitraum
01.04.2007 - 31.03.2009
Art der Finanzierung
Drittmittel
Projektleiter
- Herr Prof. Dr. rer. nat. habil. Peter Richter
Projektmitarbeiter
- Frau Dr. Anne Tomaschek
- Herr Dipl.-Psych. Johannes Wendsche
- Frau Dipl.-Psych. Ines Geisler
Finanzierungseinrichtungen
- Deutsche Forschungsgemeinschaft
Kooperationspartnerschaft
national
Externe Kooperationspartner
- Prof. Dr. Stefan Schulz-Hardt ,Dr. Andreas Moijzisch, Georg-August-Universität Göttingen (Deutschland)
Website zum Projekt
Relevant für den Umweltschutz
Nein
Relevant für Multimedia
Nein
Relevant für den Technologietransfer
Nein
Berichtsjahr
2008