26.04.2023
Trauer um Dr. Hans-Georg Braun: ein engagierter Lehrer und Mitglied der wissenschaftlichen Gemeinschaft
Die Wissenschaft in Dresden trauert um Privatdozent Dr. Hans-Georg Braun, der am 11.04.2023 nach langer schwerer Krankheit verstorben ist. Mit ihm verlieren wir einen engagierten Forscher und Lehrer, dem das Wohl der ihm anvertrauten Studierenden immer am Herzen lag und der sich mit außerordentlichem Engagement für ihre Belange einsetzte.
Dr. Braun promovierte in Chemie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, bevor er nach fast 10-jähriger Tätigkeit bei BASF nach Dresden kam. Hier war er am Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) als Gruppenleiter für das Gebiet Mikrostruktur verantwortlich und engagierte sich gleichzeitig an der TU Dresden und arbeitete eng mit TU-Forschern zusammen. Im Jahr 2011 wurde er über seine Arbeiten zur experimentellen Untersuchung der Strukturbildung ultradünner Polymerschichten auf mikroheterogenen Oberflächen an der TU Dresden habilitiert. Am Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien, einer gemeinsamen Einrichtung von IPF und TU Dresden, übernahm er, auch nach seinem offiziellen Eintritt in den Ruhestand, Aufgaben in der Forschung und der Lehre. Die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und einzelnen Wissenschaftler:innen aus Indien profitierte stark von seiner persönlichen Initiative und seinem Einsatz. Auch im Ruhestand pflegte er seine diesbezüglichen Netzwerke, bspw. im Rahmen eines vom DAAD geförderten Projektes zwischen der TU Dresden und dem Centre for Nano Science and Engineering (CeNSE) des Indian Institute for Science, und trug Sorge für die Fortsetzung der Kooperationen.
Dr. Braun war seit Beginn der Masterstudiengänge Molecular Bioengineering und Nanobiophysics vor fast 20 Jahren ein engagierter Dozent und hat mehrere Vorlesungsreihen entwickelt und gehalten, darunter Mikrosystemtechnik, Mikrosysteme und bioinspirierte Strukturen sowie Diffraktionsmethoden und den kürzlich entwickelten Kurs zu Mikroprozessoren im Labor. Darüber hinaus betreute er zahlreiche Studierende während ihrer Laborrotationen. Die Vorlesungen von Dr. Braun waren bei den Studierenden sehr beliebt. Er setzte sich auch für internationale Studierende ein und half ihnen, sich in den anspruchsvollen interdisziplinären Studiengängen zurechtzufinden. Mit Freude gab er sein Wissen und seine Erfahrungen in allen akademischen Belangen weiter.
Neben seiner Lehrtätigkeit war Dr. Braun aktives Mitglied in der Studienkommission und im Auswahlkommitee für das Masterprogramm Molecular Bioengineering am Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB) der TU Dresden. Stets setzte er sich dafür ein, dass der Studiengang den Studierenden die bestmögliche Ausbildung bietet.
Sein Engagement ging jedoch über die Pflichtveranstaltungen hinaus. Er betreute mehrere Teams bei internationalen Wettbewerben in den Bereichen Biotechnologie und Nanotechnologie. Die Teams profitierten von seiner Erfahrung, seiner wissenschaftlichen und technischen Kreativität sowie seiner Fähigkeit, multidisziplinäre Projekte zu managen. Regelmäßig beteiligte er sich mit seinen Studierenden an der Wissenschaftskommunikation im Rahmen der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften an der TU Dresden.
Wir werden Herrn Dr. Braun stets ein ehrendes Andenken bewahren und sein Wirken in unseren Instituten und in der Lehre fortsetzen. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie.